„Pille danach“-Wirkung: Auf den Zeitpunkt des Eisprungs kommt es an
Die "Pille danach" wirkt in den überwiegenden Fällen zuverlässig gegen eine ungewollte Schwangerschaft. Einige Frauen werden dennoch schwanger. Wenn sich bereits eine Eizelle im Eileiter befindet, kommt die Notfallpille nämlich zu spät. Die Bestimmung des Eisprungs ist für die meisten Frauen allerdings problematisch, da sie einen unregelmäßigen Zyklus haben und der Eisprung somit variiert. Welchen Einfluss der Zeitpunkt des Eisprungs auf die Wirkung der "Pille danach" hat und welche Alternativen es zum Hormonpräparat gibt, erfahren Sie hier.

Wer die „Pille danach“-Wirkung verstehen möchte, sollte sich zunächst mit dem weiblichen Zyklus auseinandersetzen. Jeden Monat reift im Eierstock der Frau eine Eizelle heran, die während des Zyklus abgestoßen wird. Mediziner sprechen vom sogenannten „Eisprung“. Sofern die Frau exakt zu diesem Zeitpunkt ungeschützten Geschlechtsverkehr hat, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass die Eizelle durch ein Spermium befruchtet wird. Die befruchtete Eizelle wandert Richtung Gebärmutter, um sich dort einzunisten. Die Entwicklung eines menschlichen Organismus beginnt.
An dieser Stelle setzt die „Pille danach“ an: Sie enthält Hormone, die den Eisprung um bis zu fünf Tage hinauszögern – so lange können Spermien in der Regel im weiblichen Körper überleben. Wird die Eizelle fünf Tage später abgestoßen, ist das Sperma bereits abgestorben – eine ungewollte Schwangerschaft wird verhindert.
„Pille danach“ Wirkung: Unterschiede zwischen „ellaOne“ und „PiDaNa“
Die zwei gängigen „Pille-danach“-Präparate haben hinsichtlich der Einnahme ein unterschiedliches Zeitfenster: Die Notfall-Pille „PiDaNa“ sollte spätestens drei Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, für die „ellaOne“ gelten fünf Tage. Beide Pillen-Arten verzögern den Eisprung. Die „ellaOne“ um bis zu fünf Tage, damit ist sie das beliebtere Pillen-Präparat. Die „Pille-danach-Wirkung“ ist umso höher, je schneller sie nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen wird, bestenfalls in den folgenden 24 Stunden. In diesem Fall senkt beispielsweise das Pillen-Präparat „ellaOne“ das Risiko, schwanger zu werden, auf 0,9 Prozent. Die „Pille danach“ verhindert in der heutigen Dosierungsform laut aktuellem Stand der Forschung nicht die Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter – damit ist sie kein Abtreibungsmittel.

Um eine Schwangerschaft zu verhindern, sollten Frauen umgehend nach der Verhütungspanne einen Frauenarzt aufsuchen und bei der Terminvereinbarung direkt am Telefon ihre Situation schildern. Alternativ können sie in eine Apotheke gehen und dort rezeptfrei die „Pille danach“ erhalten. Dieser Schritt hat den Vorteil, dass Frauen das Präparat auch nachts in Notfallapotheken erhalten oder an Wochenenden. Ob Apotheker genauso medizinisch exakt wie Gynäkologen beraten, ist allerdings umstritten.
„Pille danach“ Wirkung: Der Frauenarzt informiert über Alternativen
Die Beratung und medizinische Einordnung ist laut Gynäkologen gerade deswegen so wichtig, weil die „Pille danach“ sich nicht für jeden Fall eignet und daher individuelle Faktoren berücksichtigt werden sollten. Hatte die Frau beispielsweise bereits ihren Eisprung und eine Eizelle befindet sich im Eileiter der Frau, ist die Einnahme sinnlos, da das Präparat eine Befruchtung der Eizelle nicht mehr verhindern kann. Da viele Frauen einen unregelmäßigen Zyklus haben, ist die Bestimmung des Eisprungs problematisch. Gynäkologen setzen hierfür ein Ultraschallgerät ein, das Apothekern nicht zur Verfügung steht.
Sollte der Eisprung tatsächlich stattgefunden haben, wird der Gynäkologe zu anderen Mitteln raten, etwa zur sogenannte „Spirale danach“. Sie wirkt auch nach dem Eisprung der Frau und ist damit ein deutlich zuverlässigeres Präparat.
„Pille danach“ Wirkung hält nicht den gesamten Zyklus an
Nach Einnahme der Notfallpille sollte unbedingt weiter verhütet werden. Frauen, die die „Anti-Baby-Pille“ einnehmen, sollten diese weiterhin anwenden, um ihren Zyklus nicht durcheinanderzubringen. Da die „Pille danach“ die Wirkung der „Anti-Baby-Pille“ beeinträchtigt und damit kein sicherer Verhütungsschutz besteht, sollte bis zur nächsten Blutung zusätzlich ein nicht-hormonelles Verhütungsmittel angewendet werden, beispielsweise ein Kondom.