Muskelzuckungen

Muskelzuckungen, auch Muskelzucken oder Zuckungen genannt, hat fast jeder Mensch von Zeit zu Zeit. Eine unwillentliche Bewegung von Armen oder Beinen – meistens kurz vor dem Einschlafen –, das Augenlid, das aus unerfindlichen Gründen plötzlich zuckt oder der Wadenkrampf beim Sport: Eine Muskelzuckung entsteht immer dann, wenn sich einzelne Muskeln plötzlich und ruckartig zusammen ziehen, ohne dass wir es kontrollieren können.

Was sind Muskelzuckungen?

Muskelzuckungen entstehen dadurch, dass sich einzelne Muskeln plötzlich und unwillkürlich ruckartig zusammenziehen. Meistens sind die Zuckungen nach außen hin nicht sichtbar oder nur als eine schwache Bewegung unter der Haut zu erkennen. In manchen Fällen kommt es aber auch zu einer unkontrollierten Bewegung des entsprechenden Körperteils.

Jeder Mensch hat über 650 verschiedene Muskeln. Sie sind dafür verantwortlich, dass wir uns bewegen können, sind darüber hinaus aber auch an vielen anderen Vorgängen in unserem Körper beteiligt. So ist zum Beispiel das Herz nichts anderes als ein Muskel, der das Blut durch unseren Körper treibt. Das Zwerchfell unterstützt unsere Atmung, unsere Darmmuskulatur hält den Darm in Bewegung, und selbst wenn wir eine Gänsehaut bekommen, ist dabei unsere Muskulatur im Spiel und sorgt dafür, dass sich die kleinen Härchen auf der Haut aufrichten.

Krämpfe entstehen durch Magnesiummangel
Muskelzuckungen entstehen durch einen Magnesiummangel, meistens bei zu starker Beanspruchung des Muskels Foto: iStock

Ärzte ordnen alle unsere Muskeln zwei verschiedene Muskeltypen zu: der glatten Muskulatur und der quergestreiften Muskulatur, zu der das Herz und die Skelettmuskulatur gehören. Im Gegensatz zum Herzmuskel und zur glatten Muskulatur, die für die Bewegung der inneren Organe verantwortlich ist, lässt sich die Skelettmuskulatur durch unseren Willen steuern. Immer, wenn wir eine bestimmte Bewegung ausführen möchten, schickt unser Gehirn über die Nervenbahnen ein Nervensignal an unsere Muskeln, die sich daraufhin entweder zusammenziehen oder wieder entspannen. Durch das fein aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von Anspannung und Entspannung verschiedener Muskelgruppen kommen Bewegungen zustande. Beim Muskelzucken ist diese Abstimmung allerdings gestört, weil die Nerven unkontrolliert Signale an die Muskeln senden, auch wenn wir uns gar nicht bewegen wollen. Das Ergebnis sind plötzliche und unwillkürliche Zuckungen, die wir nicht steuern können.

In vielen Fällen sind die Muskelzuckungen vollkommen harmlos und verschwinden nach kurzer Zeit von alleine wieder, so wie der Muskelkrampf oder das zuckende Augenlid. Auslöser sind in solchen Fällen meistens Stress oder Überanstrengung. Manchmal können aber auch bestimmte körperliche Erkrankungen zu unwillkürlichem Muskelzucken führen. Es ist deshalb bei stärkeren Beschwerden oder länger anhaltenden Muskelzuckungen immer sinnvoll, einen Arzt zu Rate zu ziehen.