Osteoporose – zur Diagnose führt eine Knochendichtemessung

Aus der Serie: Osteoporose (Knochenschwund)

Bei Osteoporose wird die Diagnose meist erst nach einem Knochenbruch und nachfolgenden Untersuchungen gestellt. Auch kann der Arzt zufällig durch eine Röntgenuntersuchung oder eine Computertomografie (CT) auf Veränderungen der Knochen aufmerksam werden.

Ebenso wenn Betroffene unklare Rückenschmerzen haben und bemerken, dass ihre Körperlänge abnimmt (sie also „schrumpfen“), kann ein Verdacht auf Osteoporose vorliegen.

Zur Diagnose-Findung führt der Arzt mit dem Betroffenen zunächst ein ausführliches Gespräch. Darin erkundigt er sich unter anderem, welche Risikofaktoren einer Osteoporose vorliegen. So interessiert ihn unter anderem, ob Vorerkrankungen bestehen, welche Medikamente eingenommen werden, ob man Raucher ist und mehr. Auch ist für die Diagnose wichtig, inwieweit Familienangehörige bereits an Osteoporose erkrankt sind oder waren. Der Arzt misst Körpergröße und Gewicht und ermittelt den Body-Mass-Index (BMI). Er begutachtet die Form der Wirbelsäule. Gegebenenfalls nimmt er Blut ab und fordert eine Urinprobe, um sogenannte Marker des Knochenstoffwechsels (wie Kalzium und Alkalische Phosphatase) und den Hormonstatus (z. B. TSH) bestimmen zu lassen.

Eine Röntgenuntersuchung ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Diagnose einer Osteoporose. Wirbelveränderungen, etwa Wirbelkörperbrüche, lassen sich durch Aufnahmen der Brust und Lendenwirbelsäule nachweisen. Auf dem Röntgenbild erkennt der Arzt außerdem Substanzverluste der Knochen. Meist schlägt der Arzt anschließend eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) vor, um die Knochendichte konkret ermitteln zu können.

Bei Osteoporose nimmt die Knochendichte ab
Durch Osteoporose verändern sich die Knochen – die Knochendichte nimmt ab Foto: Fotolia

Eine Knochendichtemessung wird meistens von der Krankenkasse bezahlt, wenn ein Knochenbruch vorliegt oder eine Osteoporose-Therapie überprüft werden soll. Ob sie in Ihrem Fall übernommen wird oder auf eigene Rechnung erfolgt, erfahren Sie vorab bei Ihrer Krankenkasse. Die Knochendichtemessung ist ein wichtiges Diagnose-Verfahren, um das Risiko eines (erneuten) Knochenbruchs abschätzen zu können. Auch bewertet der Arzt mittels wiederholter Messungen der Knochendichte den Erfolg einer Osteoporose-Behandlung.

Was genau aber ist eine Knochendichtemessung? Unter den Begriff fallen mehrere Verfahren. Ziel ist, wie der Name sagt, die Dichte der mineralischen Knochensubstanz zu ermitteln. Das wichtigste Verfahren ist die sogenannte DEXA oder DXA (Dual-Energy X-Ray Absorptiometry). Ein DEXA-Messgerät arbeitet mit geringer Röntgenstrahlung. Meist werden der Oberschenkelhals beziehungsweise die Hüfte sowie ausgewählte Wirbelknochen untersucht. Je höher die Knochendichte ist, desto weniger Strahlung durchdringt die Knochen. Das DEXA-Gerät verrechnet die Messwerte zum sogenannten BMD-Wert, T-Score und Z-Score.

Knochendichtemessung  – wofür stehen die Messwerte?

  • BMD-Wert (Bone mineral density): Knochendichte in g/m2; ein hoher Wert steht für gesunde Knochen mit einem hohen Gehalt an Mineralstoffen.
  • T-Score: Vergleich der Messwerte mit der durchschnittlichen Knochendichte eines gesunden 30-Jährigen. Der Score ist also ein Vergleichswert in Prozent.
  • Z-Score: Vergleichswert bezogen auf die durchschnittliche Knochendichte von Gleichaltrigen. Auch der Z-Score wird in Prozent angegeben.

Zur Diagnose einer Osteoporose zieht der Arzt den T-Score heran. Werte von bis zu -1 gelten als unauffällig. Sinkt der T-Score auf Werte bis zu -2,5, handelt es sich um eine Osteopenie. Eine Osteoporose-Diagnose stellt der Arzt, wenn der T-Score weniger als -2,5 beträgt. Mit Blick auf den T-Score und die anderen Werte entscheidet der Arzt, ob und in welchem Maß Knochenschwund vorliegt und ob eine Therapie notwendig ist.

Eine DEXA ist die häufigste Methode zur Knochendichtemessung. Auch andere Messverfahren zur Diagnose oder Beurteilung einer Osteoporose sind möglich. Welche jeweils angemessen ist, entscheidet der Arzt je nach Fall und den Befunden.

Dazu zählen etwa die quantitative Computertomografie (QCT) und Ultraschalluntersuchung der Ferse, der Finger oder der Zehen. Letztere wird vor allem als Schnelltest (Screening) genutzt. Um bestimmte Erkrankungen auszuschließen (Krebs, Knochenmarködeme) kann eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) sinnvoll sein. Möchte der Arzt ältere Knochenbrüche nachweisen, empfiehlt er eine sogenannte Knochenszintigrafie. Mit einer Knochenbiopsie lässt sich die Knochenstruktur näher untersuchen. Dazu entnimmt der Arzt Knochenmaterial mit einer feinen Biopsie-Nadel.