Pilzinfektion beim Mann: Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung
Auch wenn eine Scheidenpilzinfektion bekannter ist, kann eine Pilzinfektion im Genitalbereich auch beim Mann vorkommen. Alles über Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung.

Eine Pilzinfektion im Genitalbereich kann auch beim Mann auftreten.
Ursachen für eine Pilzinfektion beim Mann
Der häufigste Hefepilz, der sowohl bei Männern als auch bei Frauen Ursache für eine Pilzinfektion im Genitalbereich ist, nennt sich Candida albicans. Tatsächlich kann sich ein Mann damit beim Sex mit seiner Partnerin anstecken. Die Ursache liegt aber auch oft an Fehlern bei der Körperhygiene sowie an Vorerkrankungen.
Normalerweise sorgt die sogenannte Hautflora am Penis, dass sich krankmachende Keime nicht vermehren können. Wird die die natürliche Zusammensetzung von Bakterien und Mikroorganismen der Haut durch mangelnde oder übertriebene Hygiene gestört, kann sich der Pilz ausbreiten.
Aber auch warme Temperaturen, starkes Schwitzen und ungünstige Textilien können die empfindliche Haut am Penis reizen und sie anfälliger für Pilze machen. Zudem kann eine Vorhautverengung das Risiko für eine Pilzinfektion beim Mann erhöhen.
Der Ausbruch des Genitalpilzes kann jedoch auch andere Ursachen haben – zum Beispiel ein schwaches Immunsystem, eine Grunderkrankung wie Diabetes, eine unausgewogene Ernährung oder die Einnahme von Antibiotika.
Welche Symptome haben Männer bei einer Pilzinfektion?
Es gibt verschiedene Anzeichen, an denen Männer eine Pilzinfektion erkennen können. Sie zeigen sich an der Eichel und der Vorhaut des Penis. Dort können wie beim Scheidenpilz Symptome wie Jucken und Brennen auftreten. Der Schmerz wird womöglich besonders beim Geschlechtsverkehr und Wasserlassen verstärkt wahrgenommen.
Optisch kann sich die Pilzinfektion durch Rötungen oder Schwellungen an Eichel und Vorhaut bemerkbar machen. In manchen Fällen können sich auch kleine Pickelchen und Bläschen auf der Eichel bilden, die Flüssigkeit absondern, wenn sie aufplatzen.
Auch unangenehm riechende weiße oder gräuliche Ablagerungen unter der Vorhaut deuten auf eine Genitalinfektion hin.
Es gibt jedoch auch Männer, die keine Symptome aufweisen, wenn sie an Penispilz erkranken, wodurch sie beim ungeschützten Geschlechtsverkehr ihre Sexualpartner unwissentlich anstecken können.
Behandlung einer Pilzinfektion
Bei Symptomen einer Pilzinfektion am Penis sollte man frühzeitig zum Arzt gehen. Da sich die Infektion beim Mann bis zur Harnröhre ausweiten kann und die Gefahr einer Ansteckung der Sexualpartnerin besteht, ist die rechtzeitige Therapie entscheidend.
Die Pilzinfektion beim Mann wird mit einer Salbe oder Creme behandelt, die ein Antipilzmittel, das sogenannte Antimykotikum enthält. Antimykotika können Pilze abtöten und verhindern, dass sie sich weiter vermehren. Die Creme oder Salbe sollte man regelmäßig auf die betroffenen Stellen auftragen.
Während der Behandlung ist es wichtig, die Eichel sowohl sauber als auch trocken zu halten – etwa, indem man eine Mullbinde unter die Vorhaut legt. Solange die Infektion noch nicht komplett ausgeheilt ist, sollte auf Besuche eines Schwimmbads oder einer Sauna verzichtet werden.
Zudem sollte während der gesamten Behandlung auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, um die Partnerin nicht anzustecken.
So können Männer einer Pilzinfektion vorbeugen
Beim Vorbeugen einer Pilzinfektion ist die richtige Intimhygiene wichtig. Der Penis und der Bereich unter der Vorhaut sollte täglich gewaschen werden. Dabei sind auf milde, pH-neutrale und seifenfreie Pflegemittel zurückgreifen, um dem gesunden Hautmilieu nicht zu schaden. Nach der Reinigung sollte der Intimbereich zudem gut abgetrocknet werden.
Des Weiteren spielt die Bekleidung eine wichtige Rolle. So sind atmungsaktive und locker sitzende Unterwäsche und Hosen hilreich, die idealen Bedingungen für die Vermehrung von Keimen erst gar nicht entstehen zu lassen: Wärme und Feuchtigkeit. Zusätzlich gehört zur Vorbeugung einer Pilzinfektion beim Mann eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Quelle:
Harth, W. et al. (2012): Praxishandbuch Männergesundheit. Interdisziplinärer Beratungs- und Behandlungsleitfaden, Berlin.