Perianalthrombose oder Hämorrhoiden: So erkennen Sie den Unterschied!
Über den Unterschied zwischen Perianalthrombosen oder Hämorrhoiden ist wenig bekannt. Niemand spricht gern über solche Themen, alles rund um den Anus ruft immer noch ein „Igitt“ hervor. Umso schwieriger ist es, die Symptome zu unterscheiden. Daran erkennen Sie, ob es sich um eine Perianalthrombose oder um Hämorrhoiden handelt, und so werden sie die Beschwerden am besten wieder los!

- Analvenenthrombose oder Hämorrhoiden? Was verbirgt sich hinter diesen Fachausdrücken?
- Analthrombose und Hämorrhoide: Was ist der Unterschied?
- Macht sich eine Analvenenthrombose durch eine Blutung bemerkbar?
- Wie lassen sich Hämorrhoiden und Analvenenthrombosen vermeiden?
- Therapie und Behandlung von Gefäßpolstern
Wenn es am After juckt, blutet oder schmerzt, ist der Schreck oft groß. Handelt es sich um etwas Bedrohliches oder um die Volksbeschwerde Hämorrhoiden? Auch eine Perianalthrombose (oder Analvenenthrombose) kann Beschwerden am Darmausgang verursachen. Perianalthrombose oder Hämorrhoiden: Woran erkennen Sie den Unterschied genau und was hilft gegen die Gefäßpolster am Po?
Analvenenthrombose oder Hämorrhoiden? Was verbirgt sich hinter diesen Fachausdrücken?
Ungefähr jeder zweite Erwachsene macht im Laufe seines Lebens Bekanntschaft mit einem Hämorrhoidalleiden. Viele glauben, dass Hämorrhoiden eine Krankheit sind. Dieser Irrglaube hält sich hartnäckig. Hämorrhoiden sind eigentlich sehr nützlich, jeder Mensch hat sie. Man bezeichnet mit diesem altgriechischen Wort (Blut, fließen) Gefäßpolster, die ringförmig unter der Enddarmschleimhaut angelegt sind. Sie dichten zusätzlich zu den Schließmuskeln den After ab und dienen dem Feinverschluss von Gasen und Flüssigkeiten. Erst wenn diese Blutgefäße krankhaft vergrößert sind, können sie Beschwerden verursachen. Dann spricht man von Hämorrhoidalleiden.
Im Wort Perianalthrombose hingegen verbirgt sich tatsächlich eine Krankheit, die Thrombose. So wird der Verschluss eines Blutgefäßes rund um den Anus durch einen Blutpfropfen (Thrombus) bezeichnet. Die Analvenenthrombose wurde früher „äußere Hämorrhoide“ genannt. Tatsächlich haben diese beiden Beschwerden nur die Gemeinsamkeit, dass sie durch Blutgerinnsel entstehen.
Analthrombose und Hämorrhoide: Was ist der Unterschied?
Bei beiden handelt es sich um Blutgefäße im Bereich des Afters, die Beschwerden verursachen können. Der große Unterschied: Hämorrhoiden sind arterielle Gefäße, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen in den Enddarm transportieren. Perianalthrombosen betreffen nur die venösen Blutgefäße, die sauerstoffarmes Blut wieder über die Lunge zum Herzen transportieren.
Weitere Unterschiede:
Analthrombosen:
- Tast- und sichtbare Knoten am Ausgang des Analkanals
- Die bläulichen Knoten am Afterrand wachsen nicht aus dem After heraus
- Schmerz oder Spannungsgefühl nach dem Stuhlgang
- Schmerzen können extrem sein, Laufen manchmal unmöglich
- Kommen plötzlich
Hämorrhoiden
- Im Inneren des Analkanals, durch die Schleimhaut bedeckt
- Erst im fortgeschrittenen Stadium sichtbar
- Verursachen keine Schmerzen (oder erst sehr spät)
- Bluten, meist im Zusammenhang mit dem Stuhlgang
- Wachsen im fortgeschrittenen Stadium aus dem After heraus bzw. „stülpen“ sich aus, können zurückgeschoben werden (nur im letzten Stadium bleiben sie dauerhaft außen)
- Können Juckreiz, Schleimhautabsonderungen und Reizungen hervorrufen
- Entstehen langsam und schreiten in Stadien fort
Macht sich eine Analvenenthrombose durch eine Blutung bemerkbar?
