Ovulationstests – so gelingt die richtige Anwendung

Die Zeit zwischen Kinderwunsch und positiven Schwangerschaftstest kann ganz schön an die Nerven gehen. Nicht immer klappt es schon innerhalb der ersten paar Monate mit einer Schwangerschaft. In einem solchen Fall wollen viele Frauen ihren Zyklus besser verstehen. Hierbei ist es bei bestehendem Kinderwunsch besonders wichtig, seine fruchtbarsten Tage zu bestimmen. Das gelingt mit sogenannten Ovulationstests. Wir verraten, was Sie darüber wissen müssen und wie Sie Ovulationstests richtig anwenden.

Ovulationstest liegt auf dem Toilettenrand
Ein Ovulationstest reagiert auf den Anstieg des sogenannten luteinisierenden Hormons (LH) im Urin Foto: Lightspruch/iStock
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Was sind Ovulationstests?

Ein Ovulationstest dient dazu, den Eisprung einer Frau (auch Ovulation genannt) so genau wie möglich zu bestimmen, um festzustellen, wann für sie die größte Chance besteht, schwanger zu werden. Auf den ersten Blick sehen die Papierstreifen oder Teststäbchen genauso aus wie Schwangerschaftstests. Doch die jeweilige Funktionsweise ist grundlegend verschieden. Auf dem Markt sind verschiedene Testsysteme erhältlich:

  • Kassettensysteme: Mit einer Pipette wird Urin auf ein Testfeld geträufelt.
  • Teststäbchen: Die Stäbchen werden in Urin getaucht. Das Ergebnis wird dabei durch zwei Linien dargestellt.
  • Ovulationscomputer: Wird das Teststäbchen ist Urin getaucht, erscheint das Ergebnis nach einigen Minuten auf einem Display.

Wie funktioniert ein Ovulationstest?

Im Gegensatz zum Schwangerschaftstest reagiert der Ovulationstest auf den Anstieg des sogenannten luteinisierenden Hormons (LH) im Urin. Wenn der Eisprung kurz bevorsteht, steigt der Spiegel des LH-Hormons an. Ovulationstests messen also die LH-Konzentration im Urin.

Das LH-Hormon ist der Auslöser für die reife Eizelle, die sich vom Eierstock aus auf die große Reise in Richtung Eileiter macht. Die LH-Konzentration steigt aus diesem Grund bereits ein oder zwei Tage vor dem Eisprung an. Sie stellen mithilfe eines Ovulationstests also nicht bloß fest, ob ein Eisprung stattfindet, sondern auch wann. Manche Frauen nutzen Ovulationstests auch, um natürlich zu verhüten. Nach einem positiven Testergebnis achten sie auf die Verwendung zusätzlicher Verhütungsmittel.

Welche Sensitivität ist richtig für mich?

Da die Konzentration des LH-Spiegels von Frau zu Frau variiert, gibt es Ovulationstests in unterschiedlichen Stärken. Wenn Sie wissen, dass Ihr LH-Spiegel ohnehin hoch ist, sollten Sie zu einem stärkeren Test greifen. Wenn Sie nicht wissen, wie stark Ihr LH-Spiegel ist, dann starten Sie mit einer Sensitivität zwischen 20 und 25 mIU/ml oder fragen Sie Ihren Frauenarzt um Rat.

Wie wende ich einen Ovulationstest richtig an?

Bei allen Testsystemen bzw. Ovulationstest-Varianten ist es nötig, die Teststreifen mit Urin in Verbindung zu bringen. Je nach Hersteller können Sie die Testspitze für einige Sekunden in den Urinstrahl oder in ein mit Urin gefülltes Gefäß halten. Auf den Ovulationstests befinden sich Antikörper, die auf das LH-Hormon reagieren und zur Verfärbung der zweiten Linie führen. Nach einer individuellen Wartezeit (je nach Hersteller) zeigt sich dadurch, ob der Eisprung kurz bevorsteht.

Führen Sie den Test am besten gegen Mittag durch und achten Sie darauf, vorher nur sehr wenig zu trinken. Warum nicht morgens? Morgenurin weist häufig sowieso schon eine hohe LH-Konzentration auf und könnte daher ein verfälschtes Testergebnis begünstigen.

Wann beginne ich mit dem Testen?

Auch das ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Der Zeitraum ist abhängig von der individuellen Zykluslänge. Lesen Sie sich die Packungsbeilage der Ovulationstests genau durch und befolgen Sie die Anweisungen. Frauen mit einem regelmäßigen Zyklus von etwa 28 Tagen, starten meist ab dem neunten Tag nach dem ersten Tag ihrer Periode. Je nachdem, ob der Zyklus kürzer oder länger ist, verschiebt sich dieser Startzeitpunkt nach vorn oder hinten.