Nachtkerze für schöne Haut
Sie trägt ihren Namen zu Recht. Denn die Nachtkerze öffnet ihre strahlend gelben Blüten, die im Dämmerlicht wie Kerzen leuchten, erst gegen Abend. Morgens – beim ersten Sonnenstrahl – lässt sie die Pracht wieder verwelken.

Nachtkerze: Anwendung und Heilwirkung
Die Nachtkerze ist ein Tausendsassa unter den Heilpflanzen. Das wussten schon die Indianer, die damit Geschwüre und Wunden behandelten. Sie tranken Nachtkerzentee, um abzunehmen, linderten damit Erkältungen, Halsschmerzen und Mumps. Heute weiß man, dass die Wirkstoffe der Nachtkerze speziell im Körper der Frau Stoffwechselvorgänge und Hormonschwankungen ausgleichen.
Bezeichnung: Oenothera biennis Familie: Nachtkerzengewächse (Onagraceae) Gattung: Nachtkerzen (Oenothera) Art: Gemeine Nachtkerze
In der Nachtkerze enthaltene Wirkstoffe
Die Stängel und Blätter der Nachtkerze enthalten Gerbstoffe, die Wunden heilen lassen, Magen sowie Darm beruhigen und sogar bei einer entzündeten Blase helfen. Doch das Wertvollste steckt in den Samen, denn sie enthalten ein ungewöhnlich großes Spektrum an ungesättigten Fettsäuren. Besonders wertvoll ist der hohe Anteil an Linolsäure (71 Prozent) und Gamma-Linolensäure (9 Prozent). Diese essentiellen Fettsäuren müssen dem Körper sonst über die Nahrung zugeführt werden. Sie sind Bestandteile der Haut und regen den Körper zur Herstellung einer hormonähnlichen Substanz an, dem "Prostaglandin E 1”. Dieser Stoff verbessert die Elastizität und Geschmeidigkeit der Haut und hemmt Entzündungen. Zudem schützt er vor Falten und hilft auch bei Schuppenflechte und Neurodermitis.
Verbreitung
Die Heilpflanze stammt ursprünglich aus Nordamerika. Vor etwa 350 Jahren wurde sie als Zierpflanze nach Europa gebracht. Allerdings wurde sie in Europa und damit auch in Deutschland ausgewildert, sodass sie sich sehr schnell verbreiten konnte. Als Neophyt konnte sich die Nachtkerze problemlos gegen andere einheimische Pflanzen durchsetzen. Die Nachtkerze ist eine sehr anspruchslose Pflanze und breitet sich daher auch in den Gärten oder der freien Natur schnell aus.

Botanik
Die zweijährige krautige Pflanze wächst an steinigen, unfruchtbaren Stellen und erreicht Wuchshöhen von 0,8 bis zu 2 Meter. Im ersten Jahr bildet die Nachtkerze eine auf dem Boden auffliegende Blattrosette. Im darauffolgenden Jahr entwickelt sich daraus ein grüner oder rötlich gefärbter Stängel. Die Laubblätter, die sich am Stängel befinden, sind kurz gestielt und hell- bis mittelgrün. Die leuchtend gelben Blüten sitzen in den Blattachseln. Die Nachtkerze blüht von Juni bis September.
Andere Namen für die Nachtkerze
Gewöhnliche Nachtkerze
Man kann die Blüten der Nachtkerze essen, z. B. zum Salat. Sie schmecken süßlich bis buttrig. Medizinisch interessant ist vor allem das Samenöl der Nachtkerze. Es hat sich in verschiedenen Produkten als Hautpflegemittel und zur Behandlung von Neurodermitis bewährt. Bei einfachen Hautausschlägen können Sie die Samen der Pflanze zerstoßen und als Brei auf die Haut auftragen. Das wirkt beruhigend, lindert Juckreiz und heilt. Innerlich angewendet, kann das Öl der Nachtkerze den Blutdruck senken, Beschwerden vor der Menstruation lindern, Spannungsgefühl in der Brust verhindern und Völlegefühl auflösen.