„Pille danach“ nach dem Eisprung – kann ich schwanger werden?

Aus der Serie: „Pille danach“ – die Verhütung für den Notfall

Die "Pille danach" wirkt zuverlässig, wenn sie korrekt eingenommen wird. Zu bestimmten Zeitpunkten des Zyklus kann sie ihre Wirkung jedoch nicht optimal entfalten. Wenn sich bereits eine Eizelle im Eileiter befindet, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Spermium befruchtet und die Frau wird somit schwanger. Wie Frauen ihren Eisprung bestimmen können und welche Alternativen es zur "Pille danach" gibt, erfahren Sie hier.

Eine Samenzelle erreicht die Eizelle
Nach dem Eisprung wird die „Pille danach“ überflüssig, sofern sich eine Eizelle im Eileiter befindet Foto: iStock

Ob eine Frau trotz Einnahme der „Pille danach“ schwanger wird oder nicht hängt von einem entscheidenden Faktor ab: der Zeitpunkt der Anwendung innerhalb des weiblichen Zyklus.

„Pille danach“ – nach dem Eisprung

Sofern die Frau die „Pille danach“ nach dem Eisprung einnimmt, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schwanger. In jedem Zyklus reift nur eine Eizelle heran, die für etwa einen Tag befruchtungsfähig ist. Eine befruchtete Eizelle nistet sich in der Hautschicht der Gebärmutter ein. Wenn es zu keiner Einnistung kommt, löst sich die Hautschicht der Gebärmutter. Die Frau nimmt diesen Prozess als Monatsblutung wahr. Der Zyklus beginnt von vorn. Hat die Frau rund um diesen Zeitpunkt ungeschützten Geschlechtsverkehr, ist die Lebensdauer der Eizelle bereits abgelaufen. Die „Pille danach“ verzögert den Eisprung – doch wo keine Eizelle ist, wird sie überflüssig.

Anders verhält es sich, wenn der Eisprung zeitgleich zum ungeschützten Geschlechtsverkehr stattfindet. In diesem Fall kann die „Pille danach“ den Eisprung nicht hinauszögern, weil die Eizelle bereits abgestoßen wurde und sich im weiblichen Eileiter befindet. Dort wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit durch ein Spermium befruchtet, die Frau kann schwanger werden.

Wendet die Frau die „Pille danach“ vor dem Eisprung an, kann die „Pille danach“ mit hoher Wahrscheinlichkeit eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. In diesem Fall verzögert sie das Heranreifen des Eibläschens (Follikel). Der verzögerte Eisprung findet etwa fünf Tage später statt, wenn die Spermien nicht mehr überlebensfähig sind.

Die überwiegende Zahl der Frauen hat einen unregelmäßigen Zyklus und weiß daher nicht, ob der Eisprung bereits stattgefunden hat. Der Frauenarzt kann mittels einer Ultraschalluntersuchung den ungefähren Zyklusstand bestimmen. Eine Schwangerschaft kann durch eine alleinige Zyklusanamnese nie sicher ausgeschlossen werden. Sofern eine Frau auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sie sich die „Spirale danach“ vom Gynäkologen einlegen lassen. Diese verhindert mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent eine ungewollte Schwangerschaft und wirkt damit zuverlässiger als die „Pille danach“. Die „Spirale danach“ kann bis zu fünf Tage nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingesetzt werden.