Parvovirose beim Hund: So gefährlich ist die Infektionskrankheit

Parvovirose ist eine durch ein Virus hervorgerufene Erkrankung beim Hund. Die Krankheit ist weltweit verbreitet und hochansteckend. Bekannt ist sie auch unter dem Namen Hundeseuche und, als Pendant bei Katzen, als Katzenseuche. Vor allem junge Hunde sind von der Parvovirose häufig betroffen.

Ein Hund liegt auf dem Fußboden
Eine Parvovirose beim Hund ist sehr gefährlich, deshalb wird eine Impfung empfohlen Foto: iStock-481051366 DarrenMower

Was ist Parvovirose?

Ursächlich für die Parvovirose beim Hund ist das Canine Parvovirus (CPV), das inzwischen in drei verschiedenen Mutationen – CPV-2a, CPV-2b und CPV-2c – existiert. Für den Menschen sind alle drei Erreger ungefährlich. Beim Hund hingegen lösen sie die Parvovirose aus. Die Infektionskrankheit ist hochansteckend. Einer der Gründe ist, dass das Virus äußerst widerstandsfähig und in der Umwelt über mehrere Tage überlebensfähig ist. Es übersteht Temperaturen von 70 °C über 30 Minuten lang. Zum Abtöten sind spezielle Desinfektionsmittel erforderlich.

Das Virus wird von infizierten Tieren in großen Mengen mit dem Kot ausgeschieden. Die Übertragung erfolgt oral. Entweder über durch mit Kot kontaminiertes Futter, durch Spielzeug oder auch über Kleidung oder Schuhe. Es hat sich gezeigt, dass die Hunde-Parvovirose bei bestimmten Rassen häufiger auftritt als bei anderen. Dazu gehören:

  • Dobermann 
  • Deutscher Schäferhund
  • Rottweiler
  • Englischer Springer Spaniel

Symptome einer Parvovirose beim Hund

Ist das Virus einmal im Körper, beginnt die Parvovirose beim Hund mit einem Befall der Lymphknoten. Von dort breitet sich das Virus im ganzen Körper aus und verursacht eine schwere Infektion. Die Symptome sind je nach Alter des Hundes unterschiedlich ausgeprägt. Vor allem Welpen und junge Hunde zeigen meist keine Symptome, sterben dann aber plötzlich an einer Herzmuskelentzündung. Ältere Hunde mit Parvovirose leiden unter einer starken Magen-Darm-Entzündung mit Fieber, (blutigem) Durchfall und Erbrechen.

Neugeborene Welpen erkranken meist nicht, da sie noch durch Antikörper der Mutter geschützt sind. Besonders gefährdet sind sie in der Phase, in der diese Antikörper weniger werden, ihr eigenes Immunsystem aber noch nicht stark genug ist.

Wie eine Hunde-Parvovirose behandelt wird

Die Behandlung durch den Tierarzt sollte bei Auftreten der ersten Symptome umgehend erfolgen. Die Aussichten für einen Hund mit Parvovirose sind dennoch oft nicht gut. Es gibt keine direkte Therapie gegen den Erreger, lediglich die Symptome können behandelt werden. Überlebt das Tier den fünften Krankheitstag, steigen seine Chancen. Da das Virus den Herzmuskel angreift, kann es jedoch auch nach Jahren noch zu Herzmuskelentzündungen als Spätfolge kommen.

Wie schützt man den Hund vor Parvovirose?

Gegen Parvoviren gibt es zwar keine Behandlung, aber eine sehr gute Prophylaxe: die Impfung. Wer seinen Hund vor Parvovirose schützen will, sollte ihn als Welpen rechtzeitig gegen das Virus impfen lassen. Die Grundimmunisierung erfolgt mit vier Impfungen im Welpenalter, danach muss der Schutz alle drei Jahre aufgefrischt werden.

Hinweis: Eine Ansteckung des Menschen mit Parvovirose ist nicht möglich.

Quellen:

Bucksch, Martin (2013): Praxishandbuch Hundekrankheiten: Vorsorge und Erste Hilfe, Krankheiten erkennen und behandeln, Stuttgart: Kosmos Verlag
Hartmann, Michael (2015): Patient Hund: Krankheiten vorbeugen, erkennen, behandeln, Reutlingen: Oertel & Spörer Verlags-GmbH
Quinten, Doris (2011): Kranker Hund – was tun? Krankheiten erkennen, heilen, vorbeugen, Stuttgart: Ulmer Verlag
Schrey, Christian (2019): Leitsymptome und Leitbefunde bei Hund und Katze: Differenzialdiagnostischer Leitfaden, Stuttgart: Thieme Verlag
Krankheiten beim Hund, in: Bundesverband für Tiergesundheit