Neue Allergie-Studien: Warum Naturmedizin am besten hilft

Nicht das Fell ist ein Problem bei Tierhaarallergie
Das Problem bei einer Tierhaar-Allergie ist nicht das Fell, sondern die Mischung aus Schweiß, Speichel und Urin der Tiere, die daran haften bleibt Foto: Fotolia

So schlimm war es noch nie: Etwa 30 Millionen Deutsche – darunter viele Kinder – leiden an heftigen Allergien wie z. B. die Tierhaar-Allergie. Doch es gibt auch sanften Therapien, die rasche Linderung bringen: die wichtigsten Fakten aus der Allergie-Forschung.

Was passiert bei einer Allergie im Körper?

Der Ursprung jeder Allergie liegt in einer „Verwirrung“ der Körperabwehr. Sie kann zwischen gefährlich und harmlos nicht mehr unterscheiden – und bekämpft an sich harmlose Stoffe (Allergene) wie einen Feind. Die Abwehrzellen des Körpers bilden Antigene, die nun bei jedem erneuten Kontakt das Allergen bekämpfen. Dabei setzt der Körper so genannte Histamine frei, die zu Entzündungen führen. Das Immunsystem „merkt“ sich das Allergen und reagiert beim nächsten Kontakt umso heftiger und schüttet vermehrt Histamin aus. Die Folgen dieses Prozesses sind vielfältig: von Hautrötungen über Nies- und Juckreiz bis hin zu Atemnot.

Naturmedizin helfen bei Allergien

Pollen, Hausstaub, Tierhaare – die Zahl der Reizstoffe ist fast unendlich. Doch gerade bei Allergien stößt die Schulmedizin rasch an ihre Grenzen. Naturmedizin dagegen wirken vor allem hier besonders gut. Experten haben jetzt zusammengestellt, mit welchen sanften Therapien man Allergien heute behandeln kann:

Tierhaar-Allergie

Bei einer Tierhaar-Allergie ist nicht das Fell das eigentliche Problem, sondern die Mischung aus Schweiß, Speichel und Urin der Tiere, die sich in Haaren und Staub festsetzt.

Therapien: Gute Ergebnisse zeigt die Laser-Therapie. Dabei werden bestimmte Akupunkturpunkte mit Laserstrahlen stimuliert. Oft reichen drei Sitzungen. Erfolgsquote in Anwenderstudien: 80 Prozent.

Akuthilfe gegen rote Augen und Niesreiz: 2 g Kalzium (aus der Apotheke) einnehmen. Das Mineral verringert die Ausschüttung von Histamin – dem Allergieauslöser Nr.1.

Heuschnupfen

Auslöser sind in den meisten Fällen Blütenpollen. Die Diagnose erfolgt über den Prick-Test, bei dem die Haut angeritzt und mit verschiedenen Allergenen beträufelt wird.

Therapien: Die Erfolgsquote der Hyposensibilisierung (auch Immuntherapie, Desensibilisierung) liegt bei rund 80 Prozent. Der Arzt spritzt über einen Zeitraum von drei Jahren in steigender Dosis das Allergen. So kann sich der Körper an den Stoff gewöhnen und wird allmählich immun. Bei der so genannten Schnell-Hypo erhält der Patient täglich mehrere Allergen-Spritzen. Die Dosis ist anfangs äußerst gering, wird schnell gesteigert. Die Behandlung dauert eine Woche (in der Regel mit Klinikaufenthalt). Besonders schonend und für Kinder gut geeignet ist die sublinguale Immuntherapie. Die Allergene werden als flüssige Lösung unter die Zunge geträufelt. Durch die ständige Einnahme soll das Immunsystem lernen, wieder in normaler Weise auf Fremdkörper zu reagieren.

Das homöopathische Mittel Galphimia glauca hilft laut Studien gegen extremen Juckreiz, Kribbeln und Brennen der Nasenschleimhaut, verringert die Häufigkeit der Niesanfälle und den Tränenfluss. Wissen Betroffene, wann „ihre Pollensaison“ beginnt, können sie vorbeugend sechs bis acht Wochen vorher mit der Einnahme (3 × täglich 5 Globuli, D12) beginnen.

Immens erfolgreich sind auch Akupunktur-Behandlungen. Neue Studien belegen, dass bereits nach 3 Anwendungen (je 20 bis 30 Min.) die Symptome deutlich gelindert werden. Wer Angst vor Nadeln hat, kann sich mit einem Akupunkturlaser behandeln lassen. Das gebündelte Licht wirkt ähnlich gut wie der Nadelstich.

Frau mit Meerschweinchen
Bei einer Tierhaarallergie zeigt die Laser-Therapie gute Ergebnisse Foto: shutterstoc

Sonnenallergie

Ärzte machen vor allem die UVA-Strahlen im Sonnenlicht als Auslöser allergischer Reaktionen verantwortlich. Sonnenentwöhnte Haut ist dabei besonders gefährdet.

Therapien: Bei Sonnenallergien sind homöopathische Mittel außerordentlich gut wirksam. Bei Rötungen, Bläschen und Pusteln auf der Haut hilft Lytta vesicatoria. Reagiert die Haut mit extremem Juckreiz, ist Heracleum spondylium das beste Mittel. Tests in Hautkliniken zeigten: Die Einnahme von Betakarotin und Kalzium (beides in der Apotheke) bringt jedem dritten Patienten eine Besserung.

Kontakt-Allergie

Reagiert das Immunsystem bei direkter Berührung der Haut mit bestimmten Stoffen (Metall, Kosmetik, Waschmittel) allergisch, spricht man von einer Kontaktallergie.

Therapien: Da die Hautbeschwerden erst zwei bis vier Tage nach dem Kontakt auftreten, ist es oft schwer, selbst den Auslöser zu finden. Ein Allergietest beim Arzt bringt Klarheit. Anschließend den Allergieauslöser strikt meiden. Linderung gegen Hautreizungen bringen entzündungshemmende Salben, zum Beispiel mit Wirkstoffen aus der Ballonrebe (in der Apotheke). In 80 Prozent aller Fälle bessern sich selbst schwere Symptome innerhalb von 10 Tagen.

Hausstauballergie

Rund zwölf Prozent der Deutschen reagieren gegen die Rückstände von Milben im Hausstaub allergisch (Schnupfen, Asthma).

Therapien: An der HNO-Klinik in Dresden wurde die Akupunktur erfolgreich bei Milbenallergikern eingesetzt. Fast 70 Prozent der Patienten waren zehn Wochen nach Therapie-Ende immer noch beschwerdefrei – alle medikamentös behandelten Teilnehmer dagegen spürten kaum eine Besserung ihrer Symptome.

Blitz-Hilfe gegen Bindehaut-Reizungen: 2 TL Augentrost mit 0,2 l kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen. Mit dem Tee Wattebäuschchen tränken, alle 10 Minuten Minikompresse auflegen.