Penisbruch: Symptome, Ursachen und Behandlung
Für Männer gibt es fast keine schmerzhaftere Verletzung: Ein Penisbruch geht mit starken Schmerzen einher und sollte schnellstmöglich behandelt werden. Aber woran erkennt Mann, dass sein Penis gebrochen ist?
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Was ist ein Penisbruch?
Ein Penisbruch ist die umgangssprachliche Beschreibung für eine Penisruptur oder eine Penisfraktur. Sie bezeichnet einen Riss der Schwellkörper oder der Bindegewebskapsel (Tunica albuginea), die am Penisrücken liegen. In seltenen Fällen (10 bis 20 Prozent der Patienten) treten zusätzlich Verletzungen der Harnröhre sowie des dritten Schwellkörpers auf, der die Harnröhre von unten umschließt.
Wie entsteht ein Penisbruch?
Ein Penisbruch entsteht, wenn der steife (erigierte) Penis beim Sex oder bei der Selbstbefriedigung gewaltsam abgeknickt oder gestaucht wird. Es kommt in der Folge zu einer starken Schwellung und zu einem Bluterguss. Eine solche Verletzung sollte schnellstmöglich notärztlich versorgt werden.
Kann der Penis wirklich "brechen"? Streng genommen ist die Bezeichnung irreführend, denn der Penis hat keinen Knochen. Das an einen Knochenbruch erinnernde Knacken wird vom gerissenen Schwellkörper ausgelöst.
Penisbruch: Diese Symptome treten auf
Ein gebrochener Penis geht mit folgenden Symptomen einher:
- Knackendes Geräusch hörbar
- Starke Schmerzen
- Erschlaffen des erigierten Glieds
- Bildung eines Blutergusses
- Schwellung des Penis und manchmal auch der Hoden
- Biegung des Penis
Die unmittelbar auftretenden Anzeichen eines Penisbruchs sind ein knackendes Geräusch beim Abknicken, ein starker stechender Schmerz im Penis und das Erschlaffen des erigierten Glieds.
Bei einem Penisbruch schwillt der Penis stark an und es bildet sich ein deutlich sichtbarer Bluterguss. Unter Umständen betrifft die Schwellung auch den Bereich der Hoden und Nebenhoden.
Wenn die Harnröhre und/oder der Schwellkörper unterhalb der Harnröhre verletzt sind, kann es zu Blutungen in der Harnröhre kommen.
Penisbruch – was tun?
Bei Verdacht auf einen Penisbruch sollten Sie sofort kühlen, am besten mit einem in ein sauberes Handtuch gewickelten Kühlpad. Nehmen Sie keine Schmerzmittel mit dem Wirkstoff ASS ein, da er blutverdünnend wirkt und den Bluterguss verstärken kann.
Eine Penisruptur ist ein Notfall, suchen Sie daher schnellstmöglich einen Arzt auf, um Komplikationen und Langzeitschäden zu vermeiden. Eine Operation der Ruptur (wenn notwendig) sollte bestenfalls innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten der Verletzung erfolgen.
Unbehandelt können Entzündungen und Vernarbungen entstehen. Probleme beim Urinieren und/oder Erektionsprobleme sind dann mögliche Folgen eines unbehandelten Penisbruchs.
Wie stellt der Arzt fest, dass der Penis gebrochen ist?
Für die Diagnose eines Penisbruchs reicht meist schon die Begutachtung des untersuchenden Arztes aus. Schwellung, Penisverkrümmung und Blaufärbung (Hämatom) des Penis sind charakteristisch für eine Penisruptur. Sind die Veränderungen beim Masturbieren oder beim Geschlechtsverkehr aufgetreten, so ist die Diagnose eindeutig.
Um die genaue Art und das Ausmaß des Penisbruchs auch auf das benachbarte Gewebe bestimmen zu können, wird der Arzt eine Röntgenaufnahme der Penisschwellkörper (Cavernosographie) durchführen.
Alternativ oder ergänzend kann er andere bildgebende Verfahren wie zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) einsetzen. Bei Verdacht auf eine Harnröhrenverletzung wird er eine Röntgenkontrastaufnahme veranlassen, um Risse in der Harnröhre sichtbar zu machen. Das ist vor allem für die spätere Operation von Bedeutung.
Penisbruch-Behandlung: Oftmals Operation notwendig
Bei einer Penisfraktur mit geringem Bluterguss verordnet der Arzt Bettruhe und legt einen Kompressionsverband an. Ist die Verletzung stärker, muss eine Operation erfolgen.
Das passiert bei einer Penisbruch-Operation:
Die in den Schwellkörpern entstandenen Risse werden im Rahmen einer Operation verschlossen. Sofern die Harnröhre verletzt ist, überbrückt ein Blasenkatheter den Urinfluss so lange, bis die Verletzungen vollständig verheilt sind. Alternativ kann ein Katheter, der direkt oberhalb des Schambeins in die Harnblase eingeführt wird, die Harnfunktion vorübergehend übernehmen und angestauten Harn ableiten.
Entstandene Blutergüsse und Schwellungen werden während der Operation drainiert: Blut und Wundsekret können so über eine künstliche Drainage abfließen. Die Schwellungen bilden sich zurück.
Sind neben dem Penisbruch zusätzlich offene Verletzungen am Penis entstanden, so wird der Chirurg auftretende Blutungen stillen und die Wunde reinigen, indem er geschädigtes und abgestorbenes Gewebe entfernt. Zum Abschluss wird er die Verletzungen mit einer sterilen Wundauflage und einem sterilen Verband abdecken. Dem Patienten wird außerdem ein erektionshemmendes Medikament verschrieben sowie ein Antibiotikum, um Infektionen vorzubeugen. Die Ausheilung nach der Operation dauert etwa drei bis sieben Tage.
Folgen eines Penisbruchs
In einigen Fällen tritt nach einem Penisbruch eine erektile Dysfunktion (Erektionsstörung) auf. Durch Schwellkörpertraining, Medikamenteneinnahme oder eine weitere Operation kann die Funktion jedoch meist erfolgreich wiederhergestellt werden.
Der Betroffene sollte etwa vier bis sechs Wochen auf Geschlechtsverkehr und Masturbation verzichten, damit der Schwellkörper komplett abheilen kann.
Kann ich einem Penisbruch vorbeugen?
Um einem Penisbruch vorzubeugen, sollten Männer beim Geschlechtsverkehr darauf achten, dass es nicht zum starken oder gewaltsamen Abknicken des Penis kommt. Erhöht ist das Risiko eines Penisbruchs zum Beispiel bei der Masturbation und in der Reiterstellung, wobei die Frau rittlings auf dem Mann sitzt.
Quellen:
van der Horst, C., Jünemann, KP., (2003): "Diagnostik und Management der Penisfraktur", In: Blickpunkt der Mann, www.kup.at (Abrufdatum: 10.07.2019)