Pilzerkrankungen: Was sind Ursachen und Risikofaktoren?

Aus der Serie: Pilzerkrankungen (Mykosen)

Bei Pilzerkrankungen kommen zwei Faktoren als Ursachen zusammen. Erstens ist ein Kontakt zu den entsprechenden Pilzen Voraussetzung für einen Befall. Zweitens muss die Abwehr des Körpers geschwächt sein, damit sich die Pilze durchsetzen können. Denn ein gesunder Organismus kann die Erreger in der Regel problemlos im Griff behalten.

Wo treffen wir also auf Pilze, die für Pilzerkrankungen die Ursachen sein können? Die Antwort lautet: fast überall. Dabei unterscheiden sich die Übertragungswege der verschiedenen Pilzarten. Fadenpilze und Hefepilze werden unter anderem durch Hautkontakt weitergegeben, weswegen bei ihrem Auftreten erhöhte Vorsicht geboten ist. Sonst breitet sich beispielsweise ein Fußpilz durch unzureichende Hygienemaßnahmen auch auf die Hände oder weitere Partien aus. Die Pilze wandern zudem nicht nur von Haut zu Haut, sondern auch über kontaminierte Gegenstände. Ein klassisches Beispiel ist der Fußboden im Schwimmbad. Wird er von einem Besucher benutzt, der Pilze an seinen Füßen hat, nimmt der nächste Badegast die Mikroorganismen mit nach Hause. Lebensmittel sind eine weitere Ansteckungsmöglichkeit. Bei Schimmelpilzen kommt die Luft hinzu – sie können eingeatmet werden. Bei Pilzerkrankungen können wir den Ursachen also kaum aus dem Weg gehen.

Pilze können sich auch über Böden und Oberflächen von einem Menschen auf den anderen übertragen - zum Beispiel im Schwimmbad

Ein Pilzbefall zieht jedoch nicht automatisch Symptome nach sich, da unser Immunsystem die Sporen normalerweise erfolgreich abwehrt. Für Pilzerkrankungen müssen dementsprechend weitere Ursachen hinzukommen. Schwierig wird es nämlich, wenn Schwachstellen vorliegen. Wer zu trockene und rissige Haut hat, öffnet damit eine Tür für die Pilze. Sie können besser eindringen und eine Pilzerkrankung auslösen. Außerdem lieben es Pilze warm, feucht und nährstoffreich. Luftundurchlässige Schuhe und mangelnde Hygiene machen es ihnen daher einfacher, sich etwa in den Zehenzwischenräumen zu vermehren. Somit steigt das Risiko, dass die körpereigene Abwehr früher oder später nicht mehr ausreicht.

Hefepilze, die in den Darm gelangen, haben wiederum ein leichteres Spiel, wenn die Darmflora – ein wichtiger Baustein unserer Erregerabwehr – gestört ist. Das kann nach einer Einnahme von Antibiotika der Fall sein. Außerdem ernähren sie sich von Kohlenhydraten. Wer also viel zuckerhaltige Lebensmittel und Weißmehl zu sich nimmt, füttert quasi eventuell vorhandene Pilzkulturen. Wer bei Pilzerkrankungen mögliche Ursachen ausschalten will, der sollte daher auch auf seine Ernährung achten und die Einnahme von Antibiotika grundsätzlich hinterfragen – hier sollten Sie bedenken, dass ein rigoroses Ablehnen dieser Medikamente zu schwerwiegenderen Konsequenzen führen kann als eine Pilzerkrankung.

Da schwache Abwehrkräfte bei Pilzerkrankungen zu den wesentlichen Ursachen zählen, sind Menschen besonders gefährdet, die ein grundsätzlich geschwächtes Immunsystem haben, weil sie entweder sehr alt sind oder an einer chronischen oder schweren Krankheit leiden, die das Immunsystem beeinflusst oder mit Medikamenten behandelt werden muss, die die Abwehr drosseln:

Bei den Betroffenen können sich Pilze auch auf der Mundschleimhaut ausbreiten (Mundsoor) oder über die Blutbahn und die Lymphe den gesamten Körper befallen. Solche Entwicklungen treten bei Pilzerkrankungen normalerweise nur auf, wenn die Abwehrkräfte geschwächt sind.