Morbus Basedow: Behandlung mittels Medikamenten, Radio-Jod-Therapie oder Operation
- Überblick
- Ursachen
- Symptome
- Diagnose
- Behandlung
- Vorbeugung
Der Verlauf von Autoimmunerkrankungen wie dem Morbus Basedow ist schwer einzuschätzen, da die genauen Mechanismen nicht bekannt sind. Auch bei Morbus Basedow lässt sich die Behandlung daher nicht exakt planen. In vielen Fällen bildet sich die Krankheit sogar von selbst zurück. Da eine Überproduktion der Schilddrüse jedoch immense Folgen für den gesamten Organismus mit sich bringt, muss bei Morbus Basedow eine Behandlung sofort starten. Zudem ist es möglich, dass Morbus Basedow trotz erfolgreicher Behandlung später zurückkehrt und eine erneute Therapie erforderlich macht.
Nach Diagnose wird erst über Basedow-Behandlung entschieden
Bei Morbus Basedow stehen drei Wege für die Behandlung der Grunderkrankung zur Verfügung: Medikamente, eine Radio-Jod-Therapie oder eine Operation. Nach der Diagnose von Morbus Basedow muss über die Behandlung entschieden werden. Sie richtet sich unter anderem nach dem Alter des Patienten, dem Allgemeinzustand und der Vorgeschichte. Bei Kindern kann zum Beispiel direkt eine Entfernung der Schilddrüse notwendig sein, während Ärzte bei Erwachsenen mit Morbus Basedow in den meisten Fällen zunächst eine medikamentöse Behandlung starten. Die sogenannten Thyreostatika wirken auf unterschiedliche Weise. Sie hemmen den Einbau von Jod bei der Hormonbildung, dämmen die Produktion der Schilddrüsen-Hormone direkt ein oder senken ihre Ausschüttung ins Blut. Zwar werden auf diese Weise nur die Symptome bekämpft, aber bei Morbus Basedow normalisiert sich die Produktion der Schilddrüsen-Hormone unter dieser Behandlung oftmals dauerhaft. Nach einem Jahr werden die Medikamente probeweise abgesetzt, um die Funktionsfähigkeit des Organs erneut zu überprüfen. Wenn es zu einem Rückfall kommt, sind alternative Therapieverfahren gefragt.
Die Schilddrüse ist das einzige Organ, das Jod aufnimmt. Das machen sich die Ärzte zunutze, um bei Morbus Basedow eine spezielle Behandlung anzuwenden, die sogenannte Radio-Jod-Therapie. Der Patient nimmt dafür eine einzelne Tablette mit radioaktivem Jod ein. Dieses lagert sich automatisch in dem aktivsten Teil der Schilddrüse an – der auch die Überproduktion verursacht – und zerstört ihn. Für den Betroffenen ist die Radioaktivität aufgrund der geringen Intensität der Strahlung ansonsten nicht gefährlich. Allerdings wird bei dieser Morbus-Basedow-Behandlung in den meisten Fällen auch gesundes Gewebe der Schilddrüse zerstört, sodass die Hormonproduktion anschließend zu niedrig ist und dauerhaft durch Tabletten ausgeglichen werden muss.
Bei sehr schwerem Verlauf von Morbus Basedow kann Schilddrüse operativ entfernt werden
Bei Morbus Basedow gibt es noch eine dritte Möglichkeit zur Behandlung: eine Operation, bei der ein Teil der Schilddrüse oder das vollständige Organ entfernt wird. Sie ist unter anderem sinnvoll, wenn die Überaktivität großflächig verteilt ist und eine medikamentöse Therapie keinen langfristigen Erfolg gebracht hat. Auch bei einem sehr schweren Verlauf von Morbus Basedow kann sie die Behandlung der Wahl sein. Nach der Operation ist es nötig, die fehlenden Schilddrüsen-Hormone durch Tabletten zu ersetzen.
Wenn sich Symptome an den Augen zeigen, ist es meistens sinnvoll, bei Morbus Basedow die Behandlung zu ergänzen. Das Spektrum beginnt bei einfachen Maßnahmen wie künstlichen Tränen für trockene Augen, reicht über die Gabe von Glukokortikoiden gegen Entzündungen und Hautprobleme, bis hin zu verschiedenen Operationen, zum Beispiel der Augenlider oder Augenmuskeln, sowie einer Druckentlastung für den Sehnerv (orbitale Dekompression). Dabei wird der Knochen von der Augenhöhle zur Nasennebenhöhle durchbrochen, damit sich das geschwollene Gewebe besser ausbreiten kann und nicht auf den Sehnerv drückt.
Bei Morbus Basedow werden zum Teil weitere Möglichkeiten der Behandlung genutzt, um Symptome zu lindern, etwa Betablocker gegen die hohe Herzfrequenz.
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