Für die Betroffenen bietet sich eine Möglichkeit, schnell und einfach festzustellen, ob es sich um Hämorrhoiden oder um eine Analthrombose handelt. Eine Analvenenthrombose macht sich nicht durch Blutungen bemerkbar. Hämorrhoiden verursachen am Anfang zwar auch keine Blutungen, aber bei längerem Bestehen und fortschreitenden Aussackungen sind Blutungen keine seltenen Symptome.
Diese Perianalthrombosen-Symptome sind typisch
Wenn Sie unter plötzlichen Schmerzen oder Spannungsgefühlen beim oder nach dem Stuhlgang leiden, sollten Sie an die Perianalthrombose denken. Die Schmerzen entwickeln sich innerhalb von Minuten und Stunden und können so stark werden, dass das Sitzen oder Gehen unmöglich zu sein scheint. Weitere Symptome: Mit dem Spiegel lassen sich rund um den Anus bläuliche Knoten entdecken und tasten. Und die Knoten lassen sich nicht in den Anus verschieben.
In der Regel bilden sich Analthrombosen innerhalb von Tagen oder Wochen von allein zurück.
Wie lassen sich Hämorrhoiden und Analvenenthrombosen vermeiden?
Die Ursachen für beide Beschwerden können sehr unterschiedlich sein. In beiden Fällen hängen sie mit dem Zustand der Blutgefäße zusammen und mit erschlaffendem Bindegewebe. Zu starker Druck auf die Gefäße des Enddarms kann die Beschwerden auslösen.
So können Sie vorbeugen:
- Starkes Pressen beim Stuhlgang vermeiden
- Auf Bauchdruck beim Kraftsport verzichten
- Mehr Bewegung statt langem Sitzen
- Bei Verstopfung die Ernährung umstellen
- Ausreichend trinken, um den Stuhl weich zu halten
- Schonende Analhygiene: mit Wasser und milder Seife
Therapie und Behandlung von Gefäßpolstern
Bei Hämorrhoiden und bei Perianalthrombosen gilt: Im frühen Stadium und bei leichten Beschwerden bilden sich die Gefäßpolster oftmals von allein zurück. Sie sind ungefährlich.
In frühen Stadien lassen sich die Beschwerden mit entzündungshemmenden Medikamenten oder Salben behandeln. Bluten fortgeschrittene Hämorrhoiden und verursachen Analthrombosen starke Schmerzen sollten Mediziner:innen entscheiden, ob eine Verödung oder Operation sinnvoll ist. Große, blutende Hämorrhoiden können mit einer Gummibandligatur, durch eine Sklerosierung oder eine Operation entfernt werden. Bei starken Schmerzen oder wenn die Analthrombose zu platzen droht, kann die Ärztin oder der Arzt das Blutgerinnsel unter lokaler Betäubung aus der Vene entfernen.
Natürliche Wirkstoffe können Symptome lindern
Im Idealfall schreiten Analthrombose oder Hämorrhoidalleiden gar nicht so weit fort, dass sie operativ entfernt werden müssen. Gerade im Anfangsstadium können Wirkstoffe aus der Natur die empfindliche Haut oder Schleimhaut in und um den Anus schützen und antientzündlich wirken.
Der pflanzliche Wirkstoff aus der Zaubernuss (Hamamelis virginiana) hemmt Entzündungen und kann sogar Schmerzen lindern. Gerade bei Hämorrhoiden leidet die Haut rund um den Anus, da vermehrt Gase und Flüssigkeiten austreten können. Brennen und Juckreiz können durch das dünne Auftragen einer Hamamelis-Salbe (Apotheke) gelindert werden.
Lauwarme Sitzbäder und kühlende Kompressen können ebenfalls bei Perianalthrombosen oder Hämorrhoiden helfen, dass sich die Blutgefäße verkleinern und begleitende Schmerzen verringert werden.
Quelle:
Hämorrhoiden und Analvenenthrombose, in: deximed.de