Parodontitis als zahnärztliche Diagnose
Bei einer Parodontitis stellt die Diagnose der Zahnarzt. Oft bemerkt er die Veränderung am Zahnfleisch bei einer normalen Kontrolluntersuchung; manchmal gehen Betroffene auch zum Zahnarzt, weil sie zum Beispiel Zahnfleischbluten oder freiliegende Zahnhälse bemerken.
Um die Diagnose Parodontitis zu stellen, sieht sich der Zahnarzt Zähne und Zahnfleisch zunächst genau an. Dabei achtet er zum Beispiel auf Zahnbeläge, die Zahnhälse und die Farbe des Zahnfleischs. Besonders wichtig bei der Untersuchung sind die Zahnfleischtaschen. Um sie zu beurteilen, orientiert der Zahnarzt sich zumeist am Parodontalen Screening-Index (PSI). Mit einem kleinen Handinstrument – der Parodontalsonde – misst der Arzt zum Beispiel, wie tief die Zahnfleischtaschen sind, wie leicht das Zahnfleisch blutet und wie rau die Zahnoberfläche in den Zahnfleischtaschen ist. Anhand dieser Werte kann er feststellen, ob eine Parodontitis vorliegt und wie weit fortgeschritten sie ist.
Bei einer Parodontitis ist nicht nur das Zahnfleisch angegriffen, sondern auch die knöchernen Strukturen – der sogenannte Alveolarknochen, welcher die Zahnwurzeln umgibt. Um den Zustand des Knochens genau beurteilen zu können, fertigt der Zahnarzt eine Röntgenaufnahme des Kiefers an. Hier kann er zum Beispiel sehen, ob sich die Kontur des Kieferknochens verändert hat.
Wenn die Parodontitis auffällig schnell verläuft, sich schwer behandeln lässt oder der Betroffene besonders jung ist, versucht der Zahnarzt gegebenenfalls, die Bakterien in der Zahnfleischtasche genauer zu bestimmen. Dazu schiebt er meist eine spezielle kleine Papierspitze in die tiefste Tasche und lässt sie etwa zehn Sekunden darin. Im Labor wird dann anhand dieser Probe untersucht, um welche Bakterien es sich genau handelt. So kann der Zahnarzt entscheiden, ob und welche Antibiotika sinnvoll sind, um die Keime gezielt zu bekämpfen.