Nachts abstillen: Was sollten Mütter beachten?

Nachts abzustillen kann eine notwendige Maßnahme sein für Frauen, die das Stillen ihres Babys in der Nacht zunehmend als Belastung empfinden und wieder durchschlafen möchten. So funktioniert's!

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Manche Frauen wünschen sich, ihr Baby nachts abstillen zu können. Denn viele Babys wollen nachts besonders häufig gestillt werden. Nicht immer steht die Nahrungsaufnahme im Vordergrund, sondern vielmehr die Befriedigung des Saugbedürfnisses. Langfristig können die ständigen Schlafunterbrechungen zur Erschöpfung führen. 

Wann ist der richtige Zeitpunkt für das Abstillen in der Nacht?

Die Nationale Stillkommission der Bundesregierung empfiehlt, Babys mindestens bis zum fünften Monat voll zu stillen. Empfinden Frauen das Stillen in der Nacht jedoch zunehmend als Belastung, könnte das Abstillen in der Nacht auch von jüngeren Babys ein notwendiger Schritt sein, um wieder durchzuschlafen, zu Kräften zu kommen und den Alltag bewältigen zu können. 

Auch wenn Mütter das nächtliche Stillen einschränken oder ganz beenden, können sie ihrem Baby tagsüber weiterhin die Brust geben. Kein guter Zeitpunkt zum Abstillen in der Nacht ist es allerdings, wenn das Baby gerade einen Zahn bekommt oder krank ist. Ebenfalls ist es ungünstig, das Baby gleichzeitig mit dem Entwöhnen von der Brust aus dem Elternschlafzimmer auszuquartieren.

Wie funktioniert das Abstillen nachts am besten?


In manchen Fällen muss auch das Abstillen nachts schnell gehen, etwa wenn die Mutter Medikamente einnehmen muss, die in die Muttermilch übergehen und dem Baby schaden können. Besteht weniger Druck, funktioniert sanftes, langsames Abstillen nachts nicht nur für das Baby, sondern auch für die Mutter am besten. Bei plötzlichem Abstillen droht durch die fortlaufende Milchbildung schnell ein Milchstau. Das kann eine Mastitis, eine Entzündung der Milchdrüsen, zur Folge haben.

Beim schrittweisen Abstillen in der Nacht lernt das Kind langsam, dass es nachts eine längere stillfreie Zeit gibt, und die Milchproduktion geht nach und nach zurück. Empfehlenswert ist es, die nächtlichen Stillmahlzeiten nach und nach zu reduzieren und dem Baby so einen sanften Übergang vom Einschlafstillen zum Einschlafen ohne Brust zu bieten.

Ist das Baby bereits älter als sechs Monate, kann ein gut sättigender Abendbrei helfen, damit es in der Nacht mehrere Stunden am Stück schläft und das Abstillen nachts leichter fällt. Hat das Baby abends ausreichend Nahrung zu sich genommen, kommt es wahrscheinlich nachts mit wenig oder ganz ohne Muttermilch aus. Ein alternatives abendliches Einschlafritual kann das Abstillen nachts unterstützen und das Einschlafen an der Brust ersetzen. 

Wie kann die Mutter durch nachts abstillen durchschlafen?

Leichter fällt Mutter und Kind das Abstillen nachts, wenn der Vater in der Übergangszeit das Trösten übernimmt. Wenn es die Brust nicht riecht, lässt sich das Baby vermutlich eher durch einen Schnuller, Streicheln, ein Schlaflied oder eventuell einen Schluck Wasser beruhigen und findet auch ohne die Brust wieder zurück in den Schlaf. Übernimmt der Vater den Nachtdienst, kann die Mutter durch das Abstillen nachts durchschlafen und neue Kraft tanken.

Quellen:
Abstillen, in: Frauenärzte im Netz
Renz-Polster, Herbert (2016): Schlaf gut, Baby!: Der sanfte Weg zu ruhigen Nächten, München, Gräfe und Unzer Verlag.
Association of Early Introduction of Solids With Infant Sleep, in: JAMA Pediatrics
Stillen – die beste Ernährung in den ersten Lebensmonaten, in: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft