Neue Corona-Mutation aus Frankreich: Bretonische Variante mit krasser Besonderheit

Die neu entdeckte bretonische Corona-Mutation kann nicht durch Nasenabstriche bei PCR-Tests nachgewiesen werden. Sie gilt ab sofort als „variant under investigation“. Alle Hintergründe und bisher bekannten Fakten.

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Deutschland steckt mitten in der dritten Infektionswelle, die maßgeblich von der sich schnell ausbreitenden britischen Corona-Mutation B.1.1.7 befeuert wird. Mit der jetzt entdeckten bretonischen Virusvariante aus Frankreich tritt eine neue, besorgniserregende Mutation auf den Plan. 

Bretonische Corona-Mutation aus Frankreich

Mehreren Medienberichten zufolge wurde die bretonischen Virusvariante in Lannion in der Bretagne, Frankreich nachgewiesen. Ein größerer Corona-Ausbruch mit 79 Infizierten war Ausgangspunkt der Neuentdeckung. 

Corona-Variante aus Frankreich: Negative PCR-Tests trotz Infektion

Bei acht Patienten fiel ein erster PCR-Test, der mithilfe eines Nasenabstrichs genommen worden war, negativ aus – obwohl die Personen coronatypische Symptome aufwiesen. Erst nachfolgende PCR-Tests mittels Rachenraumabstrich sowie Blutuntersuchungen legten die Corona-Infektion der Patienten offen. 
Die Wissenschaftler vermuten, dass das bretonische SARS-CoV-2-Virus an mindestens einer der Gensequenzen, die bei PCR-Tests mit Nasenabstrichen ausgewertet werden, mutiert ist. In der Folge wird ein falsch negatives Ergebnis geliefert.  

In diesem Punkt gleicht die bretonische Corona-Mutation der im Februar entdeckten Mutante aus Finnland: Auch Fin-796H wird aufgrund mutierter Gensequenzen nicht in gewöhnlichen PCR-Tests erfasst.

Bretonische Variante: „Variant under investigation“

Corona-Mutante egal welcher Art werden zusehends genau beobachtet und in verschiedene Kategorien eingeteilt. Die britische Variante B.1.1.7 gilt aufgrund ihrer erhöhten Infektiosität als „variant of concern“ – also als Virusmutation, von der eine erhöhte Gefahr ausgeht. Gleiches gilt für die südafrikanische (B.1.351) und die brasilianische Mutante (P.1)

Die bretonische Variante hat diesen Status bisher nicht erreicht. Sie gilt als „variant under investigation“, also als Virusmutation, die unter Beobachtung steht.

Erste Erkenntnisse zur Ansteckungsgefahr

Die Einordnung als „variant under investigation“ lässt sich dadurch erklären, dass es bisher keine Hinweise darauf gibt, dass die bretonische Mutante ansteckender oder tödlicher ist als der SARS-CoV-2-Urtyp. Das französische Gesundheitsministerium erklärte in einem Statement an die Presse: 
 

„Die ersten Analysen dieser neuen Variante lassen nicht den Schluss zu, dass sie ernster oder übertragbarer ist als das ursprüngliche Virus.“

Bretonische Corona-Mutation wird untersucht

Die französischen Wissenschaftler werden die bretonische Corona-Mutante nun genauer untersuchen. Tests sollen unter anderem klären, wie die bretonische Mutation auf die bisher zugelassenen Corona-Impfstoffe und auf nach einer Infektion gebildete Antikörper im Blut reagiert. Außerdem muss geklärt werden, ob die Variante eine so genannte Fluchtmutation in sich trägt – ob sie also wie die P.1 aus Brasilien das Immunsystem umgehen und Mehrfachinfektionen auslösen kann.

Nicht zuletzt wollen die Wissenschaftler aus Frankreich herausfinden, warum genau die bretonische Corona-Mutation bei PCR-Tests mit Nasenabstrichen nicht nachgewiesen werden kann.