Morbus Crohn – Selbsttest: Habe ich eine chronische Darmerkrankung?

Chronischer Durchfall und starke Bauchkrämpfe, die über Tage oder gar Wochen anhalten, sind typische Symptome von Morbus Crohn. Unser Selbsttest kann Aufschluss darüber geben, ob Sie an der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung leiden.

Eine Frau liegt mit Bauchschmerzen auf dem Sofa
Bauchschmerzen und Durchfall sind häufige Symptome eines Morbus-Crohn-Schubs Foto: iStock_Jelena Stanojkovic

Ist es eine Nahrungsmittelallergie, eine Infektion oder vielleicht doch eine chronische Darmerkrankung? Wer wiederholt über Tage oder Wochen unter Durchfall und Bauchkrämpfen leidet, kann es mit Morbus Crohn zu tun haben. Doch die Symptome sind nicht immer eindeutig. Unser Morbus-Crohn-Selbsttest kann erste Hinweise auf die Erkrankung geben.

Was ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn gehört zu den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. In Schüben entzünden sich ein oder mehrere Abschnitte des Verdauungstrakts – meist ist der untere Abschnitt des Dünndarms oder der Dickdarm betroffen. Die Entzündung kann aber auch den Mund oder den After befallen. Anders als bei Colitis Ulcerosa ist der Mastdarm nicht oder nur selten mitbeteiligt. Zwischen den entzündeten Bereichen können gesunde, nicht-entzündete Abschnitte liegen.

Die Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt. Man vermutet jedoch eine Fehlregulation des Immunsystems: Die Abwehrzellen reagieren bei Kontakt mit eigentlich harmlosen Umwelteinflüssen, Nahrungsmittelbestandteilen sowie Viren oder Bakterien über und lösen in der Folge eine Entzündungsreaktion aus. Eine genetische Veranlagung spielt Schätzungen zufolge bei etwa 20 Prozent der Erkrankten eine Rolle. Als Risikofaktor gilt zudem Nikotinkonsum.

Kommt es zu einem Schub, leiden Betroffene häufig unter krampfartigen Bauchschmerzen, chronischem Durchfall und Abgeschlagenheit. Zudem entwickeln Betroffene nicht selten Unverträglichkeiten auf bestimmte Lebensmittelgruppen, wie Milchprodukte oder Obst. Dadurch entstehen Mangelerscheinungen, da der Darm Nährstoffe schlechter aufnehmen kann.

Die Symptome treten plötzlich auf und verschwinden nach mehreren Tagen oder Wochen von selbst. In der Regel zeigt sich Morbus Crohn erstmals vor dem 30. Lebensjahr. Die sogenannte Erstmanifestation fällt meist zwischen dem 14. und 24. Lebensjahr, wobei es auch Betroffene gibt, die erst mit 50 oder 60 ihren ersten Schub haben.

Morbus Crohn – Selbsttest

Morbus-Crohn-Schübe variieren hinsichtlich ihrer Dauer und Schwere. Die Symptome können nur einige Tage anhalten und nicht stark ausgeprägt sein, sodass die Erkrankung fälschlicherweise für eine Unverträglichkeit oder eine Infektion gehalten werden kann – dadurch kann sich die Diagnose hinauszögern.

Doch vor allem chronischer Durchfall, der in regelmäßigen Abständen auftritt, sollte auch an Morbus Crohn denken lassen. Mit dem folgenden Selbsttest können Sie Ihr Erkrankungsrisiko einschätzen.

Wie wird Morbus Crohn diagnostiziert?

Die Diagnose von Morbus Crohn wird unter Einsatz von verschiedenen Verfahren gestellt. Zum Standard gehören Blut- und Stuhltests, mit denen sich unter anderem bestimmte Entzündungsmarker im Blut bzw. im Stuhl nachweisen lassen. Obligatorisch ist zudem eine Untersuchung des Darms mit einer Koloskopie.

Zusätzlich werden Röntgenaufnahmen gemacht und eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt, um andere Ursachen für die Entzündung auszuschließen und mögliche Folgen der Erkrankung, wie etwa Geschwüre oder Abszesse festzustellen.

Morbus Crohn kann behandelt, aber nicht geheilt werden

Morbus Crohn kann noch nicht geheilt werden – eine ursächliche Behandlung, die die chronische Darmentzündung stoppt, gibt es nicht. Bei einem akuten Schub kann jedoch mit verschiedenen Medikamenten die Entzündung eingedämmt und die Beschwerden gelindert werden. So werden häufig Mittel gegen Durchfall, Glukokortikosteroide, Entzündungshemmer und Immunsuppressiva eingesetzt.

Wichtig ist auch die Ernährung bei einer Darmentzündung, da Lebensmittel Entzündungen im Körper sowohl fördern als auch hemmen können. Eine Operation ist notwendig, wenn das Risiko eines Darmverschlusses besteht oder es zu starken Blutungen oder Abszessen kommt.

Selbsttest ersetzt keine Diagnose

Der Morbus-Crohn-Selbsttest kann dabei helfen, der Erkrankung auf die Spur zu kommen. Er ist jedoch kein Ersatz für eine ärztliche Diagnose – Symptome wie chronischer Durchfall und Bauchschmerzen können auf viele andere Magen-Darm-Erkrankungen hinweisen und bedürfen daher einer eingehenden Untersuchung bei einem/einer Gastroenterolog:in.