Nasenbluten in der Schwangerschaft: Ursachen und Behandlung

Viele Frauen sind in ihrer Schwangerschaft von Nasenbluten betroffen. Oft kann ein kräftiges Niesen oder Naseputzen bereits eine Blutung verursachen. Aber woran liegt es, dass Schwangere häufig diese Beschwerde haben? Und was können Sie dagegen tun?

Schwangere Frau sitzt mit Nasenbluten auf dem Sofa
Nasenbluten in der Schwangerschaft trifft häufig auf, da die Schleimhäute während der Schwangerschaft besonders stark durchblutet werden Foto: iStock/comzeal

Übelkeit, Heißhungerattacken, Wassereinlagerungen in den Beinen – all diese Symptome sind in der Schwangerschaft gemeinhin bekannt. Weniger bekannt ist dagegen die Häufigkeit von Nasenbluten in der Schwangerschaft. Viele Frauen sind deshalb verunsichert, wenn sie plötzlich davon betroffen sind. Warum haben Schwangere häufiger eine blutende Nase und was hilft dagegen?

Nasenbluten – ein häufiges Symptom in der Schwangerschaft

Was viele Frauen nicht wissen: Nasenbluten ist ein typisches Symptom während einer Schwangerschaft. Ähnlich wie bei allen anderen Indikatoren taucht auch dieser bei einigen häufiger auf, bei anderen dagegen weniger. Ungewöhnlich ist das Auftreten von Nasenbluten bei Schwangeren also auf keinen Fall. Dennoch sind viele Frauen verunsichert, wenn sie durch ein starkes Niesen und oft auch ohne einen erkennbaren Grund plötzlich aus der Nase bluten. Ihnen sei gesagt: Es gibt keinen Grund zur Sorge. Nasenbluten in der Schwangerschaft ist weder für die Mutter noch für das ungeborene Kind gefährlich, da der Blutverlust in der Regel nur sehr gering ist.

Sollten Sie jedoch chronisches Nasenbluten feststellen oder die Blutung ungewöhnlich lange anhalten, dann sollten Sie sich an einen Arzt wenden. In diesen Fällen könnte das Bluten beispielsweise ein Anzeichen für Bluthochdruck sein.

Warum kommt es zu Nasenbluten in der Schwangerschaft?

Es gibt verschiedene Gründe, die für häufiges Nasenbluten in der Schwangerschaft sorgen können: Einmal ist es die Hormonumstellung, die Schwangere durchmachen. Außerdem haben werdende Mütter ein vergrößertes Blutvolumen, was zum Platzen von kleinen Adern führen kann. Und zuletzt findet bei schwangeren Frauen eine verstärkte Durchblutung der Schleimhäute statt, was diese empfindlicher macht und deshalb öfter unerwartet bluten lässt.

Hilfe gegen akutes Nasenbluten in der Schwangerschaft

Bei Nasenbluten in der Schwangerschaft ist es zunächst wichtig, die Blutung schnell zu stillen. Dabei hilft:

Hinsetzen und nach vorne lehnen

Vom alten Trick vieler Großmütter, den Kopf bei Nasenbluten in den Nacken zu legen, wird Schwangeren mittlerweile von Ärzten abgeraten. Dabei könnte Blut in den Magen gelangen und Übelkeit verursachen. Oder aber Blut gelangt in die Lunge und sorgt für Atemprobleme.

Kalter Waschlappen in den Nacken

Stattdessen hilft es Schwangeren oft, wenn sie sich einen kalten Waschlappen oder etwas Eis in einem Tuch eingewickelt in den Nacken legen. Die Kälte sorgt dafür, dass die Schleimhäute sich zusammenziehen und die Blutung langsam gestoppt wird.

Nasenflügel zusammendrücken

Lässt die Blutung bereits nach, können Sie unterstützend die weichen Nasenflügel zusammendrücken, bis es aufhört. Dies sollte nach circa zehn Minuten der Fall sein.

Naseputzen vermeiden

Kurz nach dem Nasenbluten sollten sie erst einmal auf erneutes Naseputzen verzichten. Dadurch könnten gereizte Stellen schneller wieder aufplatzen und eine neue Blutung entstehen.

Was hilft vorbeugend gegen Nasenbluten in der Schwangerschaft?

Um häufiges Nasenbluten in der Schwangerschaft zu vermeiden, haben werdende Mütter einige Möglichkeiten, vorbeugend zu handeln. Diese Methoden haben sich als wirksam erwiesen:

Viel trinken

Da Nasenbluten in der Schwangerschaft auch aufgrund von trockenen Nasenschleimhäuten entsteht, wird empfohlen, am Tag ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Raumklima feucht halten

Bei trockenen Nasenschleimhäuten ist es besonders im Winter wichtig, für ein feuchtes Raumklima zu sorgen. Das geht sowohl mit einem professionellen Luftbefeuchter oder Heizungsverdunstern. Aber auch eine Schale mit Wasser auf der Heizung hat sich in vielen Fällen bewährt.

Nasensprays/-öls und Cremes verwenden

Vielen Schwangeren hilft es außerdem, ihre Nase mit Sprays auf Meersalzbasis oder mit Nasenöls zu behandeln, um die Schleimhäute so vor dem Austrocknen zu schützen. Für bereits gereizte Nasenschleimhäute empfiehlt es sich, eine Nasensalbe mit dem Wirkstoff Dexpanthenol zu verwenden, um die Wundheilung zu beschleunigen.

Nasenbluten in der Schwangerschaft muss in der Regel keine werdende Mutter beunruhigen. Und dennoch kann ständiges Bluten aus der Nase auch einfach nervig sein. Um Nasenbluten von vornherein zu verhindern, hilft es, vorbeugend zu handeln und die Schleimhäute in der Nase schön feucht zu halten. Besonders bei Schwangerschaften im Winter sollten Frauen darauf achten.

Quellen:

Andreae et al. (2008), Medizinwissen von A-Z, Trias, Stuttgart