Petroleum: Steinöl gegen Hautprobleme und Schwindel

Petroleum ist als Brennstoff und Reinigungsmittel bekannt. Gleichzeitig ist es ein homöopathischer Wirkstoff, der beispielsweise bei Reiseübelkeit oder Ekzemen helfen soll.

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Was ist Petroleum?

Das Wort Petroleum leitet sich aus dem griechischen Wort „petra“ für Stein und und dem lateinischen Wort „oleum“ für Öl ab. Petroleum ist ein Gemisch verschiedener Kohlenwasserstoffe, das aus Erdöl gewonnen wird. Es wird als Brennstoff, als Reinigungsmittel, aber auch als Treibstoff für kleinere Motoren verwendet.

Wer regelmäßig mit Ölen wie Petroleum arbeitet, kann dadurch Ekzeme und Hautrisse bekommen. Nach dem Prinzip der Homöopathie, Gleiches mit Gleichem zu heilen, wird Petroleum (oder Petroleum rectificatum) und anderem im Bereich der Hauterkrankungen eingesetzt.

Bei welchen Beschwerden wird Petroleum angewandt?

Vor allem chronische Krankheiten der Haut gehören zu den klassischen Anwendungsgebieten für Petroleum, unter anderem trockene Ekzeme, Schuppenflechte und Milchschorf. Weitere typische Krankheiten oder Zustände des Körpers, die von Heilpraktikern mit Petroleum behandelt werden, sind:

  • Schmerzen am Hinterkopf
  • Reisekrankheit
  • Schwindel
  • Übelkeit (insbesondere in der Schwangerschaft)
  • Hörverlust durch Ohrentzündung
  • Herpes

Darauf, dass Petroleum das richtige Mittel zur Behandlung der Beschwerden sein könnte, können mitunter sogenannte Leitsymptome hindeuten. Zu diesen zählen etwa Mundtrockenheit, ein steifer Nacken, schmerzendes Zahnfleisch. verdickte und rissige Haut, Durst auf Bier, Heißhunger und schleimiger Durchfall.

Darüber hinaus kann Petroleum der richtige Wirkstoff sein, wenn sich die Beschwerden bei trockenem Wetter und warmer Luft sowie nach dem Essen verbessern. Und auch wenn die Beschwerden sich bei Fahrten im Auto oder mit dem Schiff, nach dem Genuss von Kohlgerichten oder bei kaltem Wetter verschlechtern, verschreiben Heilpraktiker das Steinöl.

Wie wird Petroleum dosiert und angewendet?

Petroleum gibt es als Streukügelchen (Globuli), Tropfen oder Tabletten. Die übliche Anwendung in der Selbstbehandlung sind die Streukügelchen. Eine Gabe sind dabei zwei bis drei Globuli. Die am häufigsten verwendeten Potenzen sind C12, D6 und D12. Diese können auch in der Selbstbehandlung genutzt werden.

Üblicherweise wird die Einnahme dieser Dosis nicht häufiger als viermal pro Tag wiederholt. Die genaue Dosierung richtet sich jedoch nach dem Beschwerdebild und wird daher am besten mit einem Heilpraktiker abgesprochen.

Petroleum für Baby und Kind?

Homöopathen empfehlen Petroleum rectificatum vor allem für die frühkindliche Neurodermitis sowie bei Milchschorf. Neurodermitis ist eine Erkrankung, die in jedem Fall auch schulmedizinisch behandelt werden sollte. In Absprache mit dem Kinderarzt können unterstützend Petroleum-Globuli gegeben werden.

Der Arzt kann auch Empfehlungen bezüglich Potenz, Anwendung und Dosierung bei Babys und Kleinkindern geben. Säuglinge erhalten in der Regel nicht mehr als ein Streukügelchen. Ab zwölf Monaten dürfen es zwei Globuli mit dem Wirkstoff Petroleum sein, ab drei Jahren sind drei Globuli erlaubt.

Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.

Quellen:

  • Stumpf, W. (2015): Homöopathie für Kinder. Gräfe und Unzer Verlag, München.
  • Sommer, S. (2015): Homöopathie. Alltagsbeschwerden selbst behandeln. Gräfe und Unzer Verlag, München.
  • Wiesenauer, M. & Kirschner-Brouns, S. (2007): Homöopathie – Das große Handbuch. Gräfe und Unter Verlag, München.
  • Deutsche Homöopathie-Union: Petroleum rectificatum, in: dhu-globuli.de