Pille gegen Pickel: Was sind die Vorteile und Risiken?
Hilft die Pille gegen Pickel? Vor dieser Frage stehen nicht nur jüngere, sondern auch ältere Frauen. Denn Hautprobleme sind in allen Altersgruppen zu finden. Doch kann die Pille wirklich gegen Pickel helfen? Und welche Risiken sind damit verbunden?

Pickel, Mitesser und Entzündungen können zu Frustration führen – insbesondere dann, wenn sich die Hautprobleme hartnäckig halten und scheinbar durch nichts beheben lassen. Dann wird oft auf die Pille zurückgegriffen als Behandlungsmethode. Aber ist dies eine gute Idee?
Wann die Antibabypille benutzen?
Ob die Antibabypille bei Pickeln und Akne zum Einsatz kommt, hängt von der Schwere der Hautprobleme ab. Fachärztin, Diana Rajewski, meint dazu: „Einige Kontrazeptiva sind ab mittelschwerer Akne zugelassen und deswegen nicht selten dafür verschrieben worden. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass die ‚Pille‘ keine Therapie der ersten Wahl ist.”
Zunächst solle man es mit der klassisch topischen Aknetherapie und kosmetischen Ausreinigungen versuchen. Erst wenn diese Möglichkeiten versagen, wird eine Therapie mit der Pille eingeleitet. Besonders bei der hormonellen Akne und bei Spätakne sei die Pille hilfreich, so die Expertin.
Wirkung: Wie genau wirkt die Pille gegen Pickel?
Akne wird hauptsächlich durch Hormonschwankungen verursacht – wenn der Körper zu viele männliche Geschlechtshormone, Androgene, produziert. Diese Hormone haben unter anderem die Funktion, die Talgdrüsen zu aktivieren. Bei einem Überschuss von Androgenen kommt es so zu einer erhöhten Talgproduktion – es entstehen Pickel.
Antibabypillen enthalten in der Regel die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen, die für eine Hemmung der Androgene und „eine Reduktion der Talgproduktion“ sorgen, wie Rajewski erklärt.
Aber: Die Pille darf, rechtlich gesehen, nicht ausschließlich zur Aknebehandlung verschrieben werden. Aufgrund ihrer Nebenwirkungen kommt die Pille in der Behandlung nur dann infrage, wenn auch der Wunsch nach einer Empfängnisverhütung besteht.
Außerdem stört die Pille den natürlichen Hormonhaushalt so, dass nach ihrem Absetzen erneut Pickel auftreten – nicht selten mit stärkerer Intensität.
Welche Nebenwirkungen hat die Pille?
Durch die Einnahme der Pille kann sich eine Reihe von Beschwerden ergeben, deren Ausprägung von der enthaltenen Hormondosis abhängt.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen der Pille gehören:
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Verringerte Sexuallust (Libido)
- Zwischenblutungen
- Stimmungsänderungen
- Depressionen
- Gewichtszunahme
- Hohes Thromboserisiko (Blutgerinnsel) und
- Schäden am Blutgefäßsystem
Alternativen bei der Behandlung gegen Pickel
Vor einer hormonellen Behandlung sollte man sich bei einem Hautarzt über nebenwirkungslose Alternativen gegen Pickel informieren. Rajewski, gibt hierzu einige Beispiele: „Verschiedene Cremes und Lösungen sind verfügbar, systemische Antibiotika sowie systemische Retinoide (Vitamin-A-Säure). Wichtig ist auch die richtige Pflege, die für unreine Haut geeignet ist […].“
Auch eine ausgewogene Ernährung, Dampfbäder mit entzündungshemmender Kamille oder Teebaumöl und eine monatliche professionelle Ausreinigung können Linderung verschaffen und die Pille gegen Pickel ersetzen.