Paul-Ehrlich-Institut untersucht über 1.200 Todesfälle nach Corona-Impfung

Laut dem neuen Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) werden über 1.200 Todesfälle untersucht, die im Zusammenhang mit der Corona-Impfung stehen könnten. Ein kausaler Zusammenhang wird jedoch nur in den wenigsten Fällen angenommen.

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PEI untersucht Todesfälle nach einer Corona-Impfung

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist für die Sicherheit von Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln zuständig. In diesem Rahmen betreibt es auch ein Meldeportal für Verdachtsfälle. Im neuen Sicherheitsbericht, der den Zeitraum vom 27. Dezember 2020 bis zum 31. Juli 2021 betrachtet, wurden laut PEI 1.254 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Impfung gemeldet, die nun untersucht werden.

Hunderttausende Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen

Insgesamt wurden dem Institut 131.617 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen gemeldet, die wegen der zeitlichen Nähe mit einer Impfung gegen das Coronavirus zusammenhängen könnten. In dem Zeitraum wurden 92.376.787 Impfungen durchgeführt – der größte Teil davon mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer, das 68.962.481 Mal verabreicht wurde.

Dementsprechend gab es bei Biontech im Vergleich zu den anderen Herstellern auch die meisten Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen. Die Zahlen im Überblick:

  • Biontech/Pfizer: 67.165 Verdachtsfälle
  • Moderna: 19.962 Verdachtsfälle
  • AstraZeneca: 40.368 Verdachtsfälle
  • Johnson & Johnson: 3.628 Verdachtsfälle

Bei 548 Meldungen war der Impfstoff unbekannt. 1.254 dieser Verdachtsfälle sind tödlich ausgegangen, weshalb das PEI diese genauer untersucht.

48 Todesfälle könnten mit Corona-Impfung zusammenhängen

In den meisten Fällen ist die Todesursache unklar. 48 Fälle sind jedoch auffällig. In dem Sicherheitsbericht heißt es: „In 48 Fällen hält das Paul-Ehrlich-Institut einen ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen COVID- 19-Impfung für möglich oder wahrscheinlich.“ Bei 31 Betroffenen sei eine Thrombose verantwortlich gewesen, die mit einer Impfung mit den Vakzinen von AstraZeneca oder Johnson & Johnson in Zusammenhang stehen könnte.

Vorteile der Impfung überwiegen deutlich

Laut PEI sei dies dennoch „kein Signal für eine insgesamt erhöhte Sterblichkeit nach COVID-19-Impfstoff-Gabe.“ Jüngst hatte eine britische Studie ergeben, dass es ein deutlich geringeres Risiko für ein Blutgerinnsel nach einer Impfung gebe als nach einer Corona-Infektion. Ob die über 1.200 Todesfälle überhaupt in Zusammenhang mit einer Corona-Impfung stehen, ist laut PEI zum großen Teil eher unwahrscheinlich und in keinem Fall bewiesen.

Quellen:
Si­cher­heitsbericht in: pei.de
Tod nach Corona-Impfung: Paul-Ehrlich-Institut untersucht 1254 Fälle in: berliner-zeitung.de
Corona-Impfung: So viele Todesfälle werden untersucht in: morgenpost.de
Risk of thrombocytopenia and thromboembolism after covid-19 vaccination and SARS-CoV-2 positive testing: self-controlled case series study in: bmj.com