Parkinson: Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Aus der Serie: Parkinson

Parkinson hat seine Ursachen in einer bestimmten Kernregion im Gehirn, der sogenannten Substantia nigra. Übersetzt bedeutet das „schwarze Substanz“. Der Name geht auf die Färbung in medizinischen Anatomie-Präparaten zurück. Sie enthält etwa 400.000 Nervenzellen, die sich unmittelbar nach der Geburt dunkel oder schwarz färben. Im Laufe eines Lebens sterben diese Zellen fortlaufend ab, bei gesunden Menschen etwa 2.400 Zellen pro Jahr. Bei Menschen mit Parkinson ist das Absterben deutlich beschleunigt, was auch durch die geänderte Färbung sichtbar wird. Die „schwarze Substanz“ ist bei Parkinson-Patienten ausgeblichen und nicht mehr schwarz.

Die Nervenzellen der Substantia nigra stehen mit verschiedenen, anderen Gehirnregionen in Verbindung. Und sie produzieren den Botenstoff Dopamin, der die Kommunikation der Nervenzellen untereinander erst ermöglicht. Dopamin ist in eine Vielzahl von Schaltkreisen eingebunden, die vor allem Bewegung und Feinmotorik koordinieren. Fehlt Dopamin, so kann das Gehirn eine Vielzahl von Muskeln nicht mehr feinabstimmen oder regulieren. Außerdem geht die Kontrolle über die Muskelspannung verloren. Die Folge: Die Muskulatur von Parkinson-Patienten ist dauerhaft angespannt. Die typischen Parkinson-Symptome wie Zittern, unsicherer Gang und Bewegungsarmut werden in der Regel sichtbar, wenn der Dopamin-Gehalt um 70 bis 80 Prozent gesunken ist.

Die Ursachen für das Absterben der Dopamin-produzierenden Nervenzellen bei Parkinson liegen bis heute im Dunkeln. Der Arzt spricht hier von einer primären oder idiopathischen Parkinson-Erkrankung. Neben Parkinson ohne feststellbare Ursache gibt es weitere Formen der Parkinson-Erkrankung. Sie treten selten auf. Ihre Ursache ist bekannt:

  • Familiär gehäuft auftretende Parkinson-Erkrankungen  gehen auf genetische Veränderungen zurück, die vererbbar sind. Charakteristisch für die Betroffenen ist das vergleichsweise niedrige Erkrankungsalter von unter 40 Jahren.
  • Vergiftungen mit Kohlenmonoxid oder Mangan können Symptome von Parkinson auslösen.
  • Bestimmte Medikamente, beispielsweise blutdrucksenkende Medikamente, können als Nebenwirkung Parkinson-Symptome verursachen.

Sogenannte atypische Parkinson-Erkrankungen können im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, wie beispielsweise Alzheimer, auftreten.