Nach Corona: Nervenschäden am Auge

Britische Forscher haben Hinweise darauf gefunden, dass Corona Nervenschäden am Auge auslösen kann. Betroffen sind die Nervenfasern in der Hornhaut des Auges und die sogenannten dendritischen Zellen. 

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Corona ist nicht wie zunächst angenommen eine reine Lungenkrankheit. Die Virusinfektion betrifft den gesamten Körper – sogar unsere Augen. Bereits im Dezember 2020 hatten Forscher:innen festgestellt, dass Symptome wie Entzündungen und Juckreiz an den Augen oder eine starke Lichtempfindlichkeit auf eine Corona-Erkrankung hindeuten. 

Jetzt legt eine neue Studie offen, dass auch Long COVID Auswirkungen auf das menschliche Auge haben kann. 

Nervenschäden am Auge durch Corona

Das Team um Rayaz Malik von der Universität Manchester hat für seine Studie zu möglichen Veränderungen der Nervenzellen am Auge 40 coronapositive Probanden untersucht. 22 von ihnen litten an Long COVID. Das bedeutet, dass sie sich auch Monate nach der überstandenen Corona-Infektion nicht vollständig erholt hatten. 

Das Ergebnis deutet auf Nervenschäden am Auge bei Personen mit lang anhaltenden Corona-Symptomen hin. Die Patienten mit Long COVID wiesen zum einen eine verminderte Dichte von Nervenfasern in der Hornhaut des Auges auf. Zum anderen konnten die Wissenschaftler:innen dort eine Zunahme der dendritischen Zellen messen. Diese Zellen gehören zum Immunsystem und sind für das Aufspüren von Krankheitserregern zuständig. 

Die Hornhaut am Auge (Cornea) weist in der Regel eine extrem hohe Nervenzelldichte auf. Die Zellen dort sind für wichtige Schutzfunktionen zuständig. Sie sichern unter anderem den Lidschlussreflex, der das Auge vor Verletzungen schützt. Eine verminderte Nervenzelldichte bedeutet geringeren Schutz.

Long COVID am Auge

Die Ergebnisse der 40 coronapositiven Probanden verglichen die Forschenden mit einer Kontrollgruppe, die aus 30 gesunden Personen gleichen Alters bestand. Dabei zeichneten sich statistisch bedeutsame Unterschiede in der Dichte der Nervenfasern sowohl zwischen den gesunden und infizierten Personen als auch zwischen den Long-COVID-Patienten und den schnell genesenen Erkrankten ab.  

Die erhöhte Zahl der dendritischen Zellen bei den coronapositiven Personen könnte den Forschenden zufolge an deren verstärkter Immunreaktion auf SARS-CoV-2 liegen. Coronaviren im Gewebe wurden nicht festgestellt. 

Die Studie zu möglichen Nervenschäden am Auge nach Corona wurde im „British Journal of Ophthalmology“ veröffentlicht.