Nächtliche Wadenkrämpfe im Alter: Ursachen und was hilft

Nächtliche Wadenkrämpfe treten im Alter häufiger auf. Woher kommen Wadenkrämpfe in der Nacht und was kann man gegen sie tun?

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Plötzlich tritt mitten im Schlaf ein stechender Schmerz auf. Die Muskeln ziehen sich zusammen, die Körperstelle fühlt sich hart an. Am häufigsten kommen solche Krämpfe an den Händen und Armen sowie Beinen und Füßen vor. Nächtliche Wadenkrämpfe sind vor allem im Alter typisch. Wieso ist das so und was hilft im Akutfall?

Frau fasst sich an die krampfende Wade
Ein Wadenkrampf kann äußerst schmerzhaft sein Foto: iStock/PORNCHAI SODA

Woher kommen Wadenkrämpfe in der Nacht?

Wadenkrämpfe in der Nacht entstehen, wenn sich die Muskulatur plötzlich zusammenzieht, d.h. sich einzelne Muskeln oder Muskelgruppen anspannen und sich nicht wieder entspannen. Was wir wahrnehmen, ist ein starker stechender Schmerz. In der Regel hält dieser nicht lange, nur wenige Sekunden bis maximal einige Minuten an.

Nächtliche Wadenkrämpfe: Ursachen

Für solche nächtlichen Wadenkrämpfe gibt es mehrere mögliche Ursachen. Ein häufiger Grund ist ein Mangel an Magnesium. Der Mineralstoff fördert den Muskelstoffwechsel und ist somit auch für die An- und Entspannung der Muskeln wichtig. Besteht eine Unterversorgung werden die Muskeln schneller erregt und ziehen sich unkontrolliert zusammen.

Die Krämpfe können jedoch auch durch eine Überbelastung oder Medikamente wie Betablocker oder Diuretika entstehen. Möglich sind auch Krankheiten, z.B. der Nerven oder Muskeln, die das Entstehen von Krämpfen begünstigen.

Nächtliche Wadenkrämpfe im Alter häufiger

Nächtliche Wadenkrämpfe im Alter können auf all diese Ursachen zurückzuführen sein. Tatsächlich sind ältere Personen anfälliger für einen Magnesiummangel als Jüngere. Der Grund liegt darin, dass der Magnesiumbedarf stets gleichbleibt, im Alter aber meist weniger Nahrung und Flüssigkeit zu sich genommen wird – und somit auch Magnesium. Dazu sind magnesiumreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte schwer verdaulich.

Ein weiterer Grund, weshalb nächtliche Wadenkrämpfe im Alter häufiger auftreten, ist die zunehmende Verkürzung der Sehnen und Muskeln, u.a. durch weniger Bewegung. In der Folge kann es zu Fehlhaltungen, Veränderungen an den Gelenken, anhaltenden Schmerzen und auch Krämpfen kommen.

Warum gerade nächtliche Krämpfe im Alter?

Die Krämpfe treten oft nachts auf, weil der Körper sich dann regeneriert und dafür viel Magnesium verbraucht. Durch langes Liegen werden ebenfalls Krämpfe begünstigt, genauso wie durch einige Schlafpositionen, z.B. den Spitzfuß in der Bauchlage, oder durch eine Unterkühlung der Wadenmuskulatur.

Nächtliche Beinkrämpfe im Alter: Wann zum Arzt?

Treten nächtliche Beinkrämpfe im Alter sehr häufig auf und sind diese äußerst schmerzhaft, ist ein Arztbesuch empfehlenswert. Auch wenn die Wadenkrämpfe zu Schlafstörungen führen, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden, damit eine passende Behandlung erfolgen kann.

Nächtliche Wadenkrämpfe: Was tun? 3 Sofort-Tipps

Im Akutfall gibt es aber auch einige Tipps, was Sie bei nächtlichen Wadenkrämpfen im Alter selbst tun können:

  1. Massieren Sie Ihre Wadenmuskulatur, dadurch werden die Durchblutung angeregt und Krämpfe gelöst.

  2. Strecken Sie Ihr Bein und ziehen Sie Ihre Zehen in Richtung des Schienbeins. Die Dehnung halten, bis der Schmerz nachlässt. Wenn Sie können, gehen Sie danach ein Stück.

  3. Lassen Sie über ein Handtuch warmes Wasser laufen, wringen Sie es aus und wickeln Sie es um die Wade. Die Muskulatur entspannt sich dadurch. Der Vorgang kann mehrmals wiederholt werden.

Nächtliche Wadenkrämpfe vorbeugen

Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten, wie Sie nächtliche Wadenkrämpfe vorbeugen können. So wirkt ein warmes Bad vor dem Schlafen entspannend auf die Muskeln. Tagsüber sollten Sie viel trinken, sich ausreichend moderat bewegen und regelmäßig die Rückseite der Beine dehnen. Dafür kann die gleiche Übung wie im Akutfall durchgeführt werden. Die Einnahme von Magnesium-Präparaten kann ebenfalls dazu beitragen, nächtliche Wadenkrämpfe im Alter vorzubeugen – sie sollte jedoch ärztlich abgesprochen werden.