Ohnmacht - alles was Sie wissen müssen!

Plötzlich wird einem schwarz vor Augen und man kippt um – nach wenigen Minuten ist alles wieder ok. Das ist das typische Bild einer Ohnmacht, das heißt einer kurzzeitigen Bewusstlosigkeit. Sie kann vollkommen harmlose Ursachen wie einen vorübergehenden niedrigen Blutdruck haben – aber auch ernsthafte Erkrankungen sind möglich, die auf jeden Fall behandelt werden müssen.

Was ist eine Ohnmacht?

Eine Ohnmacht ist eine anfallsartige, kurzanhaltende Bewusstlosigkeit. Sie zählt zu den sogenannten quantitativen Bewusstseinsstörungen und wird medizinisch Synkope genannt. Bei einer typischen Ohnmacht ist die Reaktionsfähigkeit des Betroffenen deutlich eingeschränkt, während die körperlichen Funktionen wie Atmung und Herzschlag erhalten bleiben.

Grundsätzlich beschreibt der Begriff Bewusstseinsstörung eine Veränderung des normalen Bewusstseins. Dabei werden zwei Formen unterschieden: Die qualitativen Bewusstseinsstörungen, bei denen das Bewusstsein verändert ist (zum Beispiel Wahrnehmungsstörungen wie Halluzinationen), und die quantitativen Bewusstseinsstörungen. Bei letzteren handelt es sich um verschieden schwere Beeinträchtigungen des Bewusstseins, bei denen die Wachheit (Vigilanz) herabgesetzt – oder auch unnatürlich gesteigert – ist. Der Schweregrad lässt sich mithilfe der sogenannten Schlaf-Wach-Skala beurteilen.

Kurze, anfallsartige Bewusstlosigkeit
Eine Ohnmacht ist eine kurze, anfallsartige Bewusstlosigkeit Foto: Fotolia

Verschiedene Schweregrade der quantitativen Bewusstseinsstörungen

  • Benommenheit: Leichteste Form der Bewusstseinsstörung, bei der das Reaktionsvermögen und die Wahrnehmung herabgesetzt sind. Betroffene wirken schläfrig und verlangsamt.
  • Somnolenz: Steigerung der Benommenheit mit extremer Schläfrigkeit. Betroffene sind aber ansprechbar und können geweckt werden.
  • Sopor: Betroffene schlafen und können durch äußere Reize nicht mehr vollkommen geweckt werden. Auf starke Stimulationen, wie beispielsweise Schmerzreize, reagieren sie unbewusst.
  • Koma: Schwerste Form der Bewusstseinsstörung. Betroffene sind nicht ansprechbar und zeigen keine Reaktionen auf starke Außenreize. Die Muskulatur ist schlaff, die Atmung ist stark verlangsamt oder setzt von Zeit zu Zeit aus.

Eine Ohnmacht kommt häufig vor: Viele Menschen kennen die Vorboten einer drohenden Bewusstlosigkeit vielleicht, wenn sie lange stehen müssen. Eine Ohnmacht lässt sich dann meist vermeiden, indem man sich schnell hinsetzt oder hinlegt – am besten mit hochgelagerten Beinen. Allerdings kann eine Ohnmacht auch ernstzunehmende Ursachen haben. So liegt in mehr als der Hälfte der Fälle eine Herzerkrankung zugrunde.