Nachtschweiß

Als Nachtschweiß bezeichnen Mediziner ein besonders starkes, nächtliches Schwitzen. Oft wachen die Betroffenen in der Nacht auf und sind in Schweiß gebadet, ohne dass es hierfür einen offensichtlichen Grund gibt. Die Ursachen für die nächtlichen Schweißausbrüche können ganz verschieden sein und reichen von harmlosen Infektionen über seelischen Stress bis hin zu ernsthaften körperlichen Erkrankungen.

Was ist Nachtschweiß?

Als Nachtschweiß bezeichnen Ärzte besonders starkes, nächtliches Schwitzen. Dabei ist Schwitzen an sich – auch in der Nacht – zunächst nichts Ungewöhnliches oder Unnormales. Jeder Mensch produziert pro Tag ein bis zwei Liter Schweiß, den die Schweißdrüsen der Haut ständig in geringen Mengen nach außen abgeben. Durch die Schweißabsonderung reguliert der Körper nicht nur seine Körpertemperatur. Der Schweiß dient auch dem Erhalt des Säureschutzmantels der Haut, er wehrt über bestimmte Inhaltstoffe Bakterien und Pilze auf der Haut ab, und spült außerdem verschiedene Stoffwechsel-Endprodukte aus unserem Körper hinaus.

Nachtschweiß
Eine niedrige Raumtemperatur (16-18 Grad Celsius), ein luftiger Schlafanzug aus natürlichem Material und dünne Bettwäsche können Nachtschweiß vorbeugen Foto: Fotolia

Reguliert wird die Schweißabsonderung über das sogenannte vegetative Nervensystem, das für die Steuerung vieler unwillkürlicher Körperfunktionen zuständig ist. Es reagiert auf ganz unterschiedliche Einflüsse und Faktoren und passt die Schweißabsonderung an die aktuellen Bedürfnisse des Körpers an. So steigert der Körper die Schweißausschüttung beispielsweise stark, wenn wir einer körperlich anstrengenden Tätigkeit nachgehen oder wenn es sehr warm ist. Auf diese Weise gelingt es dem Körper, mehr Wärme nach außen abzugeben und sich vor Überhitzung zu schützen.

Starkes Schwitzen in der Nacht

Natürlich kann es auch in der Nacht vorkommen, dass wir stark schwitzen. Gerade im Sommer, wenn die Temperatur im Schlafzimmer höher ist als sonst, ist es vermutlich den meisten Menschen schon einmal passiert, dass sie sprichwörtlich in Schweiß gebadet aufgewacht sind. Und auch Stresssituationen, Alkoholgenuss oder besonders scharfes Essen können für nächtliche Schweißattacken sorgen. Wenn Menschen in der Nacht regelmäßig und sehr stark schwitzen, ohne dass es hierfür eine äußere Ursache gibt, sprechen Mediziner von Nachtschweiß. Oft schwitzen die Betroffenen so stark, dass sie in der Nacht aufwachen und feststellen, dass ihr Schlafanzug oder sogar die Bettwäsche regelrecht durchnässt ist.

Meist ist Nachtschweiß harmlos

In den meisten Fällen gibt es für den Nachtschweiß eine harmlose Erklärung. Ein fiebriger Infekt kann zum Beispiel dazu führen, dass wir in der Nacht stärker schwitzen als gewöhnlich. Um eine ernsthaftere körperliche Erkrankung sicher auszuschließen, sollten Menschen, die häufig an heftigen nächtlichen Schweißausbrüchen leiden, aber sicherheitshalber einen Arzt zu Rate ziehen.