Neue Therapie bei CFS

Experten sprechen von einer neuen Volkskrankheit: CFS – das Synonym für chronische Erschöpfung. Jetzt gibt es ganz neue Therapieansätze und Selbsthilfestrategien. Doch was steckt dahinter?
Der Zusammenbruch kommt völlig unvermutet. Von einem Tag auf den anderen überfällt Stefanie Wagner eine bleierne Müdigkeit. Schon vormittags fühlt sie sich wie gerädert. „Selbst zum Duschen fehlt mir die Kraft.“ Stefanies Zustand verschlimmert sich: Die Lymphknoten am Hals tun weh, Kopf, Muskeln und Gelenke schmerzen. Zwei qualvolle Jahre vergehen, bis die Werbegraphikerin endlich einen Arzt findet, der die richtige Diagnose stellt: Chronisches Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrom), kurz CFS genannt.
CFS: Eine geheimnisvolle Krankheit
Was akut beginnt und zunächst oft als Grippe fehlgedeutet wird, entwickelt sich innerhalb von wenigen Tagen zu einem Krankheitsbild, das geprägt ist von totaler geistiger und körperlicher Erschöpfung. Die Leistungsfähigkeit der bis dahin oft völlig gesunden Menschen ist auf ein Minimum reduziert. Selbst zehn Stunden Schlaf bringen keine Erholung.
So diffus wie das Krankheitsbild CFS sind auch die Erklärungsversuche der Ärzte. Als mögliche Verursacher kommen ebenso Viren, Pilzinfektionen als auch Umweltgifte in Frage. Nach neuesten Studien ist jedoch eine Störung der Immunabwehr schuld, die möglicherweise infolge ständiger Selbstüberforderung der oft sehr ehrgeizigen Betroffenen streikt. Ein Forscherteam in Brüssel fand heraus, dass in den Zellen von CFS-Patienten die Abwehreiweiße ständig aktiviert werden, auch wenn keine Eindringlinge von außen zu bekämpfen sind. Folge: Der Energieverbrauch der Zellen läuft auf Hochtouren, der Mensch fühlt sich ständig erschöpft. Gleichzeitig ist das Immunsystem so beschäftigt, dass es Krankheitserreger nicht mehr wirksam abwehren kann.
Das neue Therapiekonzept: CFS-Immuntherapie
Ganz neu ist die (von den Krankenkassen meist bezahlte) CFS-Immuntherapie. Dabei werden immunstimulierende Medikamente, eine spezielle Vitamindiät, die Einnahme von Mineralien und Enzymen sowie psychologische Betreuung und gezielte Gymnastik verordnet. Diese Kombinationstherapie gibt vielen sogar Hoffnung auf echte Heilung. Denn bislang galt: Die Hälfte der CFS-Patienten konnte zwar binnen fünf Jahren nach Ausbruch der Krankheit wieder arbeiten, manche wurden aber nie wieder richtig gesund.
Unerlässlich ist auch der richtige Umgang mit CFS. Stefanie Wagner hat es geschafft: In der begleitenden Psychotherapie lernte sie, Aufgaben zu delegieren, nicht auf Leistung zu setzen, sondern auch auf Lebensgenuss. Fazit: Heute nimmt sie alles gelassener – und hat das CFS überwunden.
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