Natürliche Abführmittel: Verstopfung muss nicht sein!

Verstopfung – ein Problem, über das niemand gern spricht, von dem aber viele betroffen sind. Etwa 20 Prozent der Deutschen leiden darunter. Hier gibt es Ratschläge zur Vorbeugung und wie natürliche Abführmittel helfen können.

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Keine Sorge bei kleinen Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang

Alle drei Tage oder drei Mal am Tag? All das bewegt sich im Rahmen des Normalen. Man muss nicht jeden Tag „müssen“ – die Verdauung arbeitet nicht bei jedem Menschen gleich. Sie hängt davon ab, was und wie viel gegessen und getrunken wird. Außerdem reagiert der Organismus sensibel auf Stress, außergewöhnliche Belastungen oder Ortswechsel wie zum Beispiel  Reisen. Prinzipiell gilt: Zwei bis drei Tage Pause zwischen den Stuhlgängen sind unbedenklich. Auch die Sorge, dass Schlacken oder Gifte sich im Darm festsetzen und den Körper schädigen, ist ein Irrglaube. Vergehen jedoch regelmäßig längere Pausen zwischen den Darmentleerungen, sprechen Mediziner von chronischer Verstopfung, die behandelt werden sollte. Natürliche Abführmittel können dabei helfen.

Natürliche Abführmittel machen nicht süchtig

Sie haben einen schlechten Ruf – dabei sind sich die Mediziner inzwischen einig darüber, dass die Einnahme von Abführmitteln bei Verstopfung sinnvoll und unbedenklich ist. Auch über einen längeren Zeitraum hinweg! Faustregel: Wer einen Monat lang regelmäßig länger als drei Tage keinen Stuhlgang hat, leidet unter chronischer Verstopfung. Patienten, bei denen die Umstellung der Ernährung und natürliche Abführmittel nicht helfen, sollten einen Arzt aufsuchen. Er kann über verschiedene Abführmittel beraten. Entgegen der allgemeinen Annahme machen diese nicht „süchtig“ – das heißt: die Dosis muss mit der Zeit nicht erhöht werden, um konstant die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Verstopfung
Natürliche Abführmittel wie rote Beete können Verstopfungsbeschwerden lindern Foto: Shutterstock

Mit natürlichen Abführmitteln den Darm sanft anregen

Ist die Trägheit nur vorübergehend, kann eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten helfen. Prinzipiell gilt: wenig Zucker und Fett, viele Ballaststoffe (frisches Gemüse, Vollkornprodukte) und Wasser (Empfehlung: zwei Liter pro Tag). Aber Vorsicht: Ist der Darm Ballaststoffe nicht gewohnt, reagiert er auf zu schnelle Veränderungen mit schmerzhaften Blähungen. Deshalb die Ernährung nach und nach umstellen.

Natürliche Abführmittel: Zu Roter Bete statt Karotten greifen

Wer zu Darmträgheit neigt, sollte Lebensmittel, die stopfen, konsequent meiden. Dazu gehören: Weißbrot, Bananen, Karotten, Schokolade, Rotwein, schwarzer Tee und sehr faserreiche Nahrungsmittel wie Spargel, Lauch und Sellerie.
Zu den natürlichen Abführmitteln zählen:

  • Äpfel und Apfelessig
  • Bohnen
  • Datteln 
  • Papaya
  • Pflaumen
  • Rhabarber
  • Rote Bete
  • Linsen
  • Sauerkraut
  • Trockenobst (Aprikosen, Datteln, Pflaumen)

Natürliche Abführmittel: So regen Sie die Verdauung an

Ein weiterer Tipp: zwei Esslöffel Olivenöl schlucken – am besten nüchtern. Ebenfalls anregend wirken Quellmittel wie Leinsamen, Kleie und indische Flohsamen. Wichtig: Wer solche Quellmittel zu sich nimmt, sollte im Laufe des Tages unbedingt genug Flüssigkeit trinken – mindestens 2,5 Liter Wasser. Nur dann nimmt das Volumen des Speisebreis durch das Aufquellen zu – trinken Sie zu wenig, wirken die quellenden Lebensmittel nicht abführend, sondern stopfend. In Kombination mit Wasser erhöht sich der Druck auf die Darmwände und der Transport zum Darmausgang wird beschleunigt.

Das beeinflusst die Verdauung

Eine ganze Reihe von Arzneimitteln kann sich hemmend auf die Darmaktivität auswirken. Dazu gehören Beruhigungsmittel, Schmerzmedikamente, Tabletten gegen Sodbrennen und Bluthochdruck sowie Eisenpräparate. Patienten, bei denen sich die Verdauung durch die Einnahme von Medikamenten verändert, sollten einen Arzt oder Apotheker konsultieren. Tipp: Durch eine Antibiotika-Behandlung kann die Darmflora geschädigt werden. Sogenannte „Probiotics“ rezeptfrei aus der Apotheke helfen dabei, sie wieder aufzubauen.

Verstopfung
Zwei bis drei Tage ohne Stuhlgang sind noch unbedenklich. Danach sollten Betroffene durch natürliche Abführmittel versuchen, die Verdauung anzuregen Foto: Alamy

Vorsicht bei diesen Alarm-Symptomen

Treten in Kombination mit Verstopfung die folgenden Symptome auf, kann das auf eine akute und ernsthafte Erkrankung hindeuten: Gewichtsverlust, Blutungen, Wechsel von Verstopfung und Durchfällen, Schleim im Stuhl, schlechtes Allgemeinbefinden und nächtliches Schwitzen. Wichtig: In solchen Fällen umgehend einen Arzt aufsuchen.