Pickel im Ohr: Was tun gegen die Schmerzen?

Ein Pickel im Ohr kann zu starken, stechenden, drückenden Schmerzen führen, denn es handelt sich um eine äußerst sensible Körperstelle. Wie Sie die die Beschwerden selbst lindern und wann ein Arztbesuch bei Pickeln in der Ohrmuschel notwendig ist.

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Nervige Pickel im Gesicht kennen wohl die meisten – doch schmerzhafte Pickel können auch im Ohr entstehen. Wie kommt es dazu? Und welche Möglichkeiten gibt es, Pickel im Ohr zu behandeln?

Wie entstehen Pickel im Ohr?

Die Ursache von Pickeln im Ohr gleicht der, die wir von den Unreinheiten auf Stirn und Nase oder auf dem Rücken kennen: In diesem Fall ist es jedoch der Ohrenschmalz (kein normaler Talg wie sonst), der nicht richtig abfließen kann. Er sammelt sich an, verstopft die Poren im Ohr und fördert die Entstehung eines Pickels. Kleine, unangenehme Eiterbläschen sind die Folge.

Welche Funktion hat Ohrenschmalz?

Die Ohrenschmalzdrüsen sitzen im äußeren Gehörgang und stellen dort Ohrenschmalz her, der auch als Cerumen bezeichnet wird. Dieses Sekret hat normalerweise die wichtige Aufgabe, abgestorbene Hautpartikel, Schmutz und Bakterien anzuziehen und nach draußen zu transportieren. Außerdem besitzt Ohrenschmalz pflegende Eigenschaften, die empfindliche Haut im Ohrenkanal bleibt durch die Substanz schön geschmeidig.

Pickel in der Ohrmuschel kann Furunkel sein

Wer eine schmerzhaft erhabene Stelle im Ohr entdeckt, denkt sofort an einen gewöhnlichen Pickel. Doch auch ein Furunkel, der für Laien leicht für einen Pickel gehalten werden kann, kann dahinterstecken. Bei einem Furunkel handelt es sich nicht um einen Talgpickel, sondern um eine Entzündung des Haarfollikels.

Eine solche Entzündung entsteht meistens durch sogenannte Staphylokokken, eine Bakterienart. Auch hierbei wird Eiter gebildet, dieser kann die Haut durchqueren und sich an der Oberfläche entleeren. Die Entzündung kann sich außerdem auf das umliegende Gewebe ausbreiten, starke Schmerzen sind möglich. Dennoch: Furunkel im Ohr sind meist ungefährlich, solange sie von einem HNO-Arzt entsprechend behandelt werden. Ansonsten drohen Abszesse im Ohr oder – im schlimmsten Fall – eine Blutvergiftung.

Pickel im Gehörgang – darf ich ihn ausdrücken?

Sollte sich doch ein Pickel im Ohr gebildet haben, ist es wichtig, dass Sie diesen nicht ausdrücken. Wenn Sie doch Hand anlegen, drücken und quetschen, kann es zu einer Entzündung kommen. Bei eiternden Pickeln könnte die eitrige Flüssigkeit in den Gehörgang gelangen und dort weitere Entzündungen auslösen.

Pickel im Ohr: Was tun? Diese 4 Hausmittel helfen

Kleinere, nicht allzu schmerzhafte Pickel an der Ohrmuschel, am Ohrknorpel oder in der Ohrfalte, die Sie selbst gut im Spiegel sehen können, eignen sich besser zur Selbstbehandlung.

Diese Hausmittel wirken bei Pickeln am Ohr:

  • Teebaumöl: Geben Sie mit einem Wattestäbchen etwas Teebaumöl auf den Pickel im oder am Ohr auf. Das Öl wirkt desinfizierend und austrocknend. Passen Sie auf, dass kein Öl in den Gehörgang läuft. Zwei- bis dreimal am Tag wiederholen.

  • Jojobaöl: Das Öl bindet Talg und wirkt antibakteriell, daher ist es bei sichtbaren Pickeln am Ohr geeignet. Geben Sie das Öl auch hier auf ein Wattestäbchen und tupfen Sie damit die Stelle ab. Nach 30 Minuten Einwirkzeit wischen Sie das verbliebene Öl und Schmalz mit einem Waschlappen vorsichtig ab.

  • Zugsalbe: Eine Zugsalbe aus der Apotheke eignet sich für die Behandlung von Eiterpusteln rund um das Ohr (nicht im Ohr). Das enthaltene Schieferöl wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.

  • Heilsalben: Heilungsfördernde Salben mit Zink oder Dexpanthenol können die Regeneration der Haut fördern.

Pickel im Ohr mit Schmerzen: Wann zum Arzt?

Sollte der Pickel tief im Ohr sitzen und Schmerzen auslösen, lassen Sie diesen von einem HNO-Arzt behandeln – von Alleingängen ist hier abzusehen. Nicht nur ist die Sicht ohne fachmännische Hilfsmittel zu schlecht, sondern die unsachgemäße Behandlung kann die Entzündung noch verschlimmern.

Sollten Sie einen Pickel direkt im Gehörgang haben, der sich womöglich auch noch entzündet hat, sollten Sie lieber einen HNO-Facharzt hinzuziehen. Dieser wird den Pickel professionell und sicher entfernen. Oftmals kommen unterstützend auch entzündungshemmende Medikamente oder Salben zum Einsatz. In manchen Fällen müssen Furunkel operativ geöffnet und entfernt werden.

Pickeln im Ohr vorbeugen: Tipps zur Ohrenhygiene

Um Pickel im Ohr langfristig vorzubeugen, ist die richtige Ohrenhygiene entscheidend. Grundsätzlich reinigen und pflegen sich unsere Ohren ganz von allein – eben durch den schützenden Ohrenschmalz. Doch Sie können auch selbst einiges dafür tun, um Ihre Ohren zu reinigen: Waschen Sie bei der täglichen Pflege Ihre Ohren einfach mit, vor allem wenn Sie zu Pickeln im Ohr neigen.

So geht die Ohrreinigung:

  • Am besten und ganz leicht gelingt das mit einem Waschlappen und lauwarmem Wasser.

  • Mit dem feuchten Lappen vorsichtig über die Ohrmuschel wischen.

  • Trocknen Sie Ihre Ohren nach dem Waschen gut ab.

Wichtig: Gehen Sie nicht zu tief in den Gehörgang rein, sonst könnten Sie den Ohrenschmalz tiefer nach innen drücken und damit das Trommelfell verkleben. Aus diesem Grund eignen sich auch keine Wattestäbchen für die Ohrenreinigung. Diese dürfen Sie nur für das Entfernen von Ohrenschmalz am Außenohr verwenden.

Zudem ist es ratsam, das Mobiltelefon zu desinfizieren – und zwar regelmäßig. Wenn Sie öfters unter Pickeln im Ohr leiden, nutzen Sie bei häufigem Telefonieren die Freisprechanlage, denn am Smartphone-Display tummeln sich die Bakterien geradezu und können schmerzhafte Pickel am Ohr begünstigen.

Wenn immer wieder Pickel im Ohr auftauchen oder die Stellen nicht verschwinden, können Sie sich von Ihrem HNO-Arzt beraten lassen, um gemeinsam zu überlegen, welche Auslöser bei Ihnen zu Pickeln im Gehörgang führen könnten.