Pille gegen Akne
Akne ist die häufigste Hauterkrankung bei Jugendlichen. Sie ist oft seelisch sehr belastend und mindert das Selbstwertgefühl. Hormonelle Präparate, wie etwa die Antibabypille, können Abhilfe schaffen. PraxisVITA klärt die wichtigsten Fragen.
Woher kommt meine Akne?
Akne entsteht in der Regel in der Pubertät, weil vermehrt männliche Geschlechtshormone (Androgene) produziert werden – bei Jungen und Mädchen. Die erhöhte Produktion führt zu einer übermäßigen Bildung von Talg. Das bekannteste Androgen ist das Testosteron, welches das Endprodukt Dihydrotestosteron (DHT) bildet. Dieses ist für die Stimulation der Talgdrüsen zuständig und fördert die Bildung von Hornzellen auf den Talgdrüsen fördert.
Durch eine Verhornung der Ausführungsgänge bzw. die sogenannten „Horntropfen“ kann der Talg nicht mehr richtig abfließen und es bilden sich zunächst sogenannte Mitesser (Komedone). Das aufgestaute Talgdrüsensekret bietet einen idealen Nährboden für Bakterien, insbesondere für das Bakterium „Propionibacterium acnes“, das im Talgdrüsenkanal vorkommt. Er ernährt sich von Talg und produziert ein Enzym, dass das Talgdrüsensekret abbauen soll. Bei diesem Prozess kommt es vermehrt zur Entstehung von freien Fettsäuren, die die Entzündungen im Gewebe auslösen und die Mitesser zu Pickeln entwickeln, die sich zu Akne ausprägen können.

Viele Menschen reagieren empfindlich auf einen erhöhten Testosteronspiegel und die damit verbundene Ausschüttung von Dihydrotestosteron. Je mehr der Körper davon produziert, desto mehr Talg wird eingelagert und die Gefahr der Verhornung steigt.
Was kann die Pille gegen Akne tun?
In schweren Aknefällen lassen sich die Entzündungen der Haut nicht selbst steuern und sollten daher möglichst früh medizinisch behandelt werden. Eine Möglichkeit bietet bei Mädchen und jungen Frauen die Antibabypille, die das Hautbild verbessern kann. Pillen, die bei Akne helfen, enthalten die Hormone Östrogen und Gestagen. Sie sind den Sexualhormonen im weiblichen Körper sehr ähnlich und können den akneauslösenden männlichen Geschlechtshormonen entgegen wirken.
Meistens verschreibt die Frauenärztin eine Kombinationspille aus beiden Wirkstoffen. Davor wird die Ärztin feststellen, ob es sich um eine hormonell bedingte Akne handelt, da nur dann die Pille wirkt. Betroffene Frauen sollten geduldig sein, da in den ersten vier Wochen keine große Veränderung eintritt. In der Regel dauert es acht bis 24 Wochen bis eine Verbesserung des Hautbildes zu sehen ist. Nicht alle Pillen wirken allerdings gleich gut gegen unreine Haut und Akne.
Das Östrogen in jeder Pille erhöht das Eiweiß SHBG (Sexualhormon-bindendes Globulin). Es bindet die männlichen Hormone, die damit unwirksamer werden. Dadurch wird auch das Wachstum und die Aktivität der Talgdrüsen gedrosselt und starke Akne-Ausprägungen verschwinden. Das Östrogen stabilisiert zusätzlich den weiblichen Zyklus.
Gestagene unterscheidet man in antiandrogene und androgene Gestagene. Zur Behandlung von Akne werden antiandrogene Gestagene genommen. Sie beinhalten Hormone wie Chlormadinonacetat, Dienogest, und Cyproteronacetat, die das Akne begünstigende männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron in seiner Wirkung hemmen. So wird die Talgdrüsenfunktion normalisiert.

Was sind die Nebenwirkungen der Pille gegen Akne?
Kombinationspillen bzw. Pillen im Allgemeinen sind immer ein Eingriff in den Hormonhaushalt des Körpers und können Nebenwirkungen haben, wie ein erhöhtes Thromboserisiko (Blutgerinnsel). Eine Risikogruppe sind insbesondere Raucherinnen, ältere Frauen, Migränepatientinnen und Übergewichtige. Weitere Nebenwirkungen können Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und eine verringerte Libido (Sexuallust) sein.
Pille gegen Akne – Fazit
Sollten Sie sich für die Einnahme der Pille zur Bekämpfung der Akne entscheiden, sollten Sie vor allem Geduld mitbringen. Da der gesamte Organismus umgestellt wird, braucht der Körper Zeit.
Diese 5 Angewohnheiten verursachen Pickel
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