Prostata verkleinern: Die besten Methoden

Die Prostata zu verkleinern, auch ohne invasive Verfahren, ist für viele Männer ab einem gewissen Alter notwendig. Denn eine gutartige Prostatavergrößerung zählt zu den häufigsten Erkrankungen in der Urologie. Welche Methoden gibt es abseits einer Operation, und lässt sich eine Prostata auch natürlich verkleinern? Alle Infos!

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Die männliche Vorsteherdrüse wächst im Alter, eine gutartige Vergrößerung der Prostata beginnt meist ab dem 50. Lebensjahr. Die Drüse ist im Normalzustand in etwa so groß wie eine Kastanie. Sie umschließt die Harnröhre zwischen der Blase und dem Schließmuskel. Vergrößert sich die Prostata, kann es zu Problemen beim Wasserlassen kommen. Vor allem dann wird empfohlen, die Prostata operativ zu verkleinern, was durch minimalinvasive Verfahren heutzutage schonender durchgeführt wird.

Mann greift sich an sein Geschlecht
Die Prostata lässt sich durch operative oder minimalinvasive Methoden verkleinern. Nicht jede Methode ist für jeden Patienten geeignet. Foto: iStock/Staras

Kann sich eine vergrößerte Prostata wieder verkleinern?

Es ist möglich, dass sich eine vergrößerte Prostata wieder verkleinert, aber das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine vergrößerte Prostata, auch bekannt als Benignes Prostatasyndrom (BPS) oder gutartige Prostatavergrößerung (BPH), tritt häufig bei älteren Männern auf. Rund jeder dritte Mann über 50 leidet an einer gutartigen Prostata-Vergrößerung. In der Altersgruppe der 60- bis 70-jährigen Männer liegt der Anteil der Betroffenen bei 75-90 Prozent. Auslöser sind meist Umstellungen im Hormonhaushalt, die das Wachstum der Vorsteherdrüse anregen. Dadurch erhöht sich der Druck sowohl auf die Harnröhre als auch auf die Blase. Die Folge: vermehrter, auch plötzlich auftretender Harndrang, Probleme beim Wasserlassen und Sexualstörungen.

Eine vergrößerte Prostata kann auf verschiedene Weise behandelt werden, je nachdem, wie schwerwiegend die Symptome sind und wie schnell sie sich verschlechtern. Einige Männer können von Prostata-Medikamenten profitieren, die die Symptome lindern, während andere möglicherweise eine Operation benötigen, um die Prostata zu verkleinern.

In manchen Fällen kann sich die Prostata nach einer Behandlung tatsächlich verkleinern und die Symptome verbessern sich. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen die Prostata trotz Behandlung weiterwächst und die Symptome schlimmer werden. Es ist wichtig, dass Männer, die eine vergrößerte Prostata haben, regelmäßig ihren Arzt aufsuchen, um die Behandlung zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen.

Prostata natürlich verkleinern: Geht das?

Es gibt keine Möglichkeit, die Prostata natürlich zu verkleinern. Die Symptome einer gutartigen Prostatavergrößerung können jedoch gelindert werden. Dazu gehören etwa Medikamente, die die Muskeln in der Prostata entspannen, um das Wasserlassen zu erleichtern.

Wenn Sie an Symptomen einer gutartigen Prostatavergrößerung leiden, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um die besten Behandlungsmöglichkeiten für Sie zu besprechen. Es ist wichtig, dass die Symptome einer gutartigen Prostatavergrößerung frühzeitig behandelt werden, um Komplikationen wie eine Harnverhaltung oder Nierenschäden zu vermeiden.

Operative Verfahren der Prostataverkleinerung

Eine operative Therapie ist notwendig, wenn die Symptome der gutartigen Prostatavergrößerung trotz medikamentöser Therapie weiterbestehen oder sich verschlimmern. Bestehen wiederkehrendes Harnverhalten, wiederkehrende Harnwegsinfekte, wiederkehrende Blutbeimengung im Urin, Harnblasensteine, Nierenversagen oder große Aussackungen der Blasenwand (Harnblasendivertikel), ist eine Operation unumgänglich. Zur Behandlung einer gutartigen Vergrößerung der Prostata stehen neben den bewährten endoskopischen (Transurethrale Prostataresektion) und offenen Operationsverfahren (Prostata-Adenomektomie) auch die transarterielle Katheter-basierte Prostata-Embolisation als minimal-invasive Behandlungsalternative zur Verfügung.

Prostata verkleinern durch Transurethrale Prostataresektion (TURP)

Die transurethrale Prostataresektion (TURP) ist ein chirurgischer Eingriff, der zur Behandlung von Symptomen einer vergrößerten Prostata (benigne Prostatahyperplasie, BPH) durchgeführt wird. Der Eingriff wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und dauert zwischen einer und zwei Stunden.

Bei der TURP wird ein Instrument durch die Harnröhre in die Prostata eingeführt, um einen Teil der Prostata zu entfernen. Die verbleibenden Teile der Prostata werden dann zusammengefügt, um den Harnfluss wiederherzustellen.

Die TURP ist eine wirksame Behandlung für die meisten Menschen mit Symptomen einer vergrößerten Prostata. Sie kann dazu beitragen, dass sich die Symptome verbessern und dass der Harnfluss wieder normalisiert wird. Allerdings ist der Eingriff nicht für alle Menschen geeignet und es gibt mögliche Risiken und Komplikationen, wie zum Beispiel Blutungen und Harninkontinenz.

Prostatagewebe durch Embolisation schrumpfen lassen

Die Prostatagewebe-Embolisation ist eine minimal-invasive Behandlungsmethode, die dazu verwendet wird, um das Prostatagewebe zu schrumpfen. Diese Behandlung wird häufig bei Patienten eingesetzt, um die Symptome von Harnverhalt und Harnwegsinfektionen zu verbessern.

Die Prostatagewebe-Embolisation wird in der Regel von Radiolog:innen durchgeführt, die eine Sonde in die Leistengegend einführen und dann das Prostatagewebe mit einem Katheter durch die Blutgefäße zur Prostata leiten. Anschließend werden mikroskopisch kleine Partikel, sogenannte Embole, in das Gewebe injiziert, um die Blutversorgung zu unterbrechen. Durch die Unterbrechung der Blutversorgung wird das Gewebe geschrumpft, was zu einer Verbesserung der Symptome führt.

Die Prostatagewebe-Embolisation ist eine sichere und wirksame Behandlungsmethode, die jedoch nicht für alle Patienten geeignet ist. Es gibt einige Kontraindikationen, zum Beispiel bei ausgeprägter Arteriosklerose oder Nierenschwäche. Lassen Sie sich von Ihrem Urologen beraten.

Prostata verkleinern mit Laser: Vor- und Nachteile

Die Verkleinerung der Prostata mit einem Laser wird als Laser-Prostata-Reduktion oder Laser-Prostata-Enukleation bezeichnet. Die Laser-Prostata-Reduktion wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt und kann in einem ambulanten Setting durchgeführt werden. Während der Operation wird ein Laser verwendet, um das überschüssige Gewebe der Prostata zu entfernen. Dies geschieht entweder durch den Einsatz von Hitze oder durch die Absorption von Lichtenergie durch das Gewebe.

Die Laser-Prostata-Reduktion hat im Vergleich zu anderen Verfahren zur Verkleinerung der Prostata wie der offenen Prostata-Operation oder der transurethralen Resektion der Prostata (TURP) einige Vorteile, darunter eine geringere Blutung, eine kürzere Erholungszeit und weniger Schmerzen während der Genesung. Allerdings sind Nachteile möglich, wie das Risiko von Infektionen und Harninkontinenz, die nach der Operation auftreten können.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Laser-Prostata-Reduktion nicht für alle Patienten geeignet ist und dass es möglicherweise andere Behandlungsmöglichkeiten gibt, die für einen bestimmten Patienten besser geeignet sind. Wenn Sie sich für eine Laser-Prostata-Reduktion interessieren, sollten Sie sich unbedingt von Urolog:innen oder anderen medizinischen Spezialist:innen beraten lassen, um die für Sie geeignete Behandlung zu ermitteln.

Prostatagewebe mit Wasserstrahl entfernen

Eine häufige Behandlungsmöglichkeit für Probleme mit der Prostata ist die sogenannte "Wasserstrahlbehandlung", die auch als "Hochdruck-Wasserstrahl-Lithotripsie" bezeichnet wird. Diese Behandlung wird verwendet, um Steine in der Prostata oder der Harnröhre zu zerstören oder zu entfernen. Sie wird auch verwendet, um Prostatavergrößerungen (benigne Prostatahyperplasie, BPH) zu behandeln.

Die Wasserstrahlbehandlung wird normalerweise unter Vollnarkose durchgeführt und dauert in der Regel etwa eine Stunde. Während der Behandlung wird ein Hochdruck-Wasserstrahl durch einen Schlauch in die Harnröhre eingeführt, um das Gewebe in der Prostata zu zerstören oder zu entfernen. Nach der Behandlung wird der Patient in der Regel für ein paar Stunden im Krankenhaus behalten, bevor er nach Hause entlassen wird.

Wie bei jeder medizinischen Behandlung gibt es auch bei der Wasserstrahlbehandlung Risiken und mögliche Komplikationen. Dazu gehören unter anderem Blutungen, Infektionen und Harnwegsprobleme.

Prostata ohne OP verkleinern: Dampfbehandlung

Eine Dampftherapie zur Verkleinerung der Prostata soll Beschwerden innerhalb weniger Tage lindern. Der National Health Service (NHS) beschrieb das Verfahren 2018 als sichere und effektive Alternative zur Operation.

Für den von Chirurgen des Imperial College Healthcare NHS Trust in London und des Hampshire Hospitals NHS Foundation Trust durchgeführten Eingriff an 150 Männern wurde mit einer Plastiksonde Dampf in die Prostata injiziert, um diese zu verkleinern. Die Sonde dringt etwa einen Zentimeter tief in die Prostata ein und gibt Dampfstöße für zehn Sekunden bei 103° C in das Gewebe ab. Das führt dazu, dass Prostatagewebe abgebaut und vom Körper entsorgt wird, wodurch die Prostata über einen Zeitraum von ein bis drei Monaten schrumpft. Der minimalinvasive Eingriff wird unter Betäubung durchgeführt und dauert weniger als zwanzig Minuten. Die neue Therapie kann ambulant erfolgen und damit eine Operation ersetzen. Außerdem kann sie mehrfach hintereinander angewendet werden. 

Während die Behandlung mit chemisch-synthetischen Präparaten und operative Eingriffe negative Auswirkungen auf die Sexual- und Harnfunktion haben können, wurden bei der Dampftherapie keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet. Patienten berichten von spürbaren Symptomverbesserungen nach zwei Wochen. Bereits nach wenigen Tagen können sie ihren Alltag wieder aufnehmen. Einige Kliniken in Deutschland bieten die Therapie ebenfalls an.

Prostata verkleinern durch Ernährung

Neben den verschiedenen Therapien zu einer Prostataverkleinerung kann jeder Mann selbst etwas tun, um eine Verkleinerung der Vorsteherdrüse zu begünstigen. Es gibt keine spezifische Ernährung, die die Größe der Prostata direkt beeinflussen kann. Diese Ernährungsempfehlungen können jedoch dazu beitragen, die Symptome einer vergrößerten Prostata zu lindern:

  1. Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, insbesondere Wasser, um den Harndrang zu verringern und die Harnwege freizuhalten.

  2. Vermeiden Sie koffeinhaltige Getränke, da diese den Harndrang erhöhen können.

  3. Vermeiden Sie auch alkoholische Getränke, da sie die Blase entleeren und den Harndrang erhöhen können.

  4. Vermeiden Sie auch bestimmte Lebensmittel, die den Harndrang erhöhen können, wie zum Beispiel: Kaffee, Tee, Cola, Schokolade, Zitrusfrüchte und Tomaten.

  5. Essen Sie stattdessen viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte, um die Ernährung ausgewogen und gesund zu halten.

Wenn eine Ernährungsumstellung bei einer vergrößerten Prostata nicht hilft oder wenn die Symptome so stark ausgeprägt sind, dass der Alltag und die Lebensqualität entscheidend beeinträchtigt werden, Komplikationen auftreten oder auch Medikamente nicht helfen – eine Operation oder minimalinvasive Verfahren können die Prostata verkleinern.