Nässende Wunde: Wie wird sie richtig behandelt?
Eine nässende Wunde sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Nimmt man es mit der Wundversorgung nicht so genau, droht im schlimmsten Fall eine Blutvergiftung. Was zu tun ist, wenn eine Wunde nässt, und welche Hausmittel bei der Behandlung helfen.
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Es kann schnell passieren, dass sich die Haut an einer Stelle aufschürft. Bei Kindern kommt es beim Toben und Spielen schnell dazu. Eine Schürfwunde ist eigentlich harmlos. Aber wenn Keine eindringen, kann daraus eine nässende Wunde entstehen – und die muss gut versorgt werden.

Was ist eine nässende Wunde?
Als nässende Wunde bezeichnet man Verletzungen, die Flüssigkeit, sogenanntes Exsudat, abgeben. Ursache ist meist eine Infektion. Das Nässen zeigt somit eine entzündete Wunde an. In vielen Fällen entstehen nässende Wunden bei Abschürfungen der obersten Hautschicht (Epidermis). Solche Schürfwunden sind oft Folgen eines Sturzes und treten besonders an den Beinen, Knien und Ellenbogen auf. Aber auch Verbrennungen und chronisch offene Wunden, die z.B. durch chronische Druckstellen oder Geschwüre entstehen können, sind anfällig für Entzündungen.
Dringen Keime und Bakterien in die Wunde ein, nässt diese, um Fremdkörper und Bakterien herauszuspülen. Die Flüssigkeit ist klar und geruchlos, sie besteht aus Wasser, Elektrolyten und Enzymen.
Wunde nässt – was tun?
Wenn eine Wunde nässt, ist das ein Zeichen dafür, dass sie heilt: Das Wundsekret spült Keime und Fremdkörper aus der Wunde und transportiert Antikörper hinein. Trotzdem sollten Sie Ihren Körper bei der Wundheilung unterstützen:
Sind Sie gestürzt und haben sich eine Hautverletzung zugezogen, säubern Sie diese schnellstmöglich. Steinchen und Splitter lassen Sie am besten von einem Arzt entfernen. Waschen und desinfizieren Sie davor Ihre Hände oder ziehen Sie Einmalhandschuhe an – so beugen Sie Infektionen vor.
Mit einem antiseptischen Wundheilungsspray lässt sich die Verletzung einfach und sicher säubern. Die Stelle wird dekontaminiert und ist frei von Keimen. Durch das Spray wird die Wunde zeitglich befeuchtet. Das sorgt dafür, dass die Wunde schnell heilen kann. Je nach Größe der Verletzung verwenden Sie ein Pflaster oder eine Wundauflage, um die Wunde darunter weiterhin feucht zu halten. Denn je mehr Feuchtigkeit an der Wunde ist, desto schneller läuft der Heilungsprozess ab. Das Pflaster sollte täglich gewechselt und die Wunde dabei desinfiziert werden.

Nässende Wunde: Hausmittel können Heilungsprozess unterstützen
Hausmittel können bei nässenden Wunden dabei helfen, die Wundheilung zu fördern. So hat etwa medizinischer Honig aus der Apotheke antibakterielle Eigenschaften, Teebaumöl desinfiziert die Wunde und Aloe vera wirkt beruhigend und regenerierend.
Wenn Sie Hausmittel für die Wundbehandlung einsetzen, solten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihre Hände und alle Utensilien, mit denen Sie die Hausmittel auftragen, sauber sind.
Stark nässende Wunde behandeln
Bei stark nässenden Wunden gehen Sie ähnlich vor, nutzen jedoch kein Pflaster und keinen Verband – es besteht die Gefahr des Verklebens von Haut und Verbandmaterial. Hier eignet sich eine feuchte sterile Kompresse zur Abdeckung der verletzten Haut besser.
Auf die Wundränder tragen Sie eine Wundsalbe (Apotheke) auf. Die Wunde selbst sollten Sie nicht mit Salbe behandeln, da sonst die Wundflüssigkeit nicht abfließen kann.
Nässende Wunden können chronisch werden
Nach spätestens vier Wochen sollte eine Wunde verheilt sein, wenn sie richtig behandelt wurde. Ist das nicht der Fall, gilt sie als chronisch.
Gründe für eine chronisch nässende Wunde können sein:
Infektion
Durchblutungsstörungen
Immunschwäche
Diabetes
Bettlägerigkeit (Druckwunden)
Heilt eine nässende Wunde nicht ab, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursache herauszufinden. Die Heilungsdauer einer chronisch nässenden Wunde hängt von der Ursache ab und kann deshalb nur vom Arzt definiert werden.

Wann sollte man mit einer nässenden Schürfwunde zum Arzt?
Eine Schürfwunde am Bein oder am Arm erscheint erstmal harmlos. Und auch, wenn die Wunde nässt, ist das für viele noch lange kein Grund, die Hausarztpraxis aufzusuchen. Die richtige Selbstbehandlung kann die Wunde schnell abheilen lassen. Wenn aber die Wunde pocht, sehr stark nässt und/oder die austretende Flüssigkeit ihre Farbe verändert oder anfängt zu riechen, sollte ohne zu Zögern ärztlicher Rat eingeholt werden. Denn das sind Anzeichen dafür, dass sich entweder ein Fremdkörper in der Wunde befindet, der nicht herausgespült werden kann, oder, dass der Körper nicht in der Lage ist, die Keime wirksam zu bekämpfen. In diesen Fällen besteht die Gefahr einer Blutvergiftung.
So können Sie einer nässenden Wunde vorbeugen
Nässenden Wunden lassen sich vorbeugen, wenn man auch kleine Verletzungen ernst nimmt und versorgt. Entfernen Sie direkt den Schmutz aus der Wunde, spülen sie die Wunde ab und geben Sie desinfizierende Mittel auf die verletzte Stelle. Wenn doch eine nässende Wunde entsteht, sollten Sie diese nie unterschätzen.
Quellen:
Wunden, in: msdmanuals.com
Wundversorgung, Verbände und Hilfsmittel, in: drk.de