„Pille danach“: Kosten richten sich nach dem Pillen-Präparat und dem Alter der Patientin

Aus der Serie: „Pille danach“ – die Verhütung für den Notfall

Das Präparat und das Alter der Kundin entscheiden über die Kosten für die "Pille danach". "ellaOne" kostet ca. 30 Euro, während "PiDaNa" für etwa 18 Euro erhältlich ist. Ab dem 20. Lebensjahr müssen gesetzlich versicherte Frauen die Kosten selbst übernehmen. Wer die Notfallpille im Internet bestellt, muss sich nicht nur auf höhere Kosten einstellen, sondern riskiert u.a. Fehler bei der Lagerung und der korrekten Anwendung.

Eine Geldkarte wird durch ein Kartenlesegerät gezogen
Die „Pille danach“ kann bis zu 30 Euro kosten Foto: iStock

Wie viel wird die „Pille danach“ kosten? Vor dieser Frage stehen Frauen, die sich nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr für das Hormonmittel entscheiden. Die Höhe der Kosten hängt u.a. vom jeweiligen Präparat ab.

  • „Pille danach“, Wirkstoff Levonorgestrel (PiDaNa): etwa 18 Euro
  • „Pille danach“, Wirkstoff Ulipristal (ellaOne): rund 30 Euro

„Pille danach“-Kosten: Präparat und Alter der Frau sind ausschlaggebend

Ein weiterer Faktor, der die Kosten für die „Pille danach“ bestimmt, ist das Alter der Frau.

  • Mädchen unter 14 Jahren: Sie benötigen die Einverständniserklärung ihrer Eltern, um in der Apotheke das Präparat kaufen zu können bzw. damit der Frauenarzt das Rezept ausstellt.

  • Jugendliche unter 18 Jahren, gesetzlich krankenversichert mit Rezept vom Gynäkologen: Die „Pille danach“ ist komplett kostenfrei.

  • 18- bis 19-jährige Frauen, gesetzlich versichert: Keine Kosten für die „Pille danach“, außer der Rezeptgebühr in Höhe von fünf Euro. In diesem Fall übernimmt die gesetzliche Krankenkasse den finanziellen Aufwand. Sollte die Frau jedoch ohne ein vom Gynäkologen ausgestelltes Rezept in der Apotheke anfragen, muss sie die vollen Kosten für die „Pille danach“ tragen.

  • Frauen ab dem 20. Lebensjahr: Die Frau muss die Kosten für die „Pille danach“ selbst übernehmen – unabhängig davon, ob die Patientin ein Rezept vom Frauenarzt hat oder direkt in die Apotheke geht.

  • Frauen, privatversichert: Voller Preis für die „Pille danach“, unabhängig vom Alter und der Ausstellung eines Rezepts

Eine Frau macht im Internet Bestellungen
Nur einen Mausklick entfernt: Die Bestellung der „Pille danach“ im Internet ist simpel und diskret. Dennoch raten Frauenärzte davon ab. Das Internet könne eine persönliche Beratung nicht ersetzen Foto: iStock

„Pille danach“-Kosten: Bestellung im Internet

Sofern Frauen die „Pille danach“ online bestellen, fallen höhere Kosten durch den Versand an. Der Preis für „ellaOne“ liegt dann bei etwa 36 Euro, „PiDaNa“ kostet rund 23 Euro. Frauenärzte raten vom Kauf der „Pille danach“ im Internet gleich aus mehreren Gründen ab.

  • Fehlende medizinische Beratung: Betroffene Frauen erhalten keine medizinische Beratung darüber, ob die Einnahme der „Pille danach“ im individuellen Fall sinnvoll ist.

  • Lagerungsfehler: Der anonyme Kaufvorgang im Internet könne Frauen darüber hinaus dazu verleiten, die „Pille danach“ zuhause als Vorrat „zu lagern“.  Das Präparat sei allerdings ausschließlich für die akute Notsituation gedacht. Wer die „Pille danach“ zuhause für den Notfall hortet, riskiert Lagerungsfehler: Medikamente sollten ausschließlich im Schlafzimmer aufbewahrt werden, da dort es dort kühl und trocken ist. Direktes Sonnenlicht kann die Wirksamkeit der empfindlichen Produkte beeinträchtigen. Das Badezimmer ist kein geeigneter Ort, da durch tägliches Duschen eine schwankende Luftfeuchtigkeit im Raum herrscht.

  • Zu lange Lieferzeiten: Zuletzt gilt, dass die „Pille danach“ aufgrund der Lieferzeit zu spät ankommen wird. Das Präparat „ellaOne“ wirkt zwar bis zu fünf Tage nach dem Verkehr. Dennoch raten Frauenärzte dazu, nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr die „Pille danach“ dringend innerhalb der nächsten 24 Stunde einzunehmen, damit sie ihre Wirkung optimal entfalten kann.