Olivenöl im Öko-Test: 16 von 19 fallen durch

Das Verbrauchermagazin Öko-Test veröffentlicht in seiner Mai-Ausgabe die Ergebnisse zu Olivenölen: Im Test fallen 16 von 19 Produkten durch, weil bedenkliche Stoffe gefunden wurden.

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Wegen des Ukraine-Kriegs werden viele Produkte in den Supermärkten knapp – unter anderem auch Sonnenblumenöl. Wer nun zu Olivenöl greifen möchte, sollte sich das gut überlegen: In seiner neuesten Ausgabe hat Öko-Test 19 Olivenöle untersucht. Das Ergebnis ist erschreckend, denn kaum ein Öl hat den Test bestanden.

Olivenöl im Öko-Test: 16 Produkte „mangelhaft“ und „ungenügend“

Öko-Test nimmt regelmäßig Produkte unter die Lupe, die biologisch hergestellt wurden. Geprüft werden laut dem Magazin neben herkömmlichen Qualitätsmerkmalen auch Aspekte des Gesundheits- und Umweltschutzes.

Im neuesten Test wurden 19 Olivenöle der höchsten Güteklasse „nativ extra“ getestet. Das Ergebnis: 16 der geprüften Produkte bestanden nicht, sie waren „mangelhaft“ oder sogar „ungenügend“. Lediglich ein Produkt hat die Note „sehr gut“ erhalten. Dabei handelt es sich um das „Rapunzel Kreta Olivenöl Nativ extra“, das in allen Kategorien am besten abgeschnitten hat. Zwei weitere Öle wurden mit „befriedigend“ bewertet. Das Problem: In den meisten Olivenölen wurde bedenkliche Stoffe gefunden. 

Öko-Test: Olivenöle mit Mineralöl verunreinigt

Wie schon im Test von 2019 habe man in den Ölen eine zum Teil extrem hohe Belastung mit Mineralöl gefunden, so Öko-Test. Dieses gelange vor allem über Schmieröle in die Produkte. Mit diesen kämen die Oliven bereits während der Ernte in Kontakt – über Erntemaschinen, die die Oliven vom Baum rütteln, oder über Kettensägen, mit denen die Olivenbäume während der Ernte zurückgeschnitten werden. Zudem kämen die Oliven auch während der Produktion mit Maschinen und Förderbändern – und somit auch mit Schmierölen – in Kontakt.

Wie gefährlich sind Mineralöle in Olivenöl?

Zu den Mineralölen gehören verschiedene Stoffe, einigen von ihnen wurden in den Olivenölen entdeckt und können zum Teil stark gesundheitsgefährdend sein:

  • In einem Drittel der untersuchten Produkte wurden sogenannte aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) gefunden. Diese sind krebserregend und hätten in Lebensmitteln nichts zu suchen, erklärt Öko-Test.

  • Neben MOAH wurden auch gesättigte Kohlenwasserstoffe MOSH/MOSH-Analoge in den Ölen kritisiert. MOSH reichern sich im Körper an, das Gefahrenpotenzial für die menschliche Gesundheit ist jedoch noch unklar. Fast jedes Öl war unterschiedlich stark mit MOSH verunreinigt.

Das am besten bewertete Olivenöl zeigte dagegen gar keine Spuren von Mineralöl und beweist damit, dass es auch anders geht.

Olivenöle im Öko-Test: Pestizide, „ranzig“ und „schlammig“

Neben den Mineralölen beanstandeten die Tester in einigen Produkten auch Spuren des Pestizids Deltamethrin. Laut Öko-Test gefährde die Verwendung dieses Spritzmittels im Anbau Bienen und generell die Artenvielfalt.

Daneben schmeckten einige Öle „ranzig“, „stichig“ oder „schlammig“, was auf Fehler bei der Lagerung, schlechte Erntebedingungen oder mangelhafte Reinigung der Maschinen zurückzuführen sei. Sie gehörten nicht in die Güteklasse „nativ extra“. Ein Öl habe nach Meinung der Prüfer sogar derart ranzig geschmeckt, dass es als Speiseöl in Deutschland gar nicht verkauft werden dürfe.

Aufgrund dieser Ergebnisse von Olivenölen im Öko-Test wird empfohlen, zum Braten besser zu günstigen raffinierten Ölen zu greifen, da Hitze das Aroma sowieso zerstört.