Muskelschmerzen
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Muskelschmerzen können jede Körperregion betreffen. Sie können chronisch oder akut auftreten und in ihrer Intensität variieren. Meist fühlen sich die betroffenen Muskelbereiche dabei steif und schwer beweglich an. Lesen Sie hier alles über Ursachen, Symptome und Behandlung von Muskelschmerzen.
Wie fühlen sich Muskelschmerzen an?
Muskelschmerzen (Fachbegriff: Myalgien) haben viele Gesichter: Sie fühlen sich stechend, krampfartig oder ziehend an. Manchmal werden Muskelschmerzen auch als brennend beschrieben und strahlen häufig auch in andere Körperregionen aus. Akut treten sie meist nach ungewohnter Belastung der Muskelgruppen (etwa nach dem Sport) auf. Dieses, im Volksmund als Muskelkater bezeichnete Symptom, ist in der Regel harmlos und die Beschwerden verschwinden nach wenigen Tagen wieder. Schmerzen bestimmte Muskeln allerdings ohne bekannten Grund auch über einen längeren Zeitraum, sollte ein Arzt die genaueren Hintergründe für die Muskelschmerzen klären.

Wie ist unser Muskelapparat aufgebaut?
Im menschlichen Körper gibt es verschiedene Arten von Muskeln:
Die Herzmuskulatur ist um das Herz herum aufgebaut und übernimmt die Steuerung des Herzschlags. Die sogenannte glatte Muskulatur, die in einigen Organen (etwa in der Harnblase) vorkommt. Die Muskelgruppe, in der es am häufigsten zu Schmerzen kommt, ist die Skelettmuskulatur. Ohne sie wären keine Bewegungen möglich. Zusammen mit Knochen, Gelenken, Sehnen und Bändern ermöglicht die Skelettmuskulatur Bewegungen wie Gehen, Rennen, Klavierspielen oder Tanzen.
Die Kraft für diese Bewegungen entsteht durch das Zusammenziehen des Muskelgewebes (Kontraktion). Dieses Zusammenziehen ist wiederum durch sogenannte Sarkomere möglich. Diese sind in jedem Muskel millionenfach enthalten und stellen die kleinste funktionelle Einheit des Muskels dar. Ein Sarkomer besteht aus Aktin- und Myosinfilamenten (Filament: fadenförmige Eiweißstruktur) und einem sogenannten Z-Streifen.
Sarkomere sind in Kontraktionsrichtung hintereinander angeordnet und so miteinander verbunden, dass sich ein Zusammenziehen der einzelnen Sarkomere zu einer größeren Kontraktion aufaddiert. Mehrere hintereinanderliegende Sarkomere bezeichnen Mediziner als Muskelfibrille (Myofibrille), parallel verlaufende Bündel von Muskelfibrillen werden als Muskelfaser bezeichnet. Bis zu 12 dieser Muskelfasern bilden einen Primärbündel.
Ein einzelner Muskel ist jeweils von einer Bindegewebshülle (Faszie) umgeben. Diese ist elastisch und kann mehrere Muskeleinheiten (Sekundärbündel) umfassen. Innerhalb der Hülle werden die Muskeleinheiten von Blutgefäßen und Nerven versorgt. Die Nerven sind über das Zentralnervensystem mit dem Gehirn verbunden. Aus diesem Grund können wir überhaupt Muskelschmerzen empfinden.

Woher kommen meine Muskelschmerzen?
Häufige Auslöser von Muskelschmerzen sind Fehlbelastungen der Wirbelsäule, einseitige Bewegungsabläufe und eine schlechte Körperhaltung. Oft sind Menschen mit Bürotätigkeiten von Muskelschmerzen betroffen, denn sie sitzen den ganzen Tag am Schreibtisch, was vor allem zu Nackenverspannungen führt. Hinzu kommt bei vielen Menschen ein Bewegungsmangel. Die Folge sind dann schmerzhafte Muskelverhärtungen.
Warum leiden wir bei Erkältung unter Muskelschmerzen?
Muskelschmerzen sind häufig ein Symptom einer heftigen Erkältung. Hervorgerufen werden sie von den sogenannten Rhinoviren, die im Körper entzündliche Prozesse verursachen. Die Muskelschmerzen entwickeln sich meist langsam und klingen nach wenigen Tagen von selbst wieder ab. Womit hängt das zusammen? Bei einer Erkältung werden vermehrt körpereigene Botenstoffe ausgeschüttet, die eine Immunantwort bewirken. Gleichzeitig senken die Botenstoffe die Schmerzschwelle im Körper. Das geschieht, indem sie die Schmerzrezeptoren empfindsamer machen und aktivieren. Mediziner bezeichnen diese Botenstoffe als algogen, was so viel bedeutet wie schmerzverursachend. Infolgedessen nimmt der Betroffene den Schmerz früher und verstärkt wahr. Die Konsequenz: Muskelschmerzen.

Ist Wärme gut bei Muskelschmerzen?
Verspannte Muskelpartien lockern sich, wenn die Durchblutung verbessert wird. Genau diesen Effekt hat Wärme. Legen Sie sich z.B. einen in der Mikrowelle erwärmten Heublumen- oder Kirschkernsack auf die schmerzenden Partien. Besonders gut bei Muskelschmerzen helfen außerdem Kartoffelwickel, da sie lange die Wärme speichern. Die Kartoffeln mit Schale weichkochen und in einem Tuch zerdrücken. Ein Baumwolltuch um das erste Tuch wickeln und anschließend auf die betroffenen Stellen legen.