Müdigkeit nach dem Essen: Was hilft gegen Suppenkoma?
Muss diese bleierne Müdigkeit nach dem Essen eigentlich sein? Das sind die Gründe für das Suppenkoma und diese Tipps helfen gegen das Mittagstief.
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Nach der Mittagspause ist es häufig mit der Arbeit erst mal vorbei. Viele Beschäftigte leiden an bleierner Müdigkeit nach dem Essen. Die Augenlider werden schwer, das Gehirn wirkt wie in Watte gepackt. An fleißige oder gar kreative Arbeit ist kaum zu denken. Aber auch im Privatleben kann das sogenannte Suppenkoma unangenehme Folgen haben. Zum Glück gibt es einfache Tipps gegen das Mittagstief.
Was hilft gegen Suppenkoma? Ursachen für Müdigkeit nach dem Essen
Die Müdigkeit nach dem Essen ist kein Mythos, sondern wissenschaftlicher Fakt. In der Fachsprache wird das Phänomen als “postprandiale Somnolenz” bezeichnet. Landläufig kursieren neben “Suppenkoma” noch Begriffe wie “Schnitzelkoma” oder “Fresskoma”. Sie treffen den Sachverhalt im Grunde besser. Denn in der heutigen Zeit gelten Suppen eher als leichte Kost. “Eintopfkoma” scheint den Menschen, die den Begriff ursprünglich geprägt haben, aber zu sperrig gewesen zu sein.
Damit ist eine Hauptursache für die Müdigkeit nach dem Essen auch schon identifiziert. Leider neigen viele Menschen bei der Arbeit zu ungesunder Ernährung. In der knappen Pause muss es schnell gehen, viel kosten soll das Mittagessen ebenfalls nicht. Hinzu kommt: Gerade bei Stress steigt der Appetit auf Fett, Zucker und Salz. Das führt dazu, dass häufig Currywurst, Döner oder Schnitzel auf dem Teller landen, gern auch in üppigen Portionen.
Um das schwere Essen zu verdauen, muss der Körper Höchstleistung erbringen. Die Krankenkasse AOK erklärt, was das konkret bedeutet: “Nach dem Essen benötigt der Magen sehr viel Blut, um die frisch hinzugefügten Nährstoffe aufzuspalten und an die Leber zu schicken.” Das führe zu niedrigem Blutdruck. Der wiederum habe Müdigkeit, Trägheit und fehlenden Antrieb zur Folge. Schon ist das Suppenkoma da.
Fresskoma: Auch der Biorhythmus hat Schuld
Ungesunde beziehungsweise schwer verdauliche Mahlzeiten sind also eine Hauptursache für die bleierne Müdigkeit nach dem Essen. Neben solchen Aspekten des modernen Alltags kommt beim Suppenkoma der Biorhythmus erschwerend hinzu. Alle Menschen leiden nämlich zur Mittagszeit beziehungsweise am frühen Nachmittag generell unter einem natürlichen Leistungstief.
Das hat sich laut der AOK neben dem nächtlichen Schlaf über Jahrmillionen im menschlichen Stoffwechsel als Ruhephase etabliert. “Der Urmensch schaltete in eine Art Sparmodus und baute dabei auch Muskelzellen auf, um mit voller Kraft wieder zur Jagd aufbrechen zu können”, erklärt die Krankenkasse. “In gleicher Weise funktioniert dies bis heute und das, was wir als lästiges Suppenkoma wahrnehmen, ist in Wirklichkeit genau die Ruhephase, in der auch unsere Vorfahren relaxt in ihrer Höhle lagen.”
Das hilft gegen Suppenkoma
Völlig lässt sich das Mittagstief also nicht vermeiden. Die Müdigkeit nach dem Essen kann aber mit einigen einfachen Tipps in Schach gehalten werden.
- Leichte Kost: Kurios, aber wahr: Gegen das Suppenkoma hilft Suppe. Leicht verdauliche Speisen ohne viel Fett binden weniger Energie, die dann bei der Arbeit fehlt. Bei Blattsalaten kann deshalb Vorsicht geboten sein. Sie sind zwar gesund und – beim entsprechenden Dressing – kalorienarm. Die harten Pflanzenfasern können den Magen aber belasten. Gemüse sollte lieber gekocht genossen werden. Vollkornprodukte sorgen für anhaltende Sättigung und helfen gegen ein abruptes Abfallen des Blutzuckerspiegels.
- Bewegung: Eine Starthilfe tut dem Stoffwechsel nach dem Mittagessen besonders gut. Wer nur kurz von der Küche oder Kantine zum Schreibtisch schlurft, der droht auch bei leichter Kost im dumpfen Mittagstief zu versinken. Ein strammer Spaziergang um den Block oder ein freiwilliger Ausflug durchs Treppenhaus helfen dabei, den Körper in Schwung zu bringen.
- Mittagsschlaf: Viele Menschen schwören darauf, sich der Müdigkeit nach dem Essen einfach hinzugeben – ganz nach dem althergebrachten Motto “Nach dem Essen sollst du ruh’n oder tausend Schritte tun”. Berufstätige können sich zwar keine 30 Minuten auf dem Sofa leisten. Schon ein “Powernap” von wenigen Minuten kann jedoch helfen, buchstäblich schneller aus dem Suppenkoma zu erwachen.
Tipps für den Mittagsschlaf
Das Nickerchen nach dem Mittagessen wäre für viele Menschen die erste Wahl – so man sie denn lässt. Dabei lohnt sich schon ein Powernap von bis zu 15 Minuten, um Leistungsverbesserungen von bis zu drei Stunden im Bereich Konzentrationsfähigkeit, Wohlbefinden und Grundgestimmtheit zu erreichen. Länger sollten Berufstätige aber nicht schlafen, um sich nach dem Aufwachen nicht wie gerädert zu fühlen.
Für viele Betroffene dürften aber selbst 15 Minuten Powernapping im Arbeitsalltag kaum realistisch sein. Die Barmer GEK empfiehlt bereits einen kurzen Mittagsschlaf von sechs bis zehn Minuten. “Eine einfache Methode, um die passende Dauer einschätzen zu können, ist der sogenannte Schlüsselschlaf”, heißt es in dem Online-Ratgeber der Krankenkasse. “Dazu setzt man sich entspannt auf einen Stuhl und nimmt einen Schlüsselbund so in die Hand, dass er beim Öffnen der Hand auf den Boden fällt. Bevor man in die Tiefschlafphase fällt, entspannt sich die Muskulatur. Der Schlüsselbund fällt zu Boden und man wacht auf.” Mit diesem Weckruf ist die Müdigkeit nach dem Essen dann hoffentlich für den Rest des Tages Geschichte.
Quellen:
- “Suppenkoma”: So kannst du es vermeiden, in: aok-erleben.de
- Suppenkoma – das Mittagstief kommt!, in: barmer.de
- Schlummern, Mittagsschlaf, Kaffee: Im Gespräch verrät ein Schlafexperte, was unserem Schlaf gut tut und was nicht, in: suedkurier.de