Papierfischchen bekämpfen: 4 effektive Hausmittel gegen die papierfressenden Insekten

Wer Papierfischchen bekämpfen möchte, braucht nur wenige Hausmittel. Dafür aber umso mehr Geschick – denn die Schädlinge sind sehr klein und nicht immer zu sehen. Mit diesen Tipps gelingt es, die Papierfische in Verpackungen, Briefen und Büchern zu bekämpfen.    

Papierfischchen haben einen länglichen Körper mit drei Schwanzfäden und zwei Fühlern am Kopf.
Papierfischchen können mit ihren Fühlern am Kopf und Schwanz bis zu einen Zentimeter groß werden Foto: IMAGO/blickwinkel

Papierfischchen zu bekämpfen ist gar nicht so einfach, weil die Schädlinge recht klein und flink sind. So fressen sie liebend gerne Löcher in Dokumente, Briefe oder Bücher. Deshalb leiden vor allem Museen und Bibliotheken besonders unter der Ausbreitung der papierfressenden Schädlinge, aber auch in privaten Haushalten breiten sie sich gerne aus. Das sind die vier effektivsten Hausmittel gegen Papierfische.

Papierfische bekämpfen: Wo man die Schädlinge findet

Die papierfressenden Insekten kommen in Deutschland immer häufiger vor. Ihr genauer Ursprung ist noch nicht erforscht – erstmals wurden die Tiere jedoch in Afrika beschrieben. Über den Warenverkehr sind sie wahrscheinlich nach Europa gelangt.

Mit bloßem Auge sind sie nicht so einfach zu erkennen, weil sie nur elf bis 15 Millimeter klein sind und Silberfischchen zum Verwechseln ähnlich sehen. Während diese aber im Bad oder feuchten Kellern zu finden sind, leben Papierfischchen in trockenen und warmen Räumen. Besonders anfällig sind das Wohn- und Arbeitszimmer, weil dort die Nahrung der Schädlinge lagert: Papier und stärkehaltige Textilien. Neben Dokumenten, Büchern und Kartons zerfressen die Tiere auch Tapeten und Fotos. Bis man die Schädlinge bemerkt, haben sie in den meisten Fällen allerdings schon erheblichen Schaden angerichtet. Denn die Insekten sind lichtscheu und nachtaktiv. Sie leben in kleinen, dunklen Ritzen und kommen nur zum Fressen oder zur Vermehrung aus ihrem Versteck.

Achtung vor Jungtieren!

Junge Papierfischchen sind zwar nur wenige Millimeter groß, können aber auch schon richtig Schaden anrichten. Denn die kleinen Insekten passen durch die Spalten von Bilderrahmen. Hinter dem Foto versteckt, zerfressen sie Schicht für Schicht sprichwörtlich die Erinnerung.

Papierfischchen bekämpfen: 4 Hausmittel, die Sie ausprobieren sollten

Wer Papierfische in seiner Wohnung entdeckt, sollte schnell handeln, bevor der Schaden immer größer wird. Die folgenden vier Hausmittel und Methoden können helfen:

  1. Geringe Luftfeuchtigkeit erzeugen: Die Insekten mögen es warm und trocken. Um sie zu bekämpfen, sollte bei trockenem Wetter viel gelüftet werden – so verringert sich die Luftfeuchtigkeit. Auch die Raumtemperatur sollte heruntergefahren werden. Je geringer die Temperatur, desto inaktiver sind die Insekten. Bei unter 16 Grad hören sie auf, Papier zu fressen.  

  2. Kieselgur einsetzen: Kieselgur ist ein Pulver aus scharfen Überresten von Muscheln und Co. Streut man dieses in die Verstecke der Papierfische, verletzten sich die Tiere daran und vollenden.

  3. Anti-Papierfischchen-Spray: Zusätzlich kann ein spezielles Spray gegen die Insekten im Handel erworben werden. Auch hier ist wichtig: Gut lüften – und das Spray nicht einatmen.  

  4. Leim: Das Ungeziefer kann außerdem mit Leimfallen beseitigt werden. Diese an dem Ort platzieren, an dem die Papierfische leben und Schaden anrichten. In Fallen aus dem Handel ist ein bestimmter Lockstoff enthalten, der die männlichen Tiere anlockt. Alternativ können Sie eine Klebefalle mit Papier und Honig selbst herstellen.

Papierfischchen bekämpfen: Tipps aus Erfahrungen

Darüber hinaus haben sich weitere Tipps bei der Bekämpfung von Papierfischchen bewährt:

  • Papierfische können nicht auf glatten Untergründen laufen – wichtige Dokumente oder Fotos sollten entsprechend in Plastikboxen aufbewahrt werden.

  • Alle Risse in Wänden oder Regalen abdichten, damit sich dort keine Papierfische sammeln können.

  • Altpapier direkt entsorgen, um einen Befall in der Wohnung zu verhindern.

  • Verwenden Sie keine alten und gebrauchten Umzugskarton.

  • Staubsaugen und wischen Sie regelmäßig die Böden.

Papierfisch bekämpfen: Wann professionelle Hilfe nötig ist

Wenn sich die Papierfischchen schon zahlreich vermehrt und großen Schaden angerichtet haben, können nur noch Schädlingsbekämpfer helfen. Diese verwenden bei der Beseitigung der Tiere ein Insektizid, das stärker wirkt als die oben aufgeführten Hausmittel und Methoden. Sollten gleichzeitig Silberfische in der Wohnung sein, hilft das Mittel auch gegen diese. Papierfischchen bekämpfen ist allerdings auch für das Fachpersonal keine leichte Aufgabe.

Bekämpfung von Papierfischchen: So gehen die Profis vor

Denn Schädlingsbekämpfer müssen zunächst jeden Ort finden, in dem sich die Papierfische verstecken. Dafür werden nicht nur alle Möbelstücke untersucht, sondern auch Wandschränke abgeschraubt und Bücher einzeln durchgeblättert. Alle Nähte, Risse und Löcher werden anschließend mit Insektiziden behandelt. Papierstücke, die bereits zu viel Schaden erlitten haben, kann man nur noch entsorgen. Wenig befallene Teile können zur Sicherheit einen Tag in den Gefrierschrank gelegt werden – in der Kälte sterben die Insekten, wenn noch welche in dem Gegenstand sind, ab.

Bei der Bekämpfung sollte man vor allem auf zwei Dinge achten: Gründlichkeit und Schnelligkeit. Denn die Tiere vermehren sich rasant – ein geschlechtsreifes Weibchen legt durchschnittlich 56 Eier pro Jahr. Je länger man wartet, desto mehr Insekten verteilen sich in der Wohnung. Es wird immer schwieriger, beim Papierfischchen bekämpfen alle Tiere zu erwischen.