Aktuelle Vibrionen-Warnung: Gefährliche Bakterien in der Ostsee
Das Landesamt für Gesundheit warnt aktuell vor gefährlichen Bakterien in der Ostsee. An der gesamten Ostseeküste wurden Vibrionen nachgewiesen. Aber wie gefährlich ist das? Welche Symptome auftreten können und wer betroffen ist.
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Bei der Frage, wie sicher das Baden in der Ostsee ist, gibt es nun eine aktuell Warnungen der örtlichen Gesundheitsbehörde. Im Speziellen wurde vermehrt vor Vibrionen – gefährliche Bakterien – im Wasser gewarnt.
Aktuelle Warnung: Vibrionen an mehreren Ostseebadestellen
Das Landesamt für Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern (LAGuS) hat an mehreren Ostsee-Badestellen Vibrionen nachgewiesen. "Diese Bakterien können in seltenen Fällen bei Personen mit bestimmten Grundrisiken und einer offenen Wunde schwere Infektionen hervorrufen", teilte die Behörde mit.
Nu müsse man davon ausgehen, dass an der gesamten Ostseeküste Vibrionen auftreten können, so die Behörde. Zwar weisen die aktuellen Untersuchungen des Badewassers eine allgemein gute Wasserqualität an den nahezu 500 Badestellen nach, die derzeitigen Wassertemperaturen in der Ostsee könnten dies jedoch ändern.
Tödliche Bakterien in der Ostsee: Was sind Vibrionen?
Vibrionen verbreiten sich gerne in warmen Gewässern. Die Keime der Art „Vibrio vulnificu“ benötigen für eine optimale Entwicklung Salzwasser und eine Wassertemperatur von rund 20 Grad Celsius. Aber was genau macht die Bakterien eigentlich so gefährlich?
Worin besteht die Gefahr bei Vibrionen?
Sie dringen dann im schlimmsten Fall bei vorhandenen Wunden in den Körper ein und vermehren sich dort. So können schwere Wundinfektionen entstehen, weshalb man Vibrionen auch „fleischfressende Bakterien“ nennt.
Eine Erkrankung durch Vibrionen gilt laut Behörden-Angaben zwar als relativ selten, dennoch kann sie einen durchaus ernsten Verlauf nehmen und zu schweren Wundinfektionen und Blutvergiftungen führen.
Zudem bilden sich Geschwüre oder sogenannte Nekrosen – das sind zum Teil tiefe Gewebeschäden, die durch das großflächige Absterben von Zellen am Körper ausgelöst werden. Vom Infektionsherd ausgehend befallen die Bakterien zumeist auch andere Körperbereiche.
Ein weiterer Weg, sich mit den gefährlichen Erregern anzustecken, ist der Verzehr von rohen oder halbrohen Meeresfrüchten – vor allem Austern, Muscheln, Krabben, aber auch Fischen.
Bakterien-Alarm in der Ostsee: Wo wird es gefährlich?
An welchen Badestellen es gefährlich werden könnte, darüber geben gleich mehrere Stellen Auskunft. So bietet das Land Mecklenburg-Vorpommern ein Portal an, welches hilft, Warnungen an bekannten Badestellen zu filtern. Das ECDC-Geoportal bietet ebenfalls einen Überblick über die Gewässer, bei denen eine erhöhte Konzentration von Vibrionen besteht. Vor dem Sprung ins kühle Nass hilft also ein Blick ins Netz.
Vibrionen-Infektion durch Baden in der Ostsee: Diese Personen sind besonders betroffen
Die Behörden weisen darauf hin, dass ältere Menschen und Personen mit einer Immunschwäche beim Baden in der Ostsee besonders gefährdet sind, sich zu infizieren. Hier gilt oberste Vorsicht – vor allem dann, wenn bereits Hautverletzungen bestehen.
Vibrionen-Infektion: Diese Symptome treten auf
Mögliche Symptome einer Infektion durch Vibrionen sind:
Schüttelfrost
Übelkeit
Durchfall
Krämpfe
Organversagen und starke Schmerzen
Im Falle einer Aufnahme des Erregers durch ein Nahrungsmittel kann es zu einem Darmbrand – das Absterben bestimmter Darmteile – kommen.
Bakterien-Infektion nach Baden in der Ostsee: Was tun bei Verdacht?
Grundsätzlich sollten Sie bei wärmeren Temperaturen darauf achten, dass Sie mit offenen Wunden nicht mit Ostseewasser in Kontakt kommen. Wenn Sie nach dem Bad in der Ostsee den Verdacht hegen, sich mit Vibrionen infiziert zu haben – z.B. aufgrund einer Wundinfektion oder Anzeichen einer Blutvergiftung –, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Dort wird Ihnen eine Blutprobe entnommen und bis zur genauen Diagnose vorbeugend ein Antibiotikum verabreicht.
Versteckte Gefahr im Ostsee-Urlaub? Wie häufig sind Infektionsfälle durch Bakterien?
Obwohl aktuell gleich drei Behörden eine Warnung vor Vibrionen herausgegeben haben, sind schwere Infektionen dennoch äußerst selten. Das Gesundheitsamt in Mecklenburg-Vorpommern (LaGUS) registrierte nur acht Fälle 2020. In Niedersachsen geht man von zwei bis sechs Fällen pro Jahr aus.
Und obwohl das Baden in der Ostsee immer noch als sicher gilt, ist es gut, im Falle einer Infektion durch Vibrionen vorbereitet zu sein.
Quellen:
Behörde: Vermehrt Vibrionen in Ostsee und Boddengewässern, in: ndr.de
Ostsee-Urlaub 2021: Bedrohung im Meer? Behörde warnt, in: merkur.de
Behörde warnt vor Vibrionen in der Ostsee, in: ndr.de