Neue Corona-Mutation „XE“: Hunderte Fälle in Großbritannien

Eine neue Corona-Mutation scheint sich in Großbritannien auszubreiten. Das vereinte Königreich meldet bereits über 600 Fälle der neuen Virusvariante „XE“. Welche Merkmale die Mutation aufweist und was Expert:innen sagen.

Grafik vom Coronavirus
Die Coronavariante "XE" wurde zuerst in Großbritannien beobachtet Foto: iStock/Gilnature

In Großbritannien breitet sich laut Behörden-Angaben eine neue, bisher noch unbekannte Corona-Variante aus. Die Virusvariante „XE“ soll aus zwei Subtypen der Omikron-Variante bestehen. Laut dem Robert Koch-Institut setzt sich „XE“ demnach aus der Omikron-Variante BA.1 und dem Subtyp BA.2 zusammen.

Corona-Variante „XE“ in Großbritannien: Wie gefährlich ist sie?

Bei der neuen Variante „XE“ handelt es sich um eine sogenannte Rekombination zweier bereits bekannter Varianten. Von einer Rekombination sprechen Expert:innen dann, wenn das genetische Material zwischen unterschiedlichen Virusvarianten untereinander ausgetauscht wird.

Ob die Rekombination „XE“ auch gefährlicher ist als die bisher bekannten Omikron-Typen, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Erste Beobachtungen aus Großbritannien lassen jedoch vermuten, dass die neue Variante sich schneller ausbreitet. Neue Daten zeigen, dass hier die Wachstumsrate von XE deutlich ansteigt um bis zu 9,8 Prozent als die des bisher dominanten Omikron-Subtyps BA.2, berichtet die britische Gesundheitsbehörde UKHSCA. Nach Behörden-Angaben haben sich bis zum 22. März insgesamt 637 Fälle mit der „XE“-Variante feststellen können.

Neue Corona-Variante „XE“: Warnung vor voreiligen Schlüssen

Die britischen Behörden warnen vor voreiligen Schlüssen. Auch wenn erste Daten Hinweise über eine bessere Übertragbarkeit liefern. „Da diese Schätzung nicht einheitlich bleibt, wenn neue Daten hinzugefügt werden, kann sie noch nicht als Schätzung des Wachstumsvorteils für die Rekombination interpretiert werden“, so die Expert:innen. Und weiter: „Die Zahlen für die Rekombinante XE waren zu klein, um sie nach Regionen zu analysieren.“ Es müssen also noch weitere Auswertungen erfolgen.

Rekombinationen bei Omikron: „Nichts Ungewöhnliches“

Susan Hopkins, leitende Beraterin der britischen Gesundheitsbehörde UKHSCA mahnte ebenfalls dazu, ruhig zu bleiben. Gegenüber der „Sun“ erklärte sie, dass Omikron-Subtypen in der Regel nichts Ungewöhnliches seien und relativ „schnell absterben“. „Diese spezielle rekombinierte Variante XE hat eine variable Wachstumsrate gezeigt. Wir können aber noch nicht bestätigen, ob sie wirklich einen Wachstumsvorteil hat“, sagt Susan Hopkins.

Neue Omikron-Variante „XE“: Helfen die Impfstoffe noch?

Neue Mutationen gehen immer mit der Befürchtung einher, dass die verfügbaren Impfstoffe weniger wirksam sind. Hieraus kann man jedoch noch keine Rückschlüsse ziehen. „Bisher gibt es noch nicht genügend Beweise, um Rückschlüsse auf die Übertragbarkeit, den Schweregrad oder die Wirksamkeit des Impfstoffs zu ziehen“, sagt Susan Hopkins.

Es ist nicht die erste Mutation, die sich seit der vorherrschenden Omikron-Variante gebildet hat. Erst unlängst haben Forschende von einer Kombination aus Delta und Omikron – Deltakron – berichtet. Auch sie wurde zuerst in Großbritannien beobachtet.

Auch wenn die neue Omikron-Variante „XE“ mit bereits über 600 Fällen in Großbritannien für Verunsicherung sorgt, bleibt es abzuwarten, wie gefährlich die Mutation wirklich ist oder ob sie im künftigen Verlauf überhaupt eine Rolle spielt.