Pilzinfektion?
Kein Problem. Wir verraten, woher eine Pilzinfektion kommt und wie Sie die lästigen Gesellen schnell wieder loswerden.
Pilze holt man sich nicht, Pilze hat man. Zumindest wenn die Auslöser einer Infektion Hefepilze sind, die auf der Haut, im Mund, in der Scheide und im Darm in einem gesunden Gleichgewicht mit anderen Keimen existieren.
Wird die Balance gestört, nehmen die Pilze überhand. Andere Pilzarten, wie die Fadenpilze, befinden sich normalerweise nicht auf dem Körper, können aber unangenehme Infektionen der Haut oder der Nägel auslösen.
Pilzinfektion: Mit mangelnder Hygiene haben Pilze nichts zu tun
Man steckt sich mit ihnen an wie mit einer Grippe: von Mensch zu Mensch oder durch pilzhaltige Hautschüppchen auf Fußböden oder Kleidungsstücken. Besonders leicht können sich die Pilze vermehren, wenn die Immunabwehr gestört ist. Auch ein feuchtwarmes Klima, starkes Schwitzen, Diabetes, eine schlechte Durchblutung oder einige Medikamente wie Antibiotika machen anfälliger für Pilzinfektionen.
Viele finden das peinlich und zögern die Behandlung einer Pilzinfektion hinaus. Dabei kann man eine Pilzinfektion gut mit rezeptfreien Arzneien selbst behandeln. Zeigen sich die Pilze allerdings resistent, unbedingt zum Hautarzt gehen. Von allein verschwinden sie dann nur selten.
Nagelpilz – meist hartnäckig
Wird die Haut zwischen den Zehen rot und schuppig oder bilden sich Bläschen, sind meist Fadenpilze am Werk. Cremes oder Sprays vertreiben Fußpilz recht schnell. Wird die Pilzinfektion nicht behandelt, kann sie sich auf die Nägel ausdehnen, die gelb werden und verdicken. Nagelpilz ist viel lästiger und hartnäckiger als Fußpilz und wird oft lange nicht bemerkt, weil er sich nur langsam ausbreitet.
Zur Behandlung der Pilzinfektion gibt es Cremes, Sprays oder spezielle Lacke. Das wasserlösliche Präparat "Ciclopoli" (rezeptfrei, Apotheke), bei dem im Gegensatz zu anderen Anti-Pilz-Lacken die Nägel nicht abgefeilt werden müssen, wurde vom Magazin "Öko-Test" jüngst mit "sehr gut" bewertet. Wichtig zu wissen: Vor allem an den Füßen kann es bis zu ein Jahr dauern, ehe der Pilz ganz verschwunden ist. Schlagen Medikamente nicht an, kann ein Hautarzt den Nagelpilz mit LED-Licht oder Laser zerstören. Dafür sind aber mehrere Behandlungen erforderlich.

Scheidenpilz – fix wieder weg
Juckreiz, Brennen, Ausfluss sind die Anzeichen: Scheidenpilz entsteht durch eine Störung der Balance zwischen Bakterien und Hefepilzen, die auf der Vaginalschleimhaut leben. Die Bakterien halten das Klima sauer und die Pilze in Schach. Kippt das Klima, können sich die Pilze unkontrolliert vermehren.
Retter in der Not bei dieser Pilzinfektion sind die pilzabtötenden Wirkstoffe Clotrimazol und Nystatin. Besonders bequem: eine Einmal-Therapie mit 500 Milligramm, ergänzt durch eine Creme, die eine Woche äußerlich angewendet wird. Nahrungsmittel, die Pilzgifte enthalten – etwa Knoblauch, Kresse und Meerrettich –, helfen zusätzlich von innen. 60 Gramm Mandeln pro Tag wirken probiotisch und unterstützen den Aufbau einer gesunden Körperflora, die Pilzangriffe locker abwehren.
Die beste Maßnahme zur Vermeidung einer Pilzinfektion von Haut und Nägeln: schön trocken halten!

Hautpilz – oft am Oberkörper
Rötungen, Flecken, schuppige Stellen – wer Hautpilz hat, spürt das schnell. Leider ist es nicht so einfach, den Täter zu finden, da viele Pilzarten Infektionen auslösen können, etwa der Hefepilz Malassezia furfur. Eigentlich gehört er zur normalen Hautflora – vermehrt er sich aber zu stark, löst er eine Kleienpilzflechte aus.
Wer Hautpilz selbst behandeln will, sollte rezeptfreie Breitband-Präparate verwenden, die sowohl gegen Faden- als auch gegen Hefepilze wirken. Klappt das nicht, muss ein Dermatologe den Erreger herausfinden. Unterstützend helfen Lavendel- und Geranienöl, die pilzabtötend wirken.