Nasenhaarentfernung: Das sollten Sie beachten

Bei der Nasenhaarentfernung sollte man besonders vorsichtig sein, da die Haare eine natürliche Schutzfunktion haben. Ist es ratsam, die Nasenhaare zu trimmen, zu schneiden oder gar zu zupfen? Experten erklären, worauf es beim Entfernen der Nasenhaare ankommt und wie man es am besten macht.

Mann steht vorm Spiegel und schneidet sich die Nasenhaare
Beim Nasenhaartrimmen sollte man Vorsicht walten lassen Foto: iStock/LarsZahnerPhotography
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Nasenhaare (lat. Vibrissae) sind zwar lästig, haben aber eine wichtige Funktion: Die kleinen Härchen fangen Staubpartikel aus der Atemluft ab und verhindern, dass sich Viren und Bakterien auf der Nasenschleimhaut festsetzen. Da lange Nasenhaare häufig als unästhetisch empfunden werden, liegt es nahe, die Nasenhaare einfach zu entfernen. Dabei gibt es gute und weniger gute Methoden, die im schlimmsten Fall sogar gesundheitliche Folgen mit sich bringen können.

Vor allem Männer im höheren Alter haben mit langen Nasenhaaren zu kämpfen. Der Grund: Das männliche Geschlechtshormon Dihydro-Testosteron (DHT). Es lässt die Haare auf dem oberen Bereich des Kopfes ausfallen, während die Härchen in Ohren, Nase und Augenbrauen immer mehr werden.

Nasenhaarentfernung: Wie funktoniert das am besten?

Hautarzt Dr. Wolfgang Klee aus Mainz erklärt: „Nasenhaare sollte man nur bis auf wenige Millimeter kürzen. Der Körper benötigt die Härchen, um Schmutzpartikel herauszufiltern und die Schleimhäute feucht zu halten.“ Seine Empfehlung: sanfte Methoden zur Haarkürzung. Eine der schonenderen Entfernungsmethoden ist die Verwendung eines Nasenhaartrimmers.

Nasenhaare abtrennen mit einem Trimmer

Einen Nasenhaartrimmer kann man ab circa 10 Euro im Elektro- oder Drogerie-Handel kaufen. Er ist rund geformt und lässt sich ganz leicht ins Nasenloch einführen. Der kleine runde Scherenkopf besteht aus rotierenden Klingen, welche die Haare kürzen. Im Normalfall treten bei dieser sanften Art der Haarentfernung weder Schwellungen noch Rötungen auf.

Was es zu beachten gilt: Bevor der Nasenhaartrimmer zum Einsatz kommt, sollten alle Schmutzpartikel und überschüssiges Nasensekret entfernt werden. Werden die Klingen stumpf, sollte man diese unbedingt nachschärfen lassen oder ersetzen, da sonst die Haare ausgerissen werden.

Nasenhaare entfernen mit der Nagelschere

Wer nicht extra einen Nasenhaartrimmer kaufen möchte, kann die zu langen Haare auch mit einer Schere abschneiden. Bewährt haben sich dabei die kleinen, abgerundeten Nagelscheren, die circa drei Euro im Drogeriemarkt kosten. Das Entfernen des „Wildwuchses“ erfordert allerdings ein wenig Übung und Fingerspitzengefühl. Anfänger sollten daher besonders vorsichtig sein.

Was es zu beachten gilt: Bei der Entfernung der Haare mit der Nagelschere sollten Sie behutsam vorgehen. Es besteht die Gefahr, dass man sich mit der Schere in die Nasenschleimhaut schneidet.

Nasenhaare abbrennen mit der "türkischen Methode"

Wesentlich schneller können die Haare gekürzt werden, indem man sie abbrennt. Hier sollte allerdings ein Profi ran, da bei dieser Methode Verletzungsgefahr droht. Bei der Abflammtechnik werden die feinen Nasenhärchen mit brennender Watte, die zuvor mit hochprozentigem Alkohol getränkt wurde, vorsichtig abgeflammt.

Aber Vorsicht: Auch hier besteht die Gefahr einer Nasenschleimhaut-Reizung.Treten bei Ihnen Juckreiz, Niesreiz und Brennen in der Nase auf, sollten Sie zukünftig lieber auf eine andere Methode setzen.

Was es zu beachten gilt: Die Abflammtechnik sollten Sie nicht selbst durchführen, sondern einem echten Experten (zum Beispiel türkischer Friseursalon) überlassen, da sonst die Gefahr besteht, sich ernsthafte Brandwunden zuzuziehen.

Nasenhaare entfernen: Diese Methoden bergen gesundheitliche Risiken

Einige Haarentfernungsmethoden, die sich an anderen Körperstellen wie Armen, Beinen oder Achseln bewährt haben, sind für die Nasenhaare nicht geeignet.

Nasenhaare mit Wachs, Creme oder Pinzette entfernen

Nasenhaare haben eine schützende Funktion. Fehlen sie, fehlt ein Filter, der Keime, Bakterien und Viren abhält. Wenn man die Haare nicht nur kürzt, sondern komplett entfernt, geht man somit das Risiko ein, die Immunabwehr zu schwächen. Zudem können je nach Methode weitere gesundheitliche Folgen auftreten.

Nasenhaarentfernung gefährlich? Das Übel nicht an der Wurzel packen

Eine Entfernung der Haare mit Wachs oder einer Pinzette ist nicht nur schmerzhaft, auch können durch das Herausziehen der Haare samt Haarwurzel Rötungen und Entzündungen entstehen. Zudem können sich die Haar-Follikel entzünden und sich schmerzhafte Furunkel und Infektionen verursachen. Furunkel im Bereich der Nase äußern sich durch Druckempfindlichkeit, Rötungen und Schwellungen, selten tritt sogar Fieber auf. Im schlimmsten Fall besteht sogar Lebensgefahr, denn Bakterien und Viren können in die Wunden der Nasenschleimhaut eindringen und bis ins Gehirn hochwandern.

Nasenhaare lasern: Diese Nachteile gibt es

Bei der Nasenhaarentfernung via Laser werden die Haare an der Haarwurzel verödet und können nicht mehr nachwachsen. Durch das Fehlen der Nasenhaare wird die Luft samt Schmutzpartikel ungefiltert weitergeleitet und das Infektionsrisiko steigt. Und es gibt noch mehr zu bedenken:

Dr. Timo Bartels, Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie erklärt: „Eine Laserbehandlung ist auch in der Nase möglich. Sie müssen jedoch wissen, dass sich das Verfahren vor allem bei schwarzen Haaren bewährt hat. Sind diese hingegen kaum dunkler als die Haut, ist die Erfolgsrate viel geringer. Fünf Sitzungen sollten zur vollständigen Entfernung ausreichen. Die Kosten für jede einzelne Sitzung liegen bei etwa 100 Euro.“

Nasenhaare entfernen mit Creme

Eine Haarentfernungscreme macht auf den ersten Blick einen relativ harmlosen Eindruck. Zudem ist die Haarentfernungsmethode auch noch schmerzfrei.

Bei der Entfernung der Nasenhaare ist eine Enthaarungscreme dennoch nicht zu empfehlen. Denn die empfindliche Nasenschleimhaut sollte nicht mit chemischen Inhaltsstoffen in Berührung kommen. Daneben besteht aufgrund der chemischen Inhaltsstoffe die Gefahr einer allergischen Reaktion.

Sollten Sie sich dennoch für diese Methode entscheiden, testen Sie die Verträglichkeit der Haarentfernungscreme an einer kleinen Stelle auf Ihrem Handgelenk.

Darauf sollten Sie bei der Nasenhaarentfernung achten: Weitere Tipps

Egal ob Schere oder Nasenhaartrimmer – ein paar Dinge sollten Sie bei der Haarentfernung in jedem Fall beachten: Verwenden Sie keine Desinfektionsmittel. Denn die Schleimhäute der Nase sind extrem empfindlich und leicht reizbar. Dadurch kann die Verwendung von Desinfektionsgel oder Spray zu Rötungen und Entzündungen führen.

Das sollten bei der Nasenhaarentfernung noch beachten:

  • Reinigen Sie vor der Haarentfernung Ihre Nase gründlich mit Wasser und entfernen Sie überschüssiges Nasensekret.

  • Achten Sie bei der Nasenhaarentfernung darauf, dass Schere oder Nasenhaartrimmer nicht stumpf sind.

  • Reinigen Sie die bei der Entfernung der Haare benutzen Hilfsmittel nach der Anwendung gründlich.

  • Sollte Ihre Nase nach der Behandlung ein wenig gereizt sein, kann ein einfaches Hausmittel angewendet werden: Einfach Pfefferminztee aufgießen, ein wenig abkühlen lassen und circa drei Minuten inhalieren. Pfefferminz wirkt beruhigend auf die Nasenschleimhäute.

Gibt es Alternativen zur Nasenhaarentfernung?

Lange, dunkle Haare, die aus der Nase ragen, sind sowohl bei Männern als bei Frauen leider ein unangenehme Hingucker – trotz ihres Nutzens. Wer sich die Haare nicht sofort entfernen möchte und wem selbst das Kürzen zu schmerzhaft ist, der kann die Nasenhaare auf natürliche Weise bleichen, zum Beispiel mit Zitronensaft.

Für diese Methode wird Zitronensaft mit Wasser verdünnt auf die kleinen Härchen gegeben. Diese Methode ist besonders im Sommer effektiv, da Sonneneinstrahlung in Kombination mit dem Zitronensaft die Haare zusätzlich aufhellt. Allerdings: Expert:innen raten von dieser Alternative zur Nasenhaarentfernung ab, da Zitronensaft auf die empfindlichen Schleimhäute gelangen und Reizungen verursachen kann.

Quellen
  • Roche Lexikon Medizin, 3. Auflage (1993), Urban& Schwarzenberg Verlag, München, Wien, Baltimore Schaenzler, Dr. Nicole/Hoffbauer, Dr. med Gabi (2001), Wörterbuch der Medizin, München, Econ Ullstein List Verlag GmbH & Co. KG
  • Benninghoff/Drenckhahn (2008), Anatomie, München, Urban & Fischer Klinisches Wörterbuch (2004): 260. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin
  • Grönemeyer, Dietrich, Grönemeyers neues Handbuch der Gesundheit, (2008), Rund um Hals, Nase, Ohren und Augen, den Körper verstehen, Reinbek bei Hamburg, Rowohlt Verlag GmbH
  • Klinisches Wörterbuch (2004): 260. Auflage, Verlag Walter de Gruyter, Berlin