Parkinson: Wenn das Kurzzeitgedächtnis verloren geht

Wie der kanadisch-amerikanische Schauspieler Michael J. Fox jetzt offen berichtet, führt seine seit Jahren bekannte Parkinson-Erkrankung nun auch zum Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Dies ist eines von mehreren Symptomen der auch Schüttellähmung genannten Krankheit. Was steckt dahinter?

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Michael J. Fox hat Parkinson – und sein Kurzzeitgedächtnis verloren

Schon seit seinem 29. Lebensjahr leidet Michael J. Fox, bekannt unter anderem aus der Filmreihe „Zurück in die Zukunft“, an Parkinson. Der heute 59-jährige Schauspieler geht offen mit seiner Krankheit um. Jetzt hat er in einem Interview berichtet, dass sich seine Parkinson-Erkrankung auch im Verlust des Kurzzeitgedächtnisses äußert. Er könne nun nicht mehr schauspielern oder Gitarre spielen.

Wie wirkst sich Parkinson auf die kognitiven Fähigkeiten aus?

Kognitive Symptome treten bei Parkinson häufig auf, aber nicht jeder erlebt sie gleich stark: Milde Symptome werden als „leichte kognitive Beeinträchtigung“ bezeichnet, die das alltägliche Leben nicht oder kaum beeinflussen. 

In schweren Fällen ist das durchaus der Fall – der Patient leidet dann unter einer „Parkinson-Demenz“. Rund jeder fünfte Betroffene baut nach langjähriger Parkinson-Krankheit geistig stark ab. Dann kommt es zum Beispiel zu folgenden Problemen:

• Konzentrationsstörungen
Gedächtnisstörungen
• Verlangsamtes Denken
• Schlechte Assoziationsfähigkeit
• Keine Erinnerung an kurz zurückliegende Ereignisse
• Räumliche und zeitliche Desorientierung

Welche Mittel können gegen Gedächtnisverlust bei Parkinson helfen?

Bestimmte Medikamente – sogenannte Acetylcholinesterase-Hemmer – können bei Parkinson-Demenz positiv auf die Hirnleistung wirken. Sie enthalten beispielsweise die Wirkstoffe Rivastigmin oder Donepezil. 

Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Arzneimittel mit dem Wirkstoff Ginkgo Biloba EGb 761 die Symptome lindern können. So lässt sich bei Parkinson der Verlust des Kurzzeitgedächtnisses zwar nicht verhindern, aber es besteht die Chance, dass sich die kognitiven Fähigkeiten verbessern.

Quellen:

Memory & Thinking Changes in: michaeljfox.org
Psychische Auswirkungen des Parkinson-Syndroms in: neurologen-und-psychiater-im-netz.org
Parkinson-Krankheit in: Psychiatrie heute
S3-Leitlinie „Demenzen“, in: awmf.org