Lebensmittel für den Notvorrat: Was man jetzt besser zu Hause hat

Angesichts der Ukraine-Krise, den explodierenden Strompreisen und der Angst vor einem drohenden Blackout, raten Expert:innen jetzt dazu, einen Notvorrat anzulegen. Aber welche Lebensmittel benötigt man dafür?

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat die Bundesinnenministerin Nancy Faeser dazu geraten, angesichts des Ukraine-Konflikts für Krisenzeiten vorzusorgen und einen Notvorrat anzulegen. Angesichts der Sabotage der kritischen Infrastruktur bei der Deutschen Bahn und die europäische Energieversorgung durch Anschläge auf die Gaspipeline "Nordstream 1" wächst die Angst vor einem Katastrophen-Szenario. Expert:innen warnen nicht ganz unbegründet vor einem drohenden Blackout und raten, für den Ernstfall vorzusorgen und zu kontrollieren, ob der Notvorrat für Krisenzeiten richtig angelegt ist.

Welche Lebensmittel dieser Notvorrat beinhalten sollte, Empfehlungen des Bundesamts und eine aktuelle Check-Liste zum Download finden Sie hier.

Bild von Bundesinnenministerin Nancy Faser mit Zitat zu Notvorrat
Bundesinnenministerin Nancy Faeser empfiehlt, für Krisenzeiten vorzusorgen Foto: Imago/Future Image

Lebensmittel-Notvorrat: Welche dürfen in Krisenzeiten nicht fehlen?

Um einen Notvorrat anzulegen, sollten Lebensmittel in den Einkaufswagen, die lange haltbar sind. Lebensmittel in Konserven eignen sich besonders gut, da ihre lange Haltbarkeit in der Regel sogar über Jahre hinausgeht und man diese nicht erneut auffüllen muss. Darüber hinaus gibt es eine offizielle Empfehlung der Regierung, welche Lebensmittel im Hause verfügbar sein sollten.

Aktuelle Notvorrat Liste: Das empfiehlt das Amt für Katastrophenhilfe

Die Bundesregierung hat bereits 2016 eine Empfehlung herausgegeben, die eine Liste von Lebensmitteln beinhaltet, um im Extremfall gut versorgt zu sein. Das Amt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät der deutschen Bevölkerung immer einen Vorrat an Lebensmitteln für mindestens 10 Tage im Haus zu haben. Pro Person werden folgende Mengen empfohlen:

Lebensmittel-Vorratliste für 10 Tage: Wasser, Getreide und Co.
Lebensmittel & FlüssigkeitenMenge pro Person für 10 Tage
Gemüse, Hülsenfrüchte4,0 Kilo
Getreide, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis3,5 Kilo
Obst, Nüsse (am besten in Dosen)2,5 Kilo

Milch, Milchprodukte (möglichst H-Milch)

2,6 Kilo
Fisch, Fleisch, Eier, Volleipulver (haltbarer)1,5 Kilo
Fette, Öle0,357 kg
Sonstiges wie Zucker, Salz, Mehl etc.Keine Mengenangabe
Getränke (Wasser, Fruchtsäfte)20 Liter (2 Liter pro Tag pro Person)

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) definiert genauer, welche Vorräte sich als Notverpflegung besonders eignen.

Auf 10 Tage gerechnet empfiehlt das Ministerium für eine Person unter anderem folgende Lebensmittel in den Notvorrat zu integrieren:

  • Vollkornbrot oder Knäckebrot abgepackt (710 g)

  • Rohe Nudeln (280 g)

  • Reis (180 g)

  • Kartoffeln (710 g)

  • Grüne Bohnen aus der Konserve (570 g)

  • Erbsen und Möhren aus der Konserve (640 g)

  • Pilze aus der Konserve (290 g)

  • Kirschen (400 g)

  • Äpfel (710 g)

  • Ananas aus der Konserve (250 g)

  • Hartkäse (500g)

  • Bockwürste aus der Konserve (210 g)

  • Eier (5 der Gewichtsklasse M)

  • Streichfett (180 g)

Mit dem Vorratsrechner des BMEL können Sie Ihre persönlich benötigte Vorratsmenge für 1 bis 28 Tage berechnen.

Lebensmittel-Notvorrat für Zuhause: Haltbare und frische Lebensmittel

Bei den offiziellen Empfehlungen der Bundesregierung und des Katastrophenschutzes gilt natürlich, dass die Lebensmittel lange haltbar sein sollte. Wer dennoch Wert darauf legt, dass die Nahrung des Notvorrats einigermaßen frisch ist, kann sich an folgende frische Lebensmittel halten:

Wurzelgemüse: Karotten, Pastinaken und Co. halten sich auch ungekühlt relativ lange. Sie können unter anderem in Suppen, Eintöpfe oder als Püree verarbeitet werden. Zudem lassen sie sich auch zubereitet leicht einfrieren und sind besonders sättigend.

Kohl: Kohlsorten haben fast immer Saison. Weißkohl, Wirsing und Spitzkohl sind einfach verfügbar und halten lange satt. Einfach roh als Salat oder gekocht als Eintopf zubereiten.

Frisches Obst wie Birnen: Nicht nur Äpfel, auch Birnen sind relativ lange haltbar und versorgen den Körper mit ausreichend Vitamin C. So wird man nicht nur satt, sondern stärkt auch ganz nebenbei das Immunsystem.

Krisenvorsorge im Falle eines Blackouts: Was im Vorrat außerdem nicht fehlen darf

Neben den Lebensmitteln und ausreichend Getränken sollten auch Arzneimittel, Hygieneartikel und weitere Dinge nicht im Haushalt fehlen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat eine Checkliste der Dinge zusammengestellt, die Sie im Notfall parat haben sollten.

  • Für den Krankheitsfall: eine gut sortierte Hausapotheke (Schmerzmittel, Desinfektionsmittel, Fieberthermometer, Verbandsmaterial) sowie Erste-Hilfe-Sets

  • Für den täglichen Bedarf: Hygieneartikel wie Seife, Zahnbürste, Einweggeschirr, Haushaltspapier, Toilettenpapier und Einmalhandschuhe, Kleidung, Dosenöffner, Taschenmesser

  • Bei Stromausfall: Kerzen, Teelichter, Streichhölzer oder Feuerzeug, Taschenlampe, Batterien, Camping-Kocher

  • Bei Heizungsausfall: warme Kleidung, Decke

Warum sollte man einen Notvorrat anlegen?

Der Fall eines Katastrophen-Alarms kann völlig überraschend eintreten – etwa ein Sturm, der es unmöglich macht, das Haus zu verlassen oder ein Virus, deren Ansteckungsgefahr so hoch ist, dass es sogar zu Ausgangssperren kommt. Oder eben ein Blackout, der die komplette Energie-Versorgung lahm legt. Und leider kann es auch durch Krieg dazu kommen, dass bestimmte Lebensmittel und Hygiene-Artikel knapp werden. Für diese Fälle lohnt es sich, einen Notvorrat mit den oben genannten Lebensmitteln anzulegen.