Multiple Sklerose: Wie sieht der Verlauf einer MS aus?
Der Verlauf einer Multiplen Sklerose (MS) unterscheidet sich von Patient zu Patient. Nicht umsonst wird die Erkrankung auch „Krankheit mit den 1.000 Gesichtern“ genannt. Der Verlauf kann schubförmig sein, aber auch dauerhaft fortschreiten. Manchmal verändert sich die Form nach Jahren der Erkrankung.
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Wie sieht der typische Krankheitsverlauf von Multipler Sklerose (MS) aus?
Es ist nicht möglich, eine genaue Prognose über den Verlauf einer Multiplen Sklerose zu treffen. Das liegt daran, dass der Verlauf der MS bei jedem Patienten anders ist. Es gibt jedoch verschiedene Verlaufsformen. Dazu gehören:
Schubförmige remittierende MS: Diese Form besteht meist zu Beginn der Erkrankung. In 90 Prozent aller Fälle beginnt die MS mit diesem Verlauf. Der Patient erleidet einzelne MS-Schübe. Während dieser Schübe verschlechtern sich bestehende Krankheitssymptome und neue kommen nach und nach hinzu. Zwischen den einzelnen Schüben bleibt das Krankheitsbild unverändert.
Primär chronisch-progrediente MS: Diese Form der Multiplen Sklerose ist in ihrem Verlauf von Beginn an fortschreitend. Die Krankheit verschlechtert sich schleichend. Etwa zehn bis 15 Prozent aller Erkrankten haben diese Form von Anfang an. Auch die chronisch-progrediente MS kann zwischendurch zum Stillstand kommen, diese Phasen sind jedoch deutlich kürzer als die Krankheitsphasen. Wie schnell die MS mit diesem Verlauf voranschreitet, ist ebenfalls individuell verschieden.
Sekundär chronisch-progrediente MS: Im Gegensatz zur primären Verlaufsform ist die sekundäre Form die Folge einer schubförmigen MS. Wird diese nicht behandelt, wandelt sie sich in etwa 50 Prozent aller Fälle innerhalb der ersten zehn Jahre in einen schleichend fortschreitenden Verlauf um.
Wie lange dauert bei einem typischen Verlauf ein MS-Schub?
Genau wie die Krankheit selbst ist auch der Verlauf eines MS-Schubs bei jedem Patienten individuell. Normalerweise dauert er aber mindestens 24 Stunden. Es gibt bestimmte Auslöser, die im Verlauf der Multiple-Sklerose-Erkrankung Schübe verursachen können. Dazu gehören:
- Infektionen durch Viren oder Bakterien, zum Beispiel die Grippe
- Impfungen, insbesondere mit Lebendimpfstoffen
- Hyposensibilisierungen als Behandlung einer Allergie
- hormonelle Umstellungen (Schwangerschaft, Wochenbett, Wechseljahre)
- körperliche und psychische Belastungen (Stress, schwere Arbeit, hohe Temperaturen)
- immunstimulierende Medikamente (auch pflanzliche, zum Beispiel Echinacea)
Wie sieht der Verlauf von Multipler Sklerose im Endstadium aus?
Es gibt kein typisches Endstadium der Multiplen Sklerose, da die Krankheit bei jedem anders verläuft. Folglich lässt sich auch kein typischer Verlauf für ein MS-Endstadium beschreiben. Es lässt sich lediglich für den allgemeinen Verlauf der Multiplen Sklerose anhand bestimmter Faktoren eine annähernde Prognose treffen, ob es sich um einen leichten oder schweren Verlauf handelt.
Auf einen leichten Verlauf deuten lange Intervalle zwischen den Schüben, ein niedriger Behinderungsgrad nach fünf Jahren Erkrankung sowie ein Erkrankungsbeginn vor dem 35. Lebensjahr hin. Ein schwerer Verlauf der Multiplen Sklerose ist wahrscheinlich, wenn die Schübe lange andauern und sich die MS-Symptome nur schlecht zurückbilden und wenn es erkennbare Entzündungen und Narben auf den Aufnahmen der Magnetresonanztomografie (MRT) gibt.
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Quellen:
Was ist MS?, in: Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft
Marziniak, Martin Dr. (2014): 30 wichtige Fragen und Antworten zur Multiplen Sklerose, Münster: DMV Deutscher Medizin Verlag.
Krämer, G. & Besser, R. (2006): Multiple Sklerose – Antworten auf die 111 wichtigsten Fragen, Stuttgart: TRIAS Verlag.
Schmidt, Rudolf Manfred, et al. (2017): Multiple Sklerose, München: Urban & Fischer Verlag/Elsevier.