Urin ist orange: Das verrät die Farbe
Wenn der Urin orange ist, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Es könnten auch verspeiste Lebensmittel oder eingenommene Medikamente Schuld am orangefarbenen Urin sein. Der Urologe Dr. med. Christoph Pies erklärt, wann Sie bei dieser Urinveränderung lieber zum Arzt gehen sollten und was die Ursachen für die Farbveränderung sein könnten.
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Sollte der Urin orange sein, gibt es unterschiedliche Erklärungen für diese Farbveränderung. Welche Ursachen diese Harnveränderung auslösen können und wann es sinnvoll ist, den Arzt um Rat zu fragen.
Wie erkenne ich, ob mein Urin gesund bzw. normal ist?
Normalerweise ist menschlicher Urin hellgelb. Wie entsteht die gelbe Farbe? “Durch das Urobilinogen, einem Abbauprodukt des Gallenfarbstoffes Bilirubin, was wiederum ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin ist", erklärt Dr. Pies.
Am Morgen sei die Urinfarbe eher im dunkelgelben Bereich, da der Harnstoff morgens besonders stark konzentriert ist. “Farblos ist der Urin bei erhöhter Flüssigkeitsaufnahme, eben durch eine starke Verdünnung”, so der Urologe.
Die Farbe des Urins kann sich durch bestimmte Lebensmitteln, Medikamente und Erkrankungen verfärben.
Oranger Urin: Wie kommt es dazu, wenn der Urin orange ist?
Zwar kann orange gefärbter Urin auch im Zusammenhang mit einer Erkrankung stehen, doch in der Regel besteht erstmal kein Grund zur Sorge: “Eine Orangeverfärbung des Urins geht meistens auf Medikamente zurück”, sagt Dr. Pies. “Beispielsweise kann das Antibiotikum Nitrofurantoin den Urin orange verfärben. Aber auch, wer sehr viele Möhren isst, scheidet orangefarbenen Harn aus.”
Oranger bis brauner Urin kann auch ein Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel sein. Sollte sich trotz ausreichender Trinkmenge nichts an der Harnfarbe ändern, können auch Erkrankungen von Leber (z.B. Hepatitis A, B, C, D oder E) und/oder Gallenwegen (z.B. Gallengangverschluss durch Gallensteine) vorliegen. Ursache des dunklen Urins ist in einem solchen Fall eine vermehrte Ausscheidung des Gallenfarbstoffs Bilirubin. Zu den weiteren Ursachen für dunklen Urin zählen Leberzirrhose und Gelbsucht (Ikterus).
Orangener Urin: Wann sollte ich zum Arzt?
“Nur bei anhaltender Verfärbung, Beschwerden oder auffälligem Teststreifen-Befund ist es notwendig einen Arzt aufzusuchen”, sagt Pies. Wer also eine Urinveränderung beim Wasserlassen feststellt, kann sich als ersten Schritt einen Urin-Schnelltest (auch: U-Stix) in der Apotheke besorgen. Dabei handelt es sich um Teststreifen, die in den Urin getaucht werden und schon nach kurzer Wartezeit durch eine Farbveränderung Aufschluss über die Inhaltsstoffe des Urins geben."
Die Schnelltests können beispielsweise Leukozyten, Erythrozyten, Ketone, Eiweiß, Zucker (Glucose) oder den pH-Wert im Urin nachweisen. Diese Werte lassen auf mögliche Erkrankungen schließen. "Sollten die Ergebnisse auffällig sein oder Schmerzen beim Wasserlassen auftreten, besprechen Sie diese unbedingt mit Ihrem Arzt", rät der Experte.
Orangefarbener Urin: Diagnose und Behandlung
Für die richtige Diagnose sind Urinproben und Analysen im Labor notwendig. "Manchmal handelt es sich bloß um ein Flüssigkeitsdefizit, das sich schnell beheben lässt. Doch es könnte auch eine Leber- oder Gallenerkrankung dahinter stecken, die dann mit speziellen Medikamenten behandelt werden muss. Gallensteine müssen meistens mittels eines operativen Eingriffes entfernt werden", erklärt Dr. Pies.
Wenn der Urin orange ist und zusätzlich nach Ammoniak riecht, könnte eine bakterielle Entzündung die Ursache sein, die jedoch mit einem entsprechendem Antibiotikum gut behandelt werden kann.
Als Experte stand uns Dr. med. Christoph Pies zum Thema zur Seite, erfahrener Urologe und Buchautor (z.B. „Was passiert beim Urologen? Das Enthüllungsbuch für Sie und Ihn“).