Neues, Corona-ähnliches Virus: BtSY2 in Fledermäusen entdeckt!
Ein Team von Wissenschaftler:innen hat jetzt ein neues Virus in Fledermäusen identifiziert, das dem Coronavirus stark ähnelt. Droht durch BtSY2 eine neue Pandemie?
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Das internationale Team aus China und Australien hat Proben von Fledermäusen aus einer bestimmten chinesischen Provinz untersucht. Dabei wurden fünf neue Virenarten entdeckt – eine von ihnen, BtSY2, weist ähnliche Merkmale wie das Coronavirus SARS-CoV-2 auf. Warum das für Menschen gefährlich werden kann.

Forschende finden neues, Corona-ähnliches Virus in Fledermäusen
Für ihre Analysen haben Wissenschaftler:innen der Sun Yat-sen University in Shenzhen, des Yunnan Institute of Endemic Disease Control und der University of Sydney Proben von 149 Fledermäusen und 15 Arten in der chinesischen Provinz Yunnan genommen. Diese südchinesische Provinz wurde bereits als „Hotspot für die Vielfalt der Fledermausarten und der von Fledermäusen übertragenen Viren identifiziert“, heißt es in der als Preprint veröffentlichten Studie.
Das Team hat fünf neue Viren entdeckt, die auf den Menschen überspringen könnten. Eines davon namens BtSY2 ist eng verwandt mit SARS-Viren allgemein und SARS-CoV-2 im Besonderen: Das neue Virus unterscheide sich in seiner rezeptorbindenden Domänensequenz nur durch fünf Aminosäuren von den frühesten Sequenzen von SARS-CoV-2, heißt es in dem Preprint. BtSY2 weise auf der Ebene des gesamten Genoms eine 92-prozentige genetische Übereinstimmung mit SARS-CoV-2 auf, allerdings mit Rekombinationen.
Pandemie-Gefahr durch BtSY2 in Fledermäusen?
Wie SARS-CoV-2 besitzt auch BtSY2 eine rezeptorbindende Domäne im Spike-Protein, wodurch es sich an menschliche Zellen binden bzw. den menschlichen ACE2-Rezeptor für den Zelleintritt nutzen kann. „Dies bedeutet, dass SARS-Cov-2-ähnliche Viren immer noch in chinesischen Fledermäusen zirkulieren und weiterhin ein Emergenzrisiko darstellen“, erläutert einer der Co-Autoren, Prof. Eddie Holmes von der Universität Sydney. BtSY2 stelle wahrscheinlich ein hohes zoonotisches Risiko dar, der Übertragung vom Tier auf den Menschen.
Neue Varianten durch Co-Infektionen
Besonders besorgniserregend fanden die Forschenden, dass eine Fledermaus gleichzeitig von mehreren Viren infiziert sein kann. Expert:innen zufolge könnten solche Co-Infektionen, insbesondere mit verwandten Viren wie dem Coronavirus, einen Austausch wichtiger Teile der genetischen Information ermöglichen, sodass neue Varianten entstünden. „Unsere Studie unterstreicht das häufige Auftreten von Übertragungen zwischen verschiedenen Spezies und Co-Infektionen von Fledermausviren sowie deren Auswirkungen auf die Entstehung von Viren“, so die Wissenschaftler:innen.
Noch ist die Forschungsarbeit des Teams nicht von unabhängigen Fachleuten geprüft worden. Dennoch legen die Ergebnisse nahe, dass das in Fledermäusen entdeckte, Corona-ähnliche Virus BtSY2 potenziell eine Gefahr darstellen könnte.