Neue Studie zeigt: Fertigprodukte richten direkten Schaden im Gehirn an

Tiefkühlpizza und Co. schaden langfristig dem Gehirn und erhöhen das Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Die Auswirkungen von Fertigprodukten zeigen sich bereits nach kurzer Zeit im Gehirn. Das ist das Fazit einer neuen US-Studie. Welche Personengruppe davon besonders betroffen ist.

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Jeder weiß, dass Fertigprodukte ungesund sind. Vor allem Adipositas und Diabetes Typ 2 werden mit Fast Food und Süßigkeiten in Verbindung gebracht. Neu ist, dass die Inhaltsstoffe von Fertigprodukten auch einen negativen Einfluss auf das Gehirn haben, wie Forschende der Ohio State University in einer Studie herausgefunden haben. Welche Gehirnschädigungen dabei auftreten können und welche Ernährung dies verhindern kann.

Nach Fast-Food-Verzehr: Entzündungsreaktion im Gehirn

In der Studie wollten die Wissenschaftler:innen am Institute for Behavioral Medicine Research herausfinden, wie sich eine ungesunde Ernährungsweise mit fettigen und süßen Speisen auf das Gehirn auswirkt.

Die Untersuchung führten sie an Ratten durch, die vier Wochen lang stark verarbeitete Lebensmittel zu essen bekamen, darunter Tiefkühlpizza, Fertigpasta, Chips und Wurst. Eine weitere Ratten-Gruppe bekam ebenfalls ungesundes Futter, jedoch zugesetzt mit der Omega-3-Fettsäure „Docosahexaensäure“ (DHA). Eine dritte Versuchsgruppe erhielt normale Nahrung.

Nach 28 Tagen zeigten sich vor allem bei älteren Ratten, die Fertigprodukte gegessen hatten, Entzündungsreaktionen im Gehirn. Zudem litten sie an Gedächtnisverlust und zeigten keine Angstreaktion in Gefahrensituationen. Bei jüngeren Ratten in der gleichen Gruppe konnten diese Veränderung nicht festgestellt werden. Auch die Tiere, die ungesundes Futter mit der Omega-3-Fettsäure DHA bekommen hatten, wiesen keine erhöhten Entzündungswerte im Blut auf.

Alzheimer-Risiko steigt bei ungesunder Ernährung

Die Studienergebnisse können wohl auf den Menschen angewendet werden: „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Verzehr von verarbeiteten Lebensmitteln zu erheblichen und abrupten Gedächtnisverlusten führen kann“, sagt Ruth Barrientos, die Hauptautorin der Studie. „Und in der alternden Bevölkerung ist es wahrscheinlicher, dass ein schneller Gedächtnisverlust zu neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer führt.“

Die Studienergebnisse erschienen vor Kurzem in der Fachzeitschrift „Brain, Behavior and Immunity“.

Omega-3 könnte Gehirnschädigungen stoppen

Bemerkenswert ist, dass die Versuchsgruppe, die stark verarbeitete Lebensmittel mit der angereicherten Omega-3-Fettsäure DHA bekam, keinen Gedächtnisverlust aufwies. Laut den Forschenden könnten also Lebensmittel mit dieser Fettsäure negative Veränderungen im Gehirn aufhalten.

Dies sei jedoch kein Freifahrtsschein, weiterhin viele Fertigprodukte zu essen bei gleichzeitiger Einnahme von Omega-3-Festtäuren. Denn das Risiko für Adipositas ist nach wie vor gegeben. Vielmehr sollten „wir verarbeitete Lebensmittel in unserer Ernährung einschränken und den Verzehr von Lebensmitteln erhöhen, die reich an der Omega-3-Fettsäure DHA sind“, erklärt die Studienautorin. Gute Omega-3-Quellen sind zum Beispiel Hering und Lachs.

Quellen:

Butler, M. J., Deems, N. P., Muscat, S., Butt, C. M., Belury, M. A., & Barrientos, R. M. (2021). Dietary DHA prevents cognitive impairment and inflammatory gene expression in aged male rats fed a diet enriched with refined carbohydrates. Brain, Behavior, and Immunity, 98, 198-209.

How highly processed foods harm memory in the aging brain, in: news.osu.edu