Panikattacke nachts: Diese SOS-Tipps helfen sofort
Eine Panikattacke nachts erwischt Betroffene, wenn sie sich entspannt dem Schlaf hingeben und vollkommen die Kontrolle abgeben. Die Angst kommt plötzlich ohne Vorwarnung und wird oft von bedrohlichen Symptomen wie Herzrasen und Atemnot begleitet. Wie kommt es zu Panikattacken in der Nacht, welche Symptome treten auf und was hilft wirklich?
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- Panikattacke-Symptome nachts: Körperliche Beschwerden, die lebensbedrohlich wirken
- Panikattacken nachts mit Todesangst: Nächtliche Angstzustände können stark belasten
- Panikattacke beim Einschlafen: Schwindel- und Angstgefühle im Bett
- Panikattacken im Schlaf – nicht zu verwechseln mit dem Nachtschreck
- Panikattacken nachts und das Gefühl, keine Luft zu bekommen
- Nächtliche Panikattacken: Diese Ursachen stecken dahinter
- Nächtlichen Panikattacken vorbeugen mit diesen Tipps
- Panikattacken nachts: Was tun?
Wenn alles ruhig und dunkel ist, kann eine Panikattacke nachts besonders bedrohlich erscheinen. Nichts lenkt ab von der nicht greifbaren Angst, keine Hilfe scheint in Sicht zu sein. Starke Symptome wie Luftnot oder Herzrasen verstärken die Angst – ein Teufelskreislauf. Wer nicht davon betroffen ist, kann oft nur schwer nachvollziehen, was Betroffene mit einer plötzlichen Panikattacke beim Einschlafen oder vor dem Einschlafen durchmachen. Übrigens sind nicht nur Patient:innen mit einer bestehenden Angststörung Leidtragende, viele trifft die Panikattacke nachts aus heiterem Himmel.
Panikattacke-Symptome nachts: Körperliche Beschwerden, die lebensbedrohlich wirken
Tröstlich ist, dass Panikattacken selten lange andauern, gleich ob sie tagsüber oder nachts auftreten. Meist dauern sie zwischen drei Minuten und einer halben Stunde.
Diese Symptome im Körper können bei einer akuten Panikattacke nachts auftreten:
Atemnot
Hyperventilation
Beklemmungsgefühle und Enge in der Brust
Störungen des Herz-Kreislauf-Systems: Starkes Herzklopfen, schneller Puls bis hin zum Herzrasen
Muskelkrämpfe, Kribbeln oder starke Verspannungen
Zittern
Taubheitsgefühle bis hin zu vorübergehenden Lähmungen
Schüttelfrost
Schwindel
Die Symptome von Panikattacken im Schlaf fühlen sich extrem an und ähneln oft Zuständen medizinischer Notfälle wie zum Beispiel Herzinfarkten. Elementare Körperfunktionen wie die Atmung, der Kreislauf und der Herzschlag sind betroffen.
Neben diesen körperlichen Anzeichen gibt es bei einer Panikattacke im Schlaf auch psychische Symptome. Wenn sich nachts eine Panikattacke ankündigt, kann sich ein Gefühl der Todesangst zeigen.
Panikattacken nachts mit Todesangst: Nächtliche Angstzustände können stark belasten
Wer schon einmal durch einen Albtraum mit Angst und Herzklopfen erwacht ist, ahnt, welche Ängste Menschen mit Angstzuständen nachts durchmachen müssen. Die Panik erwischt einen in einer Phase, in der wir uns mit einem Urvertrauen der Welt hingeben und ungeschützt die Kontrolle abgeben. Nachts im Schlaf sollten wir uns sicher fühlen. Doch bei einer Panikattacke fällt das Sicherheitsgefühl unvermittelt über Bord.
Die körperlichen Symptome dieses Zustandes können starke Todesangst auslösen. Wer das Gefühl hat, keine Luft mehr zu bekommen oder an Herzversagen zu sterben, weil das Herz wie verrückt schlägt, kann es kaum aushalten.
Neben der konkreten Furcht zu Sterben kommen noch weitere psychische Beschwerden hinzu, wie
die Angst hinzu, verrückt zu werden,
das Gefühl, nicht mehr man selbst zu sein (Depersonalisation)
und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.
Die Gefühle werden in der Regel durch negative Gedanken ausgelöst, die in einem Teufelskreis enden können: "Mein Herz pocht so schnell, ich muss bestimmt ins Krankenhaus", "Ich habe Angst, verrückt zu werden" oder gar "Ich glaube ich sterbe".
Panikattacke beim Einschlafen: Schwindel- und Angstgefühle im Bett
Auch bei Panikattacken vor dem Einschlafen können Symptome von Angst und Panik auftreten. Nicht nur Menschen mit Angststörungen kennen das: Sie gehen ins Bett, sind müde und erschöpft vom Tag und möchten zur Ruhe kommen. Doch plötzlich steigt ein Angstgefühl aus dem Bauch nach oben auf, der Kopf schwirrt, ein Gefühl wie Schwindel macht sich in Ihrem Kopf breit. Wenn Sie die Augen öffnen, sehen Sie womöglich merkwürdige Punkte, Farben oder Ähnliches. Sie fühlen sich nicht mehr wie Sie selbst.
Die Atmung wird schneller, der Herzschlag beschleunigt sich und schon ist die Panik im Raum. Wenn Sie viel Stress haben, Termindruck oder privaten oder beruflichen Ärger, ist das vegetative Nervensystem überreizt. Stresshormone werden ausgeschüttet. Gerade in der Phase der Ruhe, die nachts vor dem Einschlafen herrschen sollte, fühlt sich die Übererregung besonders bedrohlich an.
Panikattacken im Schlaf – nicht zu verwechseln mit dem Nachtschreck
Wenn wir schlafen, ruht das Bewusstsein. Dennoch schläft das Gehirn nie ganz, besonders in der REM-Phase ist es aktiv. Unterbewusst laufen viele Prozesse ab. Innere Auslöser wie Brustschmerzen oder starke Anspannungen werden vom Gehirn als bedrohlich bewertet. Körperliche Beschwerden wie Schlafapnoe oder Sodbrennen scheinen nächtliche Panikattacken zu begünstigen.
Denn wenn der Atem aussetzt oder ein schmerzhafter Druck hinter dem Brustbein auftritt, wird das Gehirn in Alarmbereitschaft versetzt. Das kann unbewusst nachts im Bett geschehen - dann erwachen Betroffene mit einem Angstgefühl. Nicht verwechseln sollten Sie eine Panikattacke nachts im Schlaf bzw. beim Schlafen mit dem Nachtschreck (Pavor nocturnus) oder Albträumen.
Panikattacken nachts und das Gefühl, keine Luft zu bekommen
Eines der Symptome, die eine nächtliche Panikattacke so leidvoll machen, ist das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Die Brustmuskulatur verspannt sich und drückt auf die Lunge, die Atmung wird flacher. In der Folge atmen die Betroffenen noch schneller und flacher. Das kann bis hin zum Hecheln bzw. zur Hyperventilation gehen. Wer unter einer Panikattacke nachts leidet, hat oft das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen oder gar zu ersticken. Der Brustkorb kann sich so verkrampfen, dass zusätzlich starke Schmerzen wie ein Stechen in der Brust hinzukommen können.
Nächtliche Panikattacken: Diese Ursachen stecken dahinter
Angst an sich kann nützlich sein, um in Gefahrensituationen alarmiert zu sein und entsprechend reagieren zu können. Nicht immer aber ist ein gefährliches Tier hinter uns her. Irrationale Ängste können entstehen, wenn die Psyche durch die Anforderungen im täglichen Leben überfordert ist. Die möglichen Ursachen für nächtliche Panikattacken sind im Einzelnen noch nicht abschließend erforscht.
Es gibt jedoch begünstigende Faktoren:
Genetische Veranlagungen: Wenn Eltern oder Großeltern unter Panikattacken litten
Vorhandene generalisierte Angsterkrankungen: Wenn schon Ängste bestehen, kann es schneller zu weiteren kommen
Erhöhtes Stresslevel: Wenn das Nervensystem überreizt ist, kann man sich nachts nicht entspannen
Angst vor der Angst: Wenn erst einmal Panik aufgetreten ist, haben Betroffene Angst vor einer möglichen neuen Attacke
Traumatische Erfahrungen: Wenn Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung im Leben auftraten, können sich diese durch nächtliche Panikattacken ausdrücken
Drogenkonsum: Wenn Drogen wie Cannabis oder Halluzinogene, Alkohol oder Kaffee übermäßig konsumiert werden, können Angstzustände in der Nacht auftreten
Körperliche Ursachen für nächtliche Panikattacken sind:
·
Herz- oder Lungenerkrankungen
Epilepsie
Unterzuckerung bei Diabetes
Panikattacken nachts erscheinen oft in den Wechseljahren
Viele Frauen in den Wechseljahren wissen oft nicht, was mit ihnen los ist. Neben den typischen Symptomen wie Schlaflosigkeit oder Hitzewallungen fühlen sie sich oft innerlich unruhig. Durch die hormonellen Veränderungen in dieser Phase können Ängste und Panikattacken, auch beim Schlafen, begünstigt werden. Zudem fühlen sich Frauen in den Wechseljahren häufiger seelisch belastet, weil sie sich mit dem Älterwerden und der veränderten Rolle als Frau auseinandersetzen.
Nächtlichen Panikattacken vorbeugen mit diesen Tipps
Leiden Sie häufiger unter nächtlichen Angstattacken, sollten Sie zunächst ärztlich die Ursache abklären lassen. Dann können entsprechende Schritte wie eine medikamentöse Behandlung oder eine psychologische Therapie eingeleitet werden.
Auch vorbeugend können Sie dafür sorgen, dass nachts keine oder keine weiteren Panikattacken erscheinen. Sorgen Sie aktiv für Ihre seelische und körperliche Gesundheit. Verzichten Sie auf Dinge, die Panikattacken begünstigen wie Alkohol, Drogen oder zu viel Koffein. Schenken Sie Ihrem Körper Entspannung und Pflege. Atemübungen oder Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen sowie Yoga und Meditation können helfen, das innere Stresslevel zu reduzieren.
Wer bei solchen ruhigen Techniken erst recht nervös wird, kann sich mit aktiverem Sport wie Fitness oder Tennis auspowern und seelischen Druck abbauen.
Gestalten Sie Ihre Schlafumgebung liebevoll, sodass Sie sich wohlfühlen. Ist es nachts zu dunkel, kann zum Beispiel ein kleines Nachtlicht beim Aufwachen helfen, um sich zu orientieren.
Panikattacken nachts: Was tun?
Das wichtigste bei einer Panikattacke in der Nacht ist, sich immer wieder ins Hier und Jetzt zurückzuholen, sei es gedanklich oder körperlich. Das ist nicht leicht, vor allem wenn starke Symptome wie Atemnot oder Herzrasen oder die Angst zu sterben einen schier verrückt machen. Deswegen ist es wichtig, ein paar Erste-Hilfe-Maßnahmen vorab zu üben, um sie in der Situation abrufen zu können.
Diese Tipps dienen als Erste Hilfe bei Panikattacken nachts:
Licht an: Im Hellen wirkt die Angst nicht mehr so bedrohlich
Ablenkung: Ins Handeln kommen und direkt aufstehen
Kälte: Kaltes Wasser über die Handgelenke laufen lassen
Musik: Sofort Musik anstellen oder selbst singen, wenn es möglich ist
Bauchatmung: Die Atmung gezielt in den Bauch lenken
Bauchmassage: Aktiviert den Parasympathikus, der beruhigt
Ätherische Öle: In Duftkissen mit Lavendel, Baldrian, Melisse oder Orange atmen
Bei hartnäckig auftretenden Panikattacken in der Nacht sollten Sie sich körperlich durchchecken lassen. Eine unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion zum Beispiel kann zu einer nächtlichen Übererregung führen, die medikamentös behandelt werden kann.
Liegen Traumata oder andere psychische Störungen zugrunde, sollten Sie sich in Psychotherapie begeben. Eine kognitive Verhaltenstherapie kann helfen, die unbewussten Ängste wieder in den Griff zu bekommen. Im Zweifel hilft auch ein Besuch beim Psychiater, um die Panikstörung ggf. mithilfe einer medikamentösen Therapie ergänzend zu behandeln.
Versuchen Sie die Angst vor der Angst auszuschalten, denn diese kann die Panikattacken noch verstärken oder sogar auslösen. Sorgen Sie für ausreichend Entspannung und verzichten Sie auf schädliche Substanzen. Keine Sorge, in den meisten Fällen ist eine Panikattacke nachts nur eine vorübergehende Erscheinung und in der Regel nicht lebensbedrohlich.