Neuer Bluttest – Wie viel Depression steckt in uns?

Mithilfe eines Bluttests weisen Wissenschaftler der Universität Wien erstmals eine Depression nach. Die neue Methode soll in Zukunft schnellere und bessere Diagnosen depressiver Verstimmungen möglich machen. Bisher waren Bluttests als Diagnosemethode von psychischen Krankheiten ausgeschlossen worden.
Bluttest als Nachweis von psychischen Erkrankungen
Ein Forscherteam der Medizinischen Universität in Wien hat in einer aktuellen Studie erstmals nachweisen können, dass Depressionen anhand von Bluttests diagnostizierbar sind. „Dies ist die erste Studie, welche die Aktivität eines bedeutenden Depressionsnetzwerkes im Gehirn mittels eines Bluttests vorhersagen konnte”, erklärt Professor Lukas Pezawas – Leiter der Abteilung für Biologische Psychiatrie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Wien. Die Ergebnisse seien aus medizinischer Sicht so besonders, da „Bluttests für den Nachweis psychischer Erkrankungen bis vor kurzem noch für unmöglich gehalten wurden.“ Nun zeige aber diese Studie deutlich, „dass ein Bluttest zur Depressionsdiagnostik prinzipiell möglich und in greifbarer Nähe ist.”
Bluttest zeigt Netzwerk der Depression
Die Forscher fanden heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen der Aufnahmegeschwindigkeit der Glückshormone Serotonin durch Blutplättchen und der Ausbildung bestimmter Depressions-Netzwerke („Default Mode Network“) im menschlichen Gehirn gibt. Anhand spezieller Messungen konnten die Forscher aus Wien so vom Blutbild eines Patienten auf ein konkretes Depressionspotential schließen.
Mit Hilfe dieser Erkenntnisse soll nach Aussagen des Forscherteams schon bald eine exakte Diagnosetechnik entwickelt werden können, um Depressionen durch einen einfachen Bluttest nachzuweisen.
Serotonin und SERT: Ein Bote des Glücks
Depressive Verstimmungen lassen sich neurochemisch häufig auf einen Mangel an Serotonin zurückführen. Das Protein SERT ist der Serotonin-Transporter im menschlichen Körper.
Diese Transport-Proteine transportieren das Glückshormon nicht nur im Gehirn, sondern auch in zahlreichen anderen Organen. Vor allem kommen sie auch im Blut vor.
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