Ohrgeräusche und Tinnitus – so kommt die Ruhe zurück

Neueste Studien belegen: Wenn das Ohr verrückt spielt, hilft ein Wirkstoff aus der Natur. Nutzen Sie die Kraft des Ginkgo-Baums.
Manche Betroffene hören ein dunkles Summen, Brummen oder Rauschen. Andere leiden unter einem Knacken, hohen Pfeifen oder Piepen. Fast 20 Millionen Deutsche haben schon einmal unter einem Tinnitus gelitten. Oft treten die Ohrgeräusche nur vorübergehend auf. Doch bei fast drei Millionen Betroffenen bleiben sie ein Leben lang bestehen. Und die Zahl der Patienten steigt rapide an. Etwa die Hälfte der Betroffenen kann sich mit dem Tinnitus arrangieren. Ihnen entstehen keine gesundheitlichen Probleme. Andere wiederum haben einen hohen Leidensdruck. Ihr Privat- und Berufsleben ist stark beeinträchtigt. Und das, obwohl Tinnitus eigentlich ein leises Geräusch ist, vergleichbar mit dem eines Waldes bei fast vollständiger Windstille (5 bis 10 Dezibel). Das eigene Schluckgeräusch zum Beispiel liegt mit etwa 30 Dezibel deutlich höher.
Dauerlärm oder akustische Traumata als Tinnitus-Verursacher
Ausgelöst wird das Leiden durch Störungen anderer Organe, etwa des Herz-Kreislauf-Systems. Oder durch Engpässe in der Halswirbelsäule. Verursacher sind zudem oft Dauerlärm und akustische Traumata wie ein lauter Knall oder eine Explosion. Und Stress: Unter Einfluss des Hormons Cortisol können sich kleinste Gefäße im Ohr verkrampfen. Hörsinnes- und Nervenzellen werden geschädigt. Wie genau ein Tinnitus zustande kommt, ist bisher nur in Ansätzen erforscht. Fest steht, dass das Hörsystem normalerweise unwichtige Geräusche herausfiltert. Doch Stress beeinträchtigt dieses selektive Hören, und das Gehirn stuft die Störgeräusche plötzlich als wichtige Signale ein. Die Folge: Betroffene konzentrieren sich darauf. Und genau diese Aufmerksamkeit verstärkt wiederum den wahrgenommenen Lärm im Ohr. Der Tinnitus-Teufelskreis beginnt.
Hilfe aus der Natur
„Ohrgeräusche, die länger als einen Tag anhalten, sind ein medizinischer Notfall, erfordern rasches Handeln“, betont Prof. Dr. Matthias Tisch, Ulm. „Denn je früher die Tinnitus-Behandlung beginnt, desto besser sind die Heilungschancen.“ In erster Linie geht es darum, die Durchblutung im Innenohr zu verbessern, um die Gehörzellen zu schützen. Dabei helfen kann ein Ginkgo-Spezialextrakt. Bislang gibt jedoch nur ein Präparat, dessen Wirkung bei Tinnitus durch Studien belegt ist (Tebonin, Apotheke). „Der Pflanzenextrakt macht rote Blutkörperchen elastischer und verbessert die Durchblutung kleinster Gefäße“, erklärt der HNO-Arzt Tisch. Wichtig: Es dauert etwa zwei Wochen, bis das Ohrgeräusch nach regelmäßiger und ausreichend hoch dosierter Einnahme (2x tägl. 120 mg) wahrnehmbar und auch objektiv messbar reduziert wird. Gleichzeitig wird auch die subjektive Belastung durch das Ohrgeräusch signifikant niedriger.

Durch den Ginkgo-Extrakt wird die Bildung neuer Nervenzellfortsätze und -verknüpfungen angeregt
Aber auch Patienten, die bereits länger als drei Monate an einem Tinnitus leiden, kann durch die gezielte Therapie potenzieller Auslöser geholfen werden. Bei Stress-Patienten ist es wichtig, dass Entspannungstechniken zur Stressbewältigung gelernt werden. „Parallel zu der Therapie wird auch hier der Ginkgo-biloba-Spezialextrakt verschrieben“, sagt der Experte. Denn das pflanzliche Präparat macht das Gehirn anpassungs- und lernfähiger, da durch den Extrakt die Bildung neuer Nervenzellfortsätze und -verknüpfungen angeregt wird. Kurz: Die Signalverarbeitung im Gehirn wird nachhaltig verbessert. Die Folge: Der Tinnitus-Teufelskreis kann erfolgreich durchbrochen werden. Die Ohrgeräusche verschwinden – und der Tinnitus wird verlernt.
